Tollen Hallen-Fußball hielt das SparkassenMasters 2023 bereit, wie hier im Spiel zwischen DJK-TuS Hordel und SV Höntrop. Foto: Sure
Das SparkassenMasters – sprich: die Bochumer Stadtmeisterschaften im Hallenfußball – sorgte nach zwei Jahren Corona-Pause für volle Hallen und klasse Sport mit vielen schönen Toren. Am Endrundenwochenende (14./15.01.2023) in der Rundsporthalle wurden drei Titel vergeben, über die sich DJK TuS Hordel bei der A-Jugend, SC Union Bergen bei den Frauen und Concordia Wiemelhausen bei den Herren freuen durften.
„Es ist schon ein Gewinn, dass das SparkassenMasters nach zwei Jahren Pause endlich wieder stattfand“, sagte Gabriela Schäfer. Sie war gewissermaßen in Personalunion als Vorsitzende des Stadtsportbundes Bochum e.V. und als Bürgermeisterin der Stadt Bochum vor allem bei den Siegerehrungen präsent. „Der Veranstalter, der Ausrichter, die Fußballer und Fußballerinnen und die Fans haben tollen Fußball gesehen. Mich hat abgesehen vom Fußball die großartige Kulisse gefreut, weil die Fans wirklich super mitgegangen sind – und dass es wirklich faire Spiele waren. Das hat wirklich Spaß gemacht!“ Und sie vergaß auch ein großes Dankeschön an den DJK Adler Riemke nicht, dem der Applaus auf den Rängen sicher war: „Den Organisatoren von der DJK Adler Riemke mit ihren vielen ehrenamtlichen Helfern gilt ein großes Dankeschön! Wir danken und gratulieren; denn in diesem Jahr feiern die Adler ihren 100sen Geburtstag!“
Den Auftakt am Endspielsonntag (15.01.) machten die Spiele der A-Junioren. Am Ende gab es dort mit dem Nachwuchs der DJK TuS Hordel einen hochverdienten und souveränen Sieger. Die Hordeler Jungs besiegten nacheinander die Vertretungen von SC Weitmar 45, Concordia Wiemelhausen, RW Stiepel und TuS Harpen und schossen bei den vier Siegen eine Bilanz von 14:3 Toren heraus. Klingt gut. War es auch.
„Ich denke, wir haben uns im Vergleich zur letzten Woche noch mal gesteigert und hatten eine bessere Ordnung“, sagte Hordels Coach Mirko Strasdin. „Die Jungs haben die Vorgaben gut umgesetzt.“ Der Spieler des Turniers war Hordels Kapitän Connor Tom Drathen. Er hatte nicht nur vier der 14 Tore erzielt, sondern auch zwei beim 4:0-Sieg über TuS Harpen im Finale – und half dann bei Hordels Senioren aus.
Das Spiel um Platz 3 gestalteten Concordia Wiemelhausen und RW Stiepel zu einer spannenden Partie, bei der sich die Stiepeler mit 2:1 durchsetzten.
Das spannende Endspiel der Frauen erlebte einen Favoritensturz: Mit 2:1 besiegte Underdog SC Union Bergen den Top-Titelfavoriten VfL Bochum, und es war klar, dass es nach dem späten Siegtor in der letzten Spielminute und dem Abpfiff kein Halten mehr für die Spielerinnen der Union gab und sie das Feld stürmten!
Die Vertretung des VfL Bochum, die zuletzt 2018 ein Finale verlor – damals gegen Höntrop – musste schon im Halbfinale einem Rückstand hinterherlaufen. Der Gegner der Blau-Weißen hieß Waldesrand Linden, und die in der Bezirksliga kickenden Lindenerinnen schossen das erste Tor. Charlotta Johanna Gehrke traf bereits nach zwei Minuten zum 1:0, das aber kurz darauf Janine Angrick egalisierte. Nele Schmidt, Isilsu Isildak, Lynn Bille Sommer und Gizem Kilic sorgten dann für einen deutlichen 5:1-Sieg des VfL.
Im zweiten Halbfinale standen sich Union Bergen und Teutonia Ehrenfeld gegenüber, und es wurde eine klare Angelegenheit. Die Bergenerinnen setzten sich 4:1 nach einem Hattrick von Jana Gkiaourakis und einem Eigentor klar durch.
