Was für eine Saison!!!
Nach der Vizemeisterschaft in der Prellball-Bundesliga haben auch noch einmal die Alten Herren ihre Klasse gezeigt:
Überraschend entthronten sie bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften 2023 in Dassel (Niedersachsen) den Serienmeister TSV Burgdorf und sicherten sich ohne Niederlage den Titel des Deutschen Seniorenmeisters in der Männerklasse 60.
Westfalenmeister, Westdeutscher Meister (nur zu dritt) waren Gerd Mersch, Olaf Voß und Manfred Nachtigall schon. Doch bei den Deutschen, das ahnten alle, musste noch Verstärkung her. Dirk Zimmermann – zwar mit reichlich Trainingsrückstand, aber viel Ballgefühl und Erfahrung – und Klaus Röhr – der kleine „Flummi“ auf der Rechtsaußenposition – ließen sich überzeugen, die Schmerzen zu ignorieren und den anderen zu helfen, eine Podiumsplatz zu ergattern; das war das erklärte Ziel des Wochenendes.
Am Samstag standen die vier Gruppenspiele an: Nach reichlich Anfangsproblemen gegen die Hessen aus Gundernhausen fand das neu zusammengesetzte Team, das aber schon seit rund 20 Jahren gemeinsam trainiert, in der zweiten Hälfte zusammen. Nach einem Rückstand von 6 Punkten in der 1. Halbzeit wurde das Spiel noch deutlich gedreht: Mit 37:32 gelang der erste Pflichterfolg.
Die nächsten Spiele gingen alle gegen Gegner, gegen die man schon lange nicht mehr gespielt hatte:
Zunächst hatten Berlin das Nachsehen: Ein deutlicher 41:32-Sieg gegen den TSV Tempelhof-Mariendorf bedeutete schon das Weiterkommen in die Endrunde.
Die Sportfreunde Ricklingen aus Hannover stellten dann schon einen schwereren Prüfstein dar, schlugen sich aber fast selbst – vielleicht wollten sie unsere Altenbochumer aber auch nur im Hinblick auf die Endrunde am Sonntag in Sicherheit wiegen: Das 35:21 kam am Ende gegen einen lustlos spielenden Gegner zustande.
Damit war der Gruppensieg und mindestens Platz 4 in der Endabrechnung gesichert; doch noch stand ein Spiel an, gegen den TV Grohn aus Bremen. War es die Sicherheit, schon Gruppensieger zu sein, oder ein befreit aufspielender Gegner, der keine Chance mehr hatte, sich für den Sonntag zu qualifizieren? Jedenfalls stand das Spiel bis zum Ende auf Messers Schneide und erst in den letzten Sekunden gelang der Ausgleich zum 33:33.
Als Gruppensieger hatte sich Frisch-Auf das Viertelfinale erspart. Im Halbfinale traf man auf einen bekannten Gegner der Vorrunde, die SF Ricklingen. Sowohl sehr zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen, die wesentlich verbesserte Truppe von Ricklingen als auch die eigene Nervosität trugen dazu bei, dass in der ersten Hälfte der Gegner zunächst knapp, dann immer mehr in Führung ging. Doch in der zweiten Hälfte mit dem eigenen Ball und einer wesentlich sichereren Ballannahme holte Frisch-Auf Punkt um Punkt auf, glich aus, ging in Führung und gab sie nicht mehr her (37:32)!
Somit stand die Endspielteilnahme fest. Doch hier wartete mit dem TSV Burgdorf ein Gegner, dessen Spieler seit 50 Jahren zusammen spielen, seit sie 12 Jahre alt waren. Axel Nowark hatte in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends sogar in seiner Essener Studienzeit mit und bei Frisch-Auf trainiert.
Jedenfalls ging Frisch-Auf als klarer Außenseiter auf den Platz, auch wenn in der Halle die Mehrzahl der Zuschauer unseren Altenbochumern den Sieg wünschte.
Um so erstaunter war man, dass sich die Burgdorfer in der ersten Hälfte mit ihrem eigenen Ball ungewohnte Fehler erlaubten, so dass Frisch-Auf merkte, dass der Gegner vielleicht doch nicht so ungesiegbar sein könne. Insgesamt gestaltete sich das Spiel aber dann ausgeglichener, da insbesondere über der Burgdorfer Mittelmann unsere Abwehr das eine über andere Mal aushebelte.
Nach der unentschiedenen ersten Hälfte konnte sich Frisch-Auf nicht mehr absetzten, und 4 Minuten vor Schluss ging Burgdorf erstmals in Führung; doch nun wehrten sich die Altenbochumer, ließen Burgdorf nie mehr als einen Punkt Vorsprung und gingen zu Beginn der letzten Minute durch einen Doppelkonter sogar wieder in Führung. Erneut folgte der Ausgleich nach der gegnerischen Angabe, erneut konnte Frisch-Auf mit der eigenen Angabe punkten.
Die letzte Angabe der Burgdorfer konnte dann sogar nicht nur fehlerfrei angenommen werden, der Ball sogar in der eigenen Hälfte zum Angriffsaufbau genutzt werden. Ein Sicherheitsschlag, dann ertönte der Abpfiff und Frisch-Auf war nach 2006 endlich wieder Deutscher Seniorenmeister!
Die Rückfahrt nach Bochum war reinste Freude, am Montag konnte allerdings nicht wieder trainiert werden: Der Muskelkater vom Sonntag war bei allen Senioren erst am Montagnachmittag aufgetaucht!
Das Foto zeigt die Meistermannschaft auf dem Treppchen: Olaf Voß, Klaus Röhr, Dirk Zimmermann, Gerhard Mersch, Manfred Nachtigall.