Bochum, im Juli 2016. „Wir wollen gemeinsam essen und trinken, feiern, miteinander reden und fröhlich sein!“ So lautete die Parole für das traditionelle Sommerfest des Stadtsportbundes Bochum e.V. (SSB), zu dem er die Repräsentanten des Bochumer Vereinslebens am Dienstagabend (05.07.) eingeladen hatte.
Ausgegeben hatte die Parole die SSB-Vorsitzende Gabriela Schäfer bei ihrer elanvollen Begrüßung der rund 130 Gäste. Das Wetter spielte mit, und so lebte das schöne Fest rund um den „Turnschuh“, der Vereinsgaststätte des Linden-Dahlhauser Turnvereins (LDT), von der guten Stimmung unter den Anwesenden von SSB, den Sportvereinen und dem LDT.
Es entwickelte sich, wie es sich die SSB-Vorsitzende gewünscht hatte, ein schöner Abend mit vielen guten Gesprächen. Sie wurden nur unterbrochen, um sich zu stärken: mit einem kühlen Getränk, dem köstlichen Grillgut, den frischen Salaten und den hervorragenden Nachspeisen. „Der Wettergott war uns gnädig gestimmt, die Stimmung war sehr gut, das Essen ist gut angenommen worden, es sind viele gute Gespräche geführt und Kontakte geknüpft worden. Unsere Anstrengungen haben sich gelohnt!“, freute sich Martina Sauer, 1. Vorsitzende des LDT.
Für kurzweilige Ablenkung sorgte die Seniorentanzgruppe des LDT mit ihrer Vorführung. Und natürlich die erstmals bei diesem Anlass durchgeführten Ehrungen. Drei „Leistungssportler“ im Ehrenamt wurden für ihre Verdienste, die sie sich bei ihrer jahrzehntelangen Arbeit im Bochumer Vereinssport erworben haben, mit der Ehrenurkunde des Stadtsportbundes Bochum ausgezeichnet: Bernhard Wolff vom Budo Sportclub Linden e.V. 83, Kerstin Schwarzer vom FKFC d’Artagnan und Rolf-Dieter Sievering vom Linden-Dahlhauser Kanu-Club e.V. SSB-„Vize“ Ulrich Liebert ließ es sich nicht nehmen, auf jeden der Geehrten eine kurze und kurzweilige Laudatio zu halten.
… ist über 30 Jahren Judoka und konnte für sich den 2. DAN-Grad (2. Schwarzgurt) erreichen. Hervorzuheben ist, dass er über 30 Jahre in seinem wöchentlichen Training Kinder und Jugendliche in verschiedenen Altersklassen im Budo Sportclub Linden e.V. 83 trainierte. Der Judoka bewies auch als Trainer einer Inklusionsgruppe viel Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse von Menschen mit und ohne Behinderungen. Auch neben der Matte setzt sich Bernhard Wolff für Menschen mit Behinderungen ein. Als Sonderschulpädagoge leitet er an seiner Schule eine Judo-AG, die seit vielen Jahren stark nachgefragt ist und bereits bei Schulmeisterschaften zahlreiche Erfolge erringen konnte. Bei seinem Judotraining lernten Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Einschränkungen von einem motivierten Trainer und erfuhren im Umgang mit nichtbehinderten Sportlern ein besonderes Gemeinschaftsgefühl.
Für sein besonderes Engagement wurde Bernhard Wolff im vergangenen Jahr vom Deutschen Judobund e.V. als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet und von seinem Verein mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt. Aus gesundheitlichen Gründen musste Bernhard Wolff sein Engagement auf der Judomatte in jüngere Hände übergeben. Er bleibt dem Verein und dem Bochumer Sport jedoch weiterhin treu verbunden.
Herzlichen Glückwunsch zur SSB-Ehrenurkunde, lieber Bernhard Wolff!
Ebenfalls geehrt wurde Kerstin Schwarzer, eine erfahrene und erfolgreiche Sportlerin des Vereins FKFC d’Artagnan. Auch sie ist Lehrerin und unterrichtet Sport – aber mit einer Sportart scheint sie nicht zufrieden zu sein. Sie braucht die Vielseitigkeit! Wie beispielsweise Schwimmen, Schießen, Laufen, Kugelstoßen und das Fechten. Die Kenner wissen, dass es sich bei diesen Disziplinen um die Sportarten des sogenannten „Friesenkampfes“ handelt. Dabei geht es nicht um den Volksstamm im Norden. Es ist der fechterische Fünfkampf, benannt in Erinnerung an den Mitbegründer des deutschen Turnens: Karl Friedrich Friesen.
Bereits 1980 gründete Kerstin Schwarzer an ihrer Schule eine „Fechtsport-AG“ und legte ganz nebenbei den Grundstein für den FKFC d’Artagnan. Sie selbst errang 17 Landesmeistertitel, wurde sieben Mal Deutsche Meisterin und drei Mal Vizemeisterin. 2003 entdeckte sie ihre Vorliebe für den modernen Fünfkampf. Und errang 2009, 2010 und 2011 im Team Weltmeister- und Europameistertitel!
Sie ist seit über 30 Jahren Sportwartin des FKFC d’Artagan und organisiert dort das Training, eigene Turniere oder Ferienfahrten, bei der die Kinder auch mal im Stroh schlafen dürfen. Auch wenn ihre sportliche Vielfalt durch ihre angeschlagene Gesundheit heute eingeschränkt ist, trainiert sie genau für diese Gesundheit weiterhin mit Lebensfreude und Elan.
Herzlichen Glückwunsch zur Ehrenurkunde des SSB, liebe Kerstin Schwarzer!
Die dritte Ehrenurkunde geht an Rolf-Dieter Sievering, einen verdienten Sportler aus den Reihen des Linden-Dahlhauser Kanu-Clubs e.V.
Neben seinen persönlichen sportlichen Erfolgen zeichnet ihn großes ehrenamtliches Engagement aus. Seit mehr als 40 Jahren engagiert er sich als freiwilliger Helfer für den Bochumer Kanusport, aber er ist auch für den Behindertensport als Schwimmausbilder und als Prüfer für das Sportabzeichen aktiv. Noch heute ist er als lizensierter Prüfer tätig.
Seit 1947 ist Rolf-Dieter Sievering Mitglied des Kanu-Clubs, und er errang bereits 1948 seine ersten Erfolge bei Westdeutschen Meisterschaften! Neben seinen Wettkampferfolgen zeichnen ihn 39 Jahre Vorstandsarbeit aus. Auf der Jahreshauptversammlung des LDKC im Jahr 2015 wurde Rolf-Dieter Sievering zum Ehrenpräsidenten seines Vereins gewählt.
Im Verein, im Kanuverband NRW und im Deutschen Kanuverband wurde er für sein Engagement mit zahlreichen Auszeichnungen, Ehrenbriefen und Ehrennadeln mit Brillanten geehrt. Hinzu kommt nun die Ehrenurkunde des SSB für sein jahrzehntelanges Wirken für den Bochumer Sport!
Herzlichen Glückwunsch, lieber Rolf-Dieter Sievering!