Stanislav Sestak war der Mann des Tages beim 2:2 des VfL Bochum gegen den Karlsruher SC. Der Slowake erzielte beide Treffer - und das trotz zwischenzeitlicher Erinnerungslücken nach einem Zusammenprall. Trainer Marcel Koller erklärte ihn nach seinen Saisontoren sieben und acht flugs für unverkäuflich: »Der bleibt hier!«
Die Partie gegen Karlsruhe demonstrierte einmal mehr eindrucksvoll, was der VfL an seinem Stürmer hat. »Wir sind anfangs nicht gut ins Spiel gekommen, waren immer zwei Meter zu spät dran, weil der KSC viel in Bewegung war und den Ball gut hat laufen lassen«, analysierte Marcel Koller. Aber dann kam Stani Sestak: Seinen Heber klärte Eggimann noch vor der Linie (8.), aber in der 18. Minute schoss der Slowake nach Vorarbeit von Mieciel überlegt ein.
Erinnern konnte sich Sestak an seinen Treffer in der Pause dennoch nicht mehr. Früh hatte er bei einem Zweikampf mit Franz einen Schlag an die Schläfe bekommen. Schwindel und Blackout waren die Folge, weitermachen wollte der Stürmer aber unbedingt - und durfte auch. »Wir haben das besprochen, er ist ja nicht über den Platz getorkelt«, beruhigte Koller nach dem Spiel.
Im Gegenteil: Nachdem der Gast aus Karlsruhe zunächst durch Hajnal nach feiner Vorarbeit von Görlitz (24.) ausgeglichen und in der zweiten Halbzeit nach einem Fehler von VfL-Keeper Renno durch Freis (56.) sogar n Führung gegangen war, war wieder Sestaks Torriecher gefragt. Und der Angreifer lieferte nur drei Minuten nach der KSC-Führung die Antwort: Eine Ecke von Epalle wuchtete Stanislav Sestak per Kopf in die Maschen.
Das Sonderlob seines Trainers war ihm danach sicher. »Ein ganz starkes Spiel, ich bin froh, dass ich ihn habe«, bekräftigte Marcel Koller. Allen Begehrlichkeiten schob der Coch einen Riegel vor: »Stani ist schnell, technisch und läuferisch stark, schießt Tore und ist ein Teamplayer - der bleibt hier!« Es sei denn, ein Klub lege derartige Summen auf den Tisch, »dass wir davon drei, vier gute Spieler kaufen können«, so Koller. »Aber für zwei Millionen wird der nicht wechseln!«
Das wird auch Michael Zorc vernommen haben. Der Sportmanager des BVB gehörte zu den knapp 21000 Fans, die die Partie gegen den KSC und den Gala-Auftritt von Sestak höchst aufmerksam verfolgten.
Text: Dietmar Nolte