Die neue Lauf-App "Sight Running Bochum" führt unter anderem zum Bismarck-Turm und informiert kurz und knackig über des historische Hintergründe. Foto: Molatta
Die neue Lauf-App „Sight Running Bochum“ hat es in sich! Sie ist ein kostenloser, akustischer Baukulturführer mit vielen Überraschungen für Jung und Alt – und der Stadtsportbund hat bei der Routenplanung mitgewirkt.
„Laufend Bochum erleben“ – das ist nun möglich dank einer neuen Lauf-App, die mit packenden lokalhistorischen Details in unserer Stadt aufwarten kann. Wer weiß schon, wer genau den Bismarckturm finanziert hat – oder dass es eine Villa in unserer Stadt gibt, in der sich einst Stasi-Agenten die Klinke in die Hand gaben!
Die Lauf-App „Sight Running Bochum“ führt eine attraktive Strecke vorbei an architektonischen, historischen und kulturell bedeutsamen Orten und funktioniert sie wie ein akustischer Baukulturführer. Das digitale – und kostenlose – Angebot ist für alle gedacht, die sich auf aktive Weise Bochum und seine „Hotspots“ erschließen möchten. Ideal also für Läufer und Läuferin, Tourist und Touristin, Schüler und Schülerin, Studierende, Rad- oder Rollstuhlfahrer. „Das ist ein ganz tolles und auch barrierearmes Angebot für die Menschen in Bochum!“, sagt Gabriela Schäfer vom Stadtsportbund Bochum e.V. (SSB), der intensiv daran mitgewirkt hat, die Bochumer Strecke auszuarbeiten.
„Sight Running Bochum“ funktioniert einfach: Man lädt die App auf sein Smartphone, aktiviert sie samt Kopfhörer, joggt los … und nähert sich etwa dem Bismarckturm. Dank der GPS-gesteuerten Lauf-App kann man nun – genauso wie bei einer Museumsführung – via Kopfhörer einer Stimme lauschen, die über das bekannte Baudenkmal im Stadtpark berichtet. „Die Streckenführung ist GPS-gesteuert. Außerdem haben wird jeden der ‚Hotspots‘ einen GPS-aktiven Kreis gelegt. Wird der erreicht, beginnen automatisch die akustischen Erläuterungen“, sagt Christof Rose, Pressesprecher der Architektenkammer NRW. Das Ganze funktioniert so ähnlich wie ein Auto-Navi, ist aber technisch viel aufwändiger. Rose: „Ein vergleichbares System gibt es zurzeit auf dem Markt nicht.“
Die Architektenkammer NRW begann 2016 gemeinsam mit StadtBauKultur NRW, dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V. (LSB) sowie weiteren Partnern und finanziert über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit der Projektumsetzung von „Sight Running NRW“: Die Bochumer Strecke ist nur eine von derzeit 16 vergleichbaren Laufstrecken in Städten NRWs, wobei das Angebot stetig erweitert wird. Bemerkenswert: Das Bochumer Team erhielt ein dickes Fleißsternchen. Christof Rose: „Die Bochumer Truppe hat uns – das hat sonst kein Team – die Route als fertiges Paket geliefert!“ Und Gudrun Neumann (LSB) ergänzt: „Der Landessportbund hat mit viel Engagement und zahlreichen Ressourcen an der Realisierung dieses Projektes mitgewirkt. Um so erfreulicher ist es, dass mit dem SSB Bochum eine Mitgliedsorganisation gefunden werden konnte, die Sight Running so erfolgreich vor Ort begleitet."
„Bei der Erstellung haben wir darauf geachtet, Wissen auch jenseits der Reiseführer anzubieten“, sagt Dr. Hanna Hinrichs, Geschäftsführerin Programm bei StadtBauKultur NRW und Mitglied im Bochumer Sight-Running-Team. „Bei den Texten handelt es sich nicht um lexikalische oder Fachtexte, sondern um schöne Hörtexte, die von einem Profi vom WDR aufgesprochen wurden.“ Zum Bochumer Team gehörten auch Hans-Hermann Brunholt vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen e.V., SSB-Geschäftsstellenleiter Rüdiger Stenzel sowie Herbert Schmitz. Schmitz ist ein absoluter Kenner der Bochumer Historie – der offiziellen wie der, die zwischen vorgehaltener Hand, mit einem Schmunzeln oder Tränen in den Augen weitergegeben wird. Schmitz: „Wir wollten eben nicht nur die Perlen und Sehenswürdigkeiten abbilden. Wir wollten etwas über unsere Stadt in den Zwischentönen erzählen. Denke ich daran, wie Bochum entstanden ist, dann gibt es noch Routenideen ohne Ende!“
Die erste Route in Bochum – falls Leser an ihr Kinderkrankheiten entdecken: Teilen Sie uns das bitte schnell zur „Heilung“ mit! – reicht über eine Strecke in 8-Form von rund 7 Kilometern Länge und beinhaltet 16 Stationen. Sie hat ihren Startpunkt am „RuhrCongress“, führt durch Stadtpark und Innenstadt und endet am Vonovia-Ruhrstadion.