Im kleinen Finale konnten die Frauen des SV Waldesrand Linden die Teutoninnen dann mit 2:0 bezwingen, ehe das spannende Finale anstand. Hier überraschten die Union-Frauen den Favoriten mit einer geschlossenen, zweikampfstarken und konzentrierten Spielweise, die nur wenige brauchbare Tormöglichkeiten zuließ. Und wenn einmal ein Ball durchkam, war Bergens Torhüterin Katharina Abraham auf dem Posten. Nach vorn hin gab es wiederum gefährliche Attacken – und eine Angelina Brück in Bestform. Sie machte das 1:0 in der 6. Spielminute, und danach hielt Bergen den Vorsprung – bis zum Ausgleich durch Gizem Kilic eine Minute vor Schluss. Die VfLerinnen wollten nun noch den Siegtreffer, ließen dabei aber die Lücke erneut für Angelina Brück, die in der 12. Minute das 2:1 schoss.
Unions Trainer Thomas Behrendt: „Wir haben lange darauf gewartet. Wir wollten unser Spiel durchziehen und den ein oder anderen Konter setzen – und so kam es dann auch. Es war ein verdienter Sieg.“ Trainerkollege Chris Göbel sagte: „Wir hatten nicht so viele Chancen. Ärgerlich, dass wir direkt das 1:2 nach dem Ausgleich kriegen. Da hat Bergen gute Spielerinnen und lässt sich nicht zweimal bitten.“
Union Bergen durfte sich über den Pokal und zwei Einzelehrungen freuen: Jana Gkiaourakis wurde als beste Torschützin, Katharina Abraham als beste Torhüterin ausgezeichnet.
Ungeschlagen wird Westfalenligist Concordia Wiemelhausen Sieger des SparkassenMasters: starke Leistung, vor allem beim Blick auf die Daten. Denn die Concorden erzielten 68 Tore an den zwei Turnier-Wochenenden, dazu drei im Halbfinale und drei im Finale. In der Vorrunde gewannen sie sechsmal, ehe es in der Zwischenrunde gegen das Team des Ausrichters ging. Und da schaffte es die DJK Adler Riemke tatsächlich, dem haushohen Favoriten beim 1:1 einen Punkt abzuknöpfen.
Die Adler schafften es dann noch ins Viertelfinale, wo nach dem 1:2 gegen VfB Günnigfeld Endstation war. Die Concorden indes legten nach dem Remis-Dämpfer richtig los: Sie schossen SV Hellas mit 7:0 aus dem Turnier, RW Stiepel mit 3:1 und dann im Viertelfinale den Geheimfavoriten FC Neuruhrort gar mit 7:1. Im Halbfinale ließen die Concorden dem Westfalenliga-Konkurrent TuS Hordel keine Chance – und im Finale wartete überraschenderweise Bezirksligist SV Phönix.
Die Phönixer hatten sich in der Hordel-Zwischengruppe als Zweiter (2:3-Niederlage gegen Hordel) durchgesetzt. Im Viertelfinale bezwangen sie TuS Harpen mit 2:1, im Halbfinale dann den VfB Günnigfeld mit 2:1. Während die Günnigfelder im kleinen Finale die DJK TuS Hordel mit 4:0 (!) bezwangen, schienen die Zeichen vor dem Finale zwischen Concordia Wiemelhausen und SV Phönix klar auf Favoritensieg zu stehen.
Doch die Phönix-Kicker hatten zwei Überraschungen parat: Nach Treffern von Malte Perl und Andre Seifert stand es nach zwei Minuten bereits 2:0. Doch Concordia behielt die Nerven: Nicolas Hoffmann traf zum Anschluss (3.), Tomislav Ivancic glich aus (8.). Nach einem überflüssigen und umstrittenen indirekten Freistoß schoss Kaan Cosgun dann das 2:3 (10.). Phönix’ Kapitän und Spielertrainer Sebastian Späthe: „Wenn man eine Sekunde nicht wach ist in der Halle, bestraft ein Westfalenligist das natürlich sofort. Wir sind sehr stolz auf die Truppe, haben ein super Turnier gespielt. Es hat ja niemand mit uns gerechnet. Nachdem wir schwer in die Vorrunde reingekommen sind, haben wir uns in einen Lauf reingespielt, unsere Fans haben uns nach vorne gepeitscht.“
Angesichts einer harten Woche – Dienstag bis Freitag Training, Samstag Zwischenrunde, Sonntagmorgen Testspiel, dann wieder SparkassenMasters – war Concordias Kapitän Christopher Schmidt begeistert: „Das ist natürlich riesig geil, wenn du das Ding dann holst. Es war ein sehr knappes Finale, aber am Ende haben wir uns verdient durchgesetzt. Wir haben im ganzen Turnier nicht ein einziges Spiel verloren.“