Es ist seit vielen Jahren eine gute und schöbe Übung, dass der Stadtsportbund Bochum im Rahmen seines Jahresempfangs verdiente Sportlerinnen und Sportler für besondere Verdienste um den Bochumer Sport auszeichnet. Dabei legt er sehr enge Maßstäbe an und lässt damit damit diese Auszeichnungen umso wertvoller erscheinen. In diesem Jahr wurden zwei Persönlichkeiten des Bochumer Sports ausgewählt, die in der Tat keine Fragen nach der Berechtigung einer Ehrung aufkommen lassen. Mit der Ehrenplakette des Stadtsportbundes wurden 2010 Gerta Weimer und Heinz Fischer ausgezeichnet.
Laudatio von Jürgen Niedringhausen:
Zunächst zu Gerta Weimer, unserer großen Dame des Bochumer Rollkunstlaufes. Sie war und ist Vereinsvorsitzende, Fachschaftsleiterin, Mäzen und Vorbild für viele der heutigen Rollkunstläuferinnen und Rollkunstläufer. Dazu verrate ich Ihnen ein kleines Geheimnis: Bei all ihren Erfolgen hat sie nie selbst auf Rollschuhen gestanden.
Wie kommt dann eine junge Frau zum Rollkunstlauf? Alles begann wie so oft mit den eigenen Kindern. Angespornt vom Bruder und von Freund Frank Müller (viele Bochumer können sich noch an das Geschäft „Hut Müller“ im Bochumer Stadtbad erinnern. Müller war selbst Rollkunst- und Eisläufer der deutschen Spitzenklasse) ging sie mit ihren beiden sechs und acht Jahre alten Mädels mal beim Training des Bochumer Rollsportvereins vorbei. Das war 1954, und man trainierte auf dem etwas holprigen Belag der Radrennbahn an der Hattinger Straße. Den Mädchen machte es großen Spaß und sie entwickelten einen großen Ehrgeiz, von dem Mutter Weimer mitgerissen wurde.
Gerti ist gelernte Hutmacherin, und so ist das Nähen und Schneidern kein Problem. Schon damals nähte sie für ihre Töchter die schönsten Kleider und Kostüme.
Schließlich wurde die ganze Familie Mitglied beim SV Eintracht Grumme.
Nachdem 1966 der Vereinstrainer plötzlich verstarb, wurde Tochter Anne der Trainerposten angeboten, den sie mit Unterstützung – vielleicht war auch sanfter Druck dabei – ihrer Mutter auch übernahm. Gerti hingegen wurde in den Vorstand gewählt und war fortan die Kämpferin und Publizistin des Bochumer Rollsports.
1978 wurde sie zur Fachschaftsleiterin für den Rollsport gewählt. Hier kämpfte sie an allen Fronten für eine eigene Trainingsbahn, die sie schließlich 1