Bei Hansa Rostock war die Freude groß: Im letzten Spiel des Jahres verteilte der VfL Bochum schon vorzeitig Weihnachtsgeschenke und leistete bei der 0:2-Niederlage an der Ostsee fast keinen Widerstand. »Wir haben den Kampf nicht angenommen«, ärgerte sich Kapitän Thomas Zdebel.
Dabei waren die Voraussetzungen für einen Erfolg in Rostock nicht die schlechtesten. Yahia war wieder fit und konnte ebenso auflaufen wie der zuletzt grippekranke Concha. Imhof musste für Kapitän Zdebel Platz machen. Und der VfL setzte schon früh ein Ausrufezeichen: Mieciel traf bereits nach sechs Minuten nach Pass von Concha, jubelte aber umsonst. Schiedsrichter Brych pfiff Abseits - wenn auch unberechtigt.
Mit dem Gegenzug nahm das Drama dann seinen Lauf. Nach einer Ecke traf Bülow zur Führung für Hansa (7.). In der Folge tat sich Bochum einmal mehr schwer im Spielaufbau, zumal die Rostocker zumeist früh störten und deutlich mehr Druck machten. Und während der VfL bis zur 33. Minute auf eine echte Torchance durch Sestak warten musste, erarbeitet sich Rostock seine Möglichkeiten. Konsequenz: Die 2:0-Führung durch Hähnge in der 43. Minute. Und eine kopfschüttelnde Erkenntnis von Christoph Dabrowski: »Es ist unerklärlich, wie harmlos wir waren.«
Auf den Sturmlauf des VfL in der zweiten Halbzeit wartete man vergeblich, Rostock blieb das aktivere und konsequentere Team. Bochum war hinten wackelig und vorne schwach. »Wir haben kaum Zweikämpfe gewonnnen, weder offensiv noch defensiv. Und wir hatten kaum Chancen« musste Thomas Zdebel zugeben. Die beste Bochumer Möglichkeit verzeichnete der eingewechselte Dresek, der das Leder in der 85. Minute an die Querlatte hämmerte.
Nach der Niederlage überwintert der VfL Bochum mit 19 Punkten auf Platz 13. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge ist auf vier Zähler geschrumpft.
Text: Dietmar Nolte