Der Stadtsportbund begrüßte über 300 Gäste zu seinem „Empfang zum Sportjahr“. Foto: Sure
Eingerahmt von den Discgolfern des LFC Laer Sina Burstyn (li.), Dennis Burstyn (3. v. re.) und Sven Thomas (re.) sind (v. li.) die Ultramarathonläuferin Anke Libuda, das Sportjugend-Urgestein Manfred Thiemann, Sparkassen-Vorsitzender Jürgen Hohmann mit der Sportschau, Judoka Jürgen Wagner, SSB-Vorstand Ulrich Liebert, Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier sowie die SSB-Vorsitzende Gabriela Schäfer.
Entführten auf eine Reise nach Indien: die Tanzgruppe „Non Stop“ des Linden-Dahlhauser Turnvereins. Foto: Sure
Viel Spaß beim Promi-Darts-Turnier hatten (v. li.) SSB-Chefin Gabriela Schäfer, Profi-Darter Kevin Münch, OB Thomas Eiskirch, AKAFÖ-Darter Sebastian Schroer und Heike Jenkins vom 1. DSC. Foto: Sure
Der Stadtsportbund Bochum e.V. hatte wieder zum traditionellen "Empfang zum Sportjahr" eingeladen. Über 300 Gäste, darunter viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, kamen am 10. Februar in die Mensa der RUB. Die Bildergalerie finden Sie hier!
„Sie als Vertreter und Vertreterinnen der Bochumer Sportvereine sind das Fundament, die Basis, der Kitt des Sports in unserer Stadt. Und Sie sind die Schultern, auf denen herausragende Leistungen erwachsen können. Auf Ihre Arbeit, die Leistungen und Angebote, die Sie schaffen, können Sie sehr stolz sein, und ich danke Ihnen für Ihr Engagement!“ Gewohnt herzlich begrüßte Gabriela Schäfer, Vorsitzende des Stadtsportbundes Bochum e.V. (SSB), die über 300 Gäste beim traditionellen „Empfang zum Sportjahr“ des SSB. Er war als Dankeschön fürs Ehrenamt und als „offizieller Aufschlag für ein neues Sportjahr“ (Schäfer) erneut überaus gelungen.
Dank war auch das Schlüsselwort in Oberbürgermeister Thomas Eiskirchs Rede. Er betonte, dass sich der Sport auch in Zukunft auf die Stadt verlassen könne, die Rahmenbedingungen und Hilfestellungen bei der Ausübung und Unterstützung von Breiten- und Spitzensport schaffe. Er stellte gleichermaßen heraus, dass sich „auch die Stadt auf den Sport verlassen könne“. Dabei erinnerte er – als konkretes Beispiel nannte er den großen Einsatz der Sportvereine im Zuge der sog. Flüchtlingskrise – an die Leistungen auf den Feldern Integration und Inklusion. Eiskirch: „Der Sport bringt Menschen unterschiedlicher Ethnien zusammen, Menschen mit und ohne Handicaps und unterschiedlicher sozialer Herkunft. Wir können uns hier auf den Sport verlassen. Er macht unsere Stadt lebenswerter. Danke dafür!“
So offiziell der Empfang seinem Wesen nach ist, es glückte erneut, ihn mit einem gelösten, nonchalanten Charakter zu versehen. Moderatorin Anke Feller vom WDR stellte fließende Übergänge her und verstand es blendend, die Akteure interessiert und freundlich in den Mittelpunkt zu rücken. Hinreißende Tanz-, Show- und Musikelemente wechselten sich mit mitunter witzigen, immer interessanten Talk- und Programmpunkten ab. So zeigten die Rhythmischen Sportgymnastinnen vom TV Wattenscheid 01 RSG e.V. unter Leitung von Edita Enev bei ihren Showdance-Einlagen auch ein eigens für den Empfang choreografiertes Stück. Die Gruppe „Non Stop“ des Linden-Dahlhauser Turnvereins e.V. – 2018 erst Vize-Europameister geworden – gab mit „Come to India“ und „Gypsy World“ Kostproben ihres Könnens. Für Live-Musik sorgten Sängerin Anna Reizbikh mit Klavierbegleitung: ein tolles Beispiel für die großen Erfolge des sog. Bochumer Modells „Musik mit Menschen mit Behinderung“, das in 2019 sein 40-jähriges Bestehen feiert. Guten Zulauf erlebten die Infostände im Foyer vom Sportbildungswerk sowie von SSB-Partner „2 Rad Napieralla“.
Interessant war der Talk mit den beiden Bochumer Darts-Größen Heike Jenkins und Kevin „The Dragon“ Münch. Heike Jenkins, zehnfache Deutsche Meisterin, Europameisterin 1992 und Vize-Weltmeisterin 1996, erinnerte an die früheren Zeiten, als Darts noch kein TV- und Hype-Sport war – weshalb sie auch über keinen Nom de Guerre verfüge. „Das war damals noch nicht üblich“, so Jenkins. Kevin Münch dagegen ist heute Profi-Darter und berichtete nicht nur, woher sein Kampfname komme („geboren im Jahr des Drachen“), sondern auch von seinem Leben als Profi. Abgesehen von den bis zu vier Stunden Training täglich reist er von Turnier zu Turnier – an buchstäblich jedem Wochenende. „Nervenstärke spielt eine große Rolle. Man muss es aushalten können, dass 3000 Leute hinter einem stehen, Lärm machen und feiern“, so Münch.
