Ausgesprochen zufrieden zeigten sich die Verantwortlichen des TV Wattenscheid 01 mit dem Verlauf und den Ergebnissen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Barcelona.
"Insgesamt haben wir uns sehr gut dargestellt. Natürlich klappt nicht immer alles. Aber die guten Ergebnisse überwiegen. Wir haben unerwartete und herausragende Leistungen gesehen, die auch für die Zukunft sehr optimistisch stimmen. Zu allererst ist da sicherlich Esther Cremer zu nennen, die mit ihrem Rennen in der 4x400m Staffel die Grundlage für den Silberrang legte. Esther hat in den letzten drei Jahren eine großartige Entwicklung gemacht. Sicherlich ein großer Verdienst ihres Trainers Slawomir Filipowski.Bei der nächsten Europameisterschaft wird sie auch in den Einzelrennen eine gute Rolle spielen ", erklärte der Cheftrainer Tono Kirschbaum."
Für Yasmin lief die Meisterschaft sehr unglücklich. Nachdem sie im Einzelrennen ueber 100m bereits im Vorlauf ausschied, machte sie als Startläuferin in der Staffel ein tolles Rennen. Leider verpatzten die Mannheimer den dritten Wechsel und besiegelten damit das Aus. "Yasmin ist erst 20 Jahre. Sicherlich eine bittere Erfahrung, die sie machen musste, aber ihr gehört eindeutig die Zukunft", so Tono Kirschbaum.
Platz acht stand am Ende des Kugelstoßwettkampfes für Denise Hinrichs auf dem Papier. Nach gesundheitlichen Problemen im Winter und im Frühjahr zeigte sich der Schützling von Miro Jasinski allerdings zufrieden. Auch der Manager des TV Wattenscheid äußerte sich positiv:" Keine Frage Denise zählt weiter zu unseren Hoffnungsträgern. Sie bringt alle Voraussetzungen mit, um bei internationalen Meisterschaften um die Medaillen kämpfen zu können. Mit ihren erst 23 Jahren hat sie noch großes Entwicklungspotenzal."
Eine feste Größe stellt Alexander Kosenkow seit Jahren im deutschen Männersprint dar. Auch in Barcelona bewies er nicht nur seine Zuverlässigkeit, er war zudem Garant für den 4x100m Staffel-Erfolg. "Trotz seiner 32 Jahre scheint Alex nicht älter, sondern immer besser zu werden. Wir rechnen auch in den nächsten Jahren fest mit ihm", sagte der EX-Sprinter Michael Huke.
Fast das gesamte Frühjahr hatte der Wattenscheider Bastian Swillims mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Erst auf dem letzten Sprung gelang es ihm, die Fahrkarte nach Barcelona zu lösen. Mit einem beeindruckenden Lauf gelang es ihm und seinen Staffelkameraden einen unerwarteten vierten Platz zu erkämpfen. "Basti ist ein klassicher Viertelmeiler. Ich kenne kaum jemanden, der so knautschen kann wie er. Er scheint den Schmerz zu suchen", so Cheftrainer Tono Kirschbaum.
Insgesamt eine gute Saison 2010 lieferte Sebastian Ernst. Auch der Vorlauf bei der EM in Barcelona gelang. Im Halbfinale blieb er aber weit hinter seinen eigenen Erwartungen zurueck. "Sebastian muss noch stabiler werden. Mit seinem Trainer Andre Ernst hat er aber eine positive Entwicklung eingeleitet. Es gilt jetzt die gute Trainingsarbeit weiter zu intensivieren", fasste Michael Huke die Leistung des Sprinters zusammen.
Der diesjaehrige Meister über 10.000 Meter Christian Glatting machte auch bei der EM in der katalanischen Hauptstadt eine gute Figur. Der erst 23-jährige Langstreckler lief für alle überraschend in die Top Ten Europas. "Christian ist taktisch sehr clever gelaufen und hat sein Optimum abgerufen. Ich traue ihm in den nächsten Jahren noch eine deutliche Leistungssteigerung zu. Die Frage wird sein, wie er Medizinstudium und Hochleistungssport unter einen Hut bringt", so Tono Kirschbaum.
Siinen Titel hat er bei der Europameisterschaft zwar verloren, aber trotzdem ziehen die Verantwortlichen den Hut vor Jan Fitschen. "Mit welchem Willen und welcher Konsequenz er sich zurueckgekämpft hat, ist schon bewundernswert- eine absolut professionelle Einstellung und Vorbild für unsere Jugend", sagte sein langjaehriger Trainer Tono Kirschbaum nach dreizehnjaehriger Zusammenarbeit. "Die zukunft für Jan liegt jetzt auf der Straße. Er sucht eine neue Herausforderung. Im nächsten Jahr wird er Marathon laufen."