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Von den Grummer Teichen nach New York

New-York-Skyline

Die Preußen beim New York Marathon

Einmal beim New York-Marathon dabei sein – für viele Langstreckenläufer ist das ein absoluter Traum. Der 1970 aus der Taufe gehobene Lauf, der damals ganze 130 Teilnehmer auf die Strecke brachte, hat sich zu einer der Top-Laufveranstaltungen entwickelt, an der mittlerweile fast 40.000 Läuferinnen und Läufer teilnehmen. Das Besondere: Der Lauf führt durch alle fünf Stadtteile New Yorks, von Staten Island über Brooklyn, Queens, die Bronx und endet im Central Park in Manhattan. Jeweils am ersten Sonntag im November machen sich Hobbyläufer wie Hochleistungsathleten gemeinsam auf die rund 42 Kilometer. Thomas Striewski und Thomas Golücke aus der Leichtathletik-Abteilung der DJK Preußen 1911 Bochum konnten sich diesen Traum erfüllen. Sie starteten beim vorjährigen New York Marathon und Hans Hüwener, Ehrenvorsitzender der DJK Preußen 11, sprach mit Thomas Golücke über dessen Eindrücke.

Wie sind Sie überhaupt zum Marathon gekommen?

Ich habe schon immer Sport getrieben, bin auch gelaufen. Dann wurde der Lauftreff gegründet und eines Tages sagte meine Frau: „Du, da treffen sich immer welche. Mache doch mal da mit!“ Zunächst tut man es nur für die Gesundheit. Aber dann sind da so „Verrückte“ dabei, wie Wilfried (Paulner), die einen immer wieder antreiben und irgendwann möchte man sich beweisen, ob man es noch schafft und macht mal hier und da einen Marathon.

Ja und dann der New York Marathon, der Traum aller Marathonläufer.

Für mich gab es eigentlich drei Gründe: 1.: Der Lauf als solcher, von dem man schon soviel gehört hatte. 2.: Ich war noch nie in Amerika und 3.: Die Reise war ein Geburtstagsgeschenk.

Was unterscheidet den New York. Marathon von anderen Marathonläufen?

Zunächst von den Erwartungen her. Ich hatte mir den New York Marathon schon als eine Superveranstaltung mit unheimlichen Menschenmassen vorgestellt und das stimmte auch. Wenn man nicht selbst dabei war, kennt man nicht dieses Gefühl, welche Energie frei gesetzt wird, wenn auf einen Knall hin 40.000 Menschen loslaufen. Das spürt man körperlich. Fast an der ganzen Strecke ist Party. Viele Bands machen gute Musik. Es gibt im Gegensatz z. B. zum Ruhr- oder Duisburg-Marathon fast keine Abschnitte, an denen nichts los ist. Alle wollen abklatschen. Selbst die Polizei macht begeistert mit. Ich hätte nicht gedacht, dass die New Yorker so offen und so dabei sind.

Wie war die Streckenführung?

Wir wurden schon morgens um 6 Uhr, drei Stunden vor dem Start, abgeholt (wegen der Sperrung der Straßen) und zum Start in eine Kaserne der Coast-Gard (Küstenwache) gebracht.
Es war erbärmlich kalt. Der Start von ca. 40.000 Läufern ging reibungslos vonstatten, da jeder in seiner Leistungsgruppe lief. Ein Laufen auf Zeit war wegen der Masse von Läufern nicht möglich. Man lief praktisch die ganze Strecke mit denselben Menschen zusammen.
Von Staten Island über die Verrazano-Bridge durch Brooklyn, Queeens und Bronx hinüber nach Manhattan zum Ziel im Centralpark.

Wie war die Betreuung unterwegs?

Getränke aller Art reichlich und Power-Gel. Im Gegensatz zu Deutschland aber kaum Obst. Andererseits wurde aber Salzlösung angeboten, um den Salzverlust auszugleichen.

Hatte man in den Tagen Kontakt zu Läufern aus Deutschland oder anderen Ländern?

Eigentlich wenig. Ausgenommen bei der so genannten Pastaparty am Tag vor dem Lauf, wo in First-Class-Partyzelten jede Menge Nudelgerichte, Salate und Obst angeboten wurden. Zum Schluss gab es noch ein großes Feuerwerk. Hier konnte man sich gut mit anderen unterhalten. Es war eine sehr warmherzige Veranstaltung. So habe ich es empfunden.

Die Zeiten beim New York Marathon sind, wie man hört, nie besonders gut.

Die meisten kommen auch nicht, um Bestzeit zu laufen. Trotz der breiten Straßen ist das Feld so voll, dass man, wenn überhaupt, nur im Zick-Zack überholen könnte. Also, nicht wie bei anderen Läufen,
wo nach ca. 20 km das Feld leer wird.

Die Teilnehmer kommen aus allen Nationen?

Ja! Man konnte dies bei dem vorgeschalteten Friendship-Run erkennen, wo die einzelnen Nationen aufgerufen wurden und sich lautstark bemerkbar machten.

So, wie beim Papst auf dem Petersplatz?

Ja, so ähnlich.

Wird die Riesenstadt New York von diesem Ereignis geprägt oder ist sie dafür zu groß?

Zumindest im Innenstadtbereich. Wenn man z. B. an einer Ampel wartete, hörte man immer wieder Gespräche, die sich um den Marathon drehten.

Sehen die Teilnehmer viel von New York oder ist der Marathon die Hauptsache?

Der Veranstalter bietet ein großes Zusatzprogramm an. Wir haben z. B. am ersten. Tag eine ausgedehnte Stadtrundfahrt unternommen mit einer ausgezeichneten deutschsprachigen Führung. Andere konzentrieren sich nur auf den Lauf und ihre Bestzeit.

Kauft man den N.Y. Marathon nur im Paket?

Ja, es gibt nur einige akkreditierte Anbieter, die das normale 4-Tages-Programm Paket, in dem alles enthalten ist, bringen. Besonders eindrucksvoll war natürlich, wie für alle N.Y. Besucher, der Ground Zero. Was am Rande des Marathons noch auffiel: An der Strecke lag überall zum Teil hochwertige Sportkleidung, die die Läufer weggeworfen hatten, wenn sie ihnen zu eng oder zu warm wurde. Sie wird dann von Helfern eingesammelt, sortiert und an Bedürftige verschenkt.

Dank an die beiden Marathonis, die die Preußenfarben in New York vertreten haben.

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