Mit viel Heiterkeit, Anfeuerung und Applaus wurde im Anschluss auch ein Promi-Leg bedacht. Dabei trat das Team Gabriela Schäfer/Kevin Münch gegen Thomas Eiskirch (ausgestattet mit beeindruckenden Disco-Darts) und Sebastian Schroer vom AKAFÖ-Team an. Als Caller trat Kai Westermeyer, Pressesprecher des 1. Dart-SC Bochum e.V., auf. Am Ende hatten – keine echte Überraschung – „The Dragon“/Schäfer die Nase vorn.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages waren die Ehrungen. Ulrich Liebert, Vorsitzender des SSB-Ehrungsausschusses, bat zunächst ein wirkliches Urgestein der Sportjugend im Stadtsportbund auf die Bühne: Manfred Thiemann. „Wir verleihen Dir mit großem Respekt und mit Hochachtung die Verdiensturkunde des SSB!“, sagte Liebert. Denn Thiemann ist unter anderem seit 50 (!) Jahren ohne Unterbrechung als Schatzmeister im Vorstand der Sportjugend tätig.
Auch verdiente Sportler wurden nach vorn gebeten, um für besondere sportliche Leistungen mit der Ehrennadel des SSB ausgezeichnet zu werden. So die Ultramarathonläuferin Anke Libuda von der BSG Springorum. Die Erfolgsliste der Maschinenbau-Ingenieurin ist lang, aber 2018 war ein besonderes Jahr. Sie gewann im Nationaldress die Silbermedaille im Team bei den Europameisterschaften im 24-Stunden-Lauf in Timisoara (Rumänien). Dann, bei der DM im 24-Stunden-Lauf in Bottrop, wurde sie mit 232,702 Kilometern Deutsche Meisterin und lief dabei Deutschen Rekord der Altersklasse W35.
Geehrt wurde auch Jürgen Wagner, Judoka der PSV Bochum. Auch der Polizeihauptkommissar – unter den ersten Gratulanten war seine Chefin, Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier – erhielt die SSB-Ehrennadel. Er ist nicht nur als Trainer aktiv und erfolgreich, sondern vor allem als Judoka, wo er sich – Träger des 6. Dan und Großmeister – in den letzten Jahren in der Weltspitze etabliert hat. 2018 feierte er seinen vierten Deutschen Meistertitel, gewann bei der WM der Judo-Masters in Cancun die Bronzemedaille und verteidigte bei den European Police and Fire Games in Algeciras (Gibraltar) seinen Titelgewinn aus dem Jahr 2016.
Auch Katrin Müller-Rottgardt, Para-Leichtathletin vom TV Wattenscheid 01, sollte ausgezeichnet werden. Sie war leider wegen einer Augen-OP verhindert, weshalb ihre Ehrung nachgeholt wird.
Bevor das köstliche Menü des AKAFÖ-Teams – großer Dank ging an den Chef Ezzedine Zerria – den Übergang zum geselligen Zusammensein bildete, traten die Discgolfer des LFC Laer 06 auf. Mit einer sportlichen Einlage verbanden sie die Übergabe der brandneuen „Sportschau Bochum 2018“. Traditionell erhielt der Vertreter der Sparkasse Bochum – diesmal war es Vorstandsvorsitzender Jürgen Hohmann – die erste Ausgabe dieses ultimativen Rückblicks auf das Sportgeschehen in unserer Stadt.
Der besondere Stellenwert des SSB-Empfangs verdeutlicht sich bei einem Blick auf die Gästeliste. Wieder war das Who is Who derjenigen vertreten, die in den Bochumer Führungsetagen in Politik, Verwaltung, Verbänden und Wirtschaft die Richtung vorgeben. Gabriela Schäfer dankte ausdrücklich den Bochumer Unternehmen, die „immer gute Ansprechpartner und Helfer in Fragen des Sports sind“. So dankte sie, allen voran, Jürgen Hohmann, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Bochum, als wichtigem und langjährigem Partner des SSB. Besondere Erwähnung fanden Axel Schäfer (MdB) und Olaf in der Beek (MdB), die Vizepräsidentin des Landtages Carina Gödecke, die Landtagsmitglieder Serdar Yüksel und Karsten Rudolph, OB Thomas Eiskirch sowie die Bezirksbürgermeister Marc Gräf und Helmut Breitkopf, Dietmar Spohn von den Stadtwerken Bochum sowie Gisbert Schlotzhauer (Bogestra). Letzterer wurde als Vorsitzender der noch jungen Bochumer Ehrenamtsagentur (bea) vorgestellt, in einem Atemzug mit dem bea-Vorstandsmitglied Ulrich Jeromin und dem bea-Geschäftsführer Uwe van der Lely. Gabriela Schäfer begrüßte herzlich die Vertreter des Sports in der Stadtverwaltung, so Wolfgang Horneck und Hans-Peter Herzog (beide Sportausschuss), sowie Berthold Schmitt, den Chef der neuen Bochumer Wasserwelten, Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier, den Chef der Bochumer Berufsfeuerwehr Simon Heußen, Jahrhunderthallen-Geschäftsführer Andreas Kuchajda, Tierpark-Geschäftsführer Ralf Slabik, Klaus-Dieter Leiendecker (Vorstand des Fußballkreises), Heiko Schneider (Vorsitzender der Sportjugend), Mario Schiefelbein von Bochum Marketing und weitere Vertreter aus Politik und Verwaltung.