(as) Über 300 Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Verwaltung; Informationen, kleine Talks, überaus gelungene Showeinlagen, und die Ehrungen verdienter Sportbürger - das war der SSB-Empfang 2010, der sich zum zweiten Mal als ansprechende Veranstaltung mit Gala-Charakter präsentierte. Dass die Stimmung unter den vielen Gästen, die SSB-Vorsitzende Gaby Schäfer am Sonntagmorgen im Eisenbahnmuseum Dahlhausen begrüßen durfte, dennoch etwas „frostig“ war, lag weniger am kurzweiligen und unterhaltsamen Programm, als vielmehr an den gefühlten Minusgraden, die vor Ort herrschten. Das Eisenbahnmuseum hatte zwar extra für den Stadtsportbund seine Winterpause unterbrochen, die Heizung hatte ihren Winterschlaf anscheinend nicht unterbrechen wollen und kam nicht auf Touren.
Mit mehr Power und weitaus dynamischer ging es auf der Bühne zur Sache. SSB-Geschäftstellenleiter Rüdiger Stenzel und sein Team, zu dem seit kurzem auch 800-Meter-Läuferin Janina Goldfuß gehört, hatten für eine gelungene Inszenierung gesorgt, die - unterhaltsam moderiert von Michael Ragsch - ihren Auftakt mit dem Karateteam von Okinawa-te nahm. Tanzeinlagen des TTC Rot-Weiß-Silber Bochum, sportliche Eleganz der rhythmischen Sportgymnastinnen des TV Brenschede sowie Steppeinlagen und bunte „tanzende Säcke“ der Hufelandschule rundeten das Programm ab.
Die innerhalb von zwei Wochen einstudierten Showeinlagen der Hufelandkinder standen beispielhaft für das Projekt „Sport im Offenen Ganztag“, das als Initiative des Jahres und mit einem Preis von 5000 Euro durch das vom Deutschen Olympischen Sportbund und Coca Cola initiierten Bewegungsprogramm „Mission Olympic“ ausgezeichnet worden war. Urkunde und Scheck durften SSB-Vorsitzende Gaby Schäfer, Sportdezernentin Birgitt Collisi und Bildungsausschussvorsitzender Dr. Peter Reinirkens während des Empfangs entgegennehmen.
Natürlich trat der Stadtsportbund auch selbst wieder als „Ehrungsausschuss“ auf und zeichnete zwei Persönlichkeiten aus, die „keine Fragen nach der Berechtigung einer Ehrung aufkommen lassen“, wie es SSB-Vorstandsmitglied Jürgen Niedringhausen in seiner Laudatio formulierte. Die Ehrenplakette des Stadtsportbundes erhielten die „große Dame“ des Bochumer Rollkunstlaufs Gerta Weimer sowie „Mr. Fechtsport“ Heinz Fischer. Die 87-jährige Gerta Weimer, die von ihrer Enkelin Nicole vertreten wurde, war und ist Vereinsvorsitzende, Fachschaftsleiterin, Mäzen und Vorbild vieler junger Rollkunstläuferinnen, obwohl sie selbst nie auf Rollschuhen gestanden hat. Auch der 78-jährige Heinz Fischer kann selbst nicht fechten, hat aber 25 Mal das Weltcupturnier im Junioren-Damenflorett organisiert und ist Vorsitzender der Fecht- und Sportgemeinschaft Ruhr-Wattenscheid. Ebenfalls geehrt wurde Manfred Thiemann für seine 40-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Kassierer der Sportjugend im Stadtsportbund.