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"Wir haben die Tore nicht gemacht"

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Mehr Spielanteile, mehr Ecken, bessere Chancen - trotzdem reichte es für den VfL bei Hannover 96 nur zu einem 1:1. Der Punkt war redlich verdient, aber Marcel Koller hatte als unfreiwilliger Tribünengast einmal mehr Grund, sich über den verpassten Sieg zu ärgern: "Wir haben die Tore einfach nicht gemacht!"

Der Aufwärtstrend war unverkennbar in Hannover. Bochum zeigte eine engagierte, offensive Leistung und spielte auch in der Schlussphase noch kosequent auf drei Punkte. Ein hervorragendes Spiel und "Chancen wie noch nie in dieser Saison", konnte auch Koller seiner Mannschaft bescheinigen.

Der Trainer hatte im Vergleich zum Bremen-Spiel Hashemian und Freier den Vorzug gegeben vor Kaloglu und Christian Fuchs. Schon in der ersten Hälfte erarbeitete sich der VfL nach der Anfangsphse ein Übergewicht und kam durch Mieciel, Freier und Hashemian zu guten Chancen. Einzig an der Effizienz fehlte es wieder einmal, was auch Marcel Maltritz hinterher bemängelte: "Für ein Auswärtsspiel hatten wir enorm viele Torchancen, die wir aber fahrlässig vergeben haben."

Für die Effizienz in Sachen Toren sorgten in der zweiten Halbzeit dann ausgerechnet die Torhüter, und zwar auf beiden Seiten. Nachdem Jan Schlaudraff bei H96 zwei gute Möglichkeiten ausgelassen hatte, leistete Daniel Fernandes kräftig Hilfestellung. Eine Ecke boxte er mit einer Hand direkt zu Schlaudraff, der zum 1:0 traf (62.). "Da muss er richtig hingehen und den Ball wegfausten, dann passiert nichts", ärgerte sich Marcel Koller.

Tatkräftigen Trost der besonderen Art gab's allerdings nur drei Minuten später auf der Gegenseite vom Torwartkollegen. Hannovers Fromlowitz lenkte eine Freier-Flanke direkt zum 1:1-Ausgleich ins eigene Netz und gab damit das Startsignal für eine stürmische Schlussoffensive des VfL. Mit Kaloglu, Imhof und Epalle sorgte Koller für neuen Schwung. Der VfL schnürte die Gastgeber teilweise in der eigenen Hälfte ein, aber weder Mieciel (73.) noch Azaouagh (75.) und später Freier (85.) und Kaloglu (87.) tafen das Tor.

Marcel Koller erlebte die letzten Chancen bereits aus ungewohnter Perspektive. Nachdem sich Koller über eine Schiedsrichter-Entscheidung geärgert hatte, schickte ihn Schiri Michael Kempter "wegen wiederholten Reklamierens" auf die Tribüne.

Text: Dietmar Nolte

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