Nach dem achten Spiel ohne Sieg nimmt Marcel Koller seine Mannschaft in die Pflicht: "Das haben wir uns selbst eingebrockt, da kommen wir auch nur zusammen wieder raus!" Bei der 0:2-Niederlage in Berlin hatte sich der VfL Bochum schwach im Zweikampf und harmlos in der Offensive präsentiert.
Dabei waren die Voraussetzungen nicht die schlechtesten, schwächelte doch auch der Hauptstadt-Klub. Allerdings wussten die Bochumer, bei denen Illicevic für Bechmann auflief, das schwerfällige Auftreten der Gastgeber nicht zu nutzen. Im Gegenteil: Marcel Maltritz leistete kräftig Schützenhilfe und stolperte eine Flanke von Gilberto völlig unbedrängt in das eigene Tor (26.) - Keeper Lastuvka war beim ersten echten Schuss auf das VfL-Gehäuse chancenlos.
Die Folge: Bochum war noch verunsicherter und offenbarte vor allem im Mittelfeld eine eklatante Zweikampfschwäche. Ohne den verletzten Kapitän Thomas Zdebel mangelte es an Aggressivität und Präsenz. Yahia setzte zudem den schwachen Tag der Bochumer Innenverteidiger fort: In der 35. MInute ließ er Pantelic seelenruhig den Ball annehmen und abziehen - den zuletzt unsicheren Lastuvka traf zum zweiten Mal keine Schuld.
Gegen die kompakte Hertha-Abwehr blieb der VfL-Angriff harmlos. Ein Hauch von Gefahr entstand höchstens bei Standards. Aus dem Spiel heraus verstolperte Sestak in der 77. Minute die größte Chance.
Die Situation für den VfL wird nach dem 0:2 immer schwieriger, "aber wir kennen das aus dem Vorjahr", meint Koller. Nur zwei Zähler aus den letzten acht Partien und der schwache Auftritt in Berlin lassen aber erahnen, dass die Laune des Trainers in den nächsten Tagen nicht sonderlich gut sein wird.
Text: Dietmar Nolte