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Matthias Ebhardt holt Bronze bei Kanu-Marathon-WM

Jubelnder Ebhardt

Nach zwei vierten Plätzen bei den letzten Weltmeisterschaften sollte es in diesem Jahr für den Kanuten Matthias Ebhardt vom KC Wiking Bochum endlich das ersehnte Edelmetall werden. Und das Vorhaben ist geglückt: Am Ende holte sich der Langstreckenkanute den dritten Platz und damit die Bronzemedaille.

Die diesjährige Kanu-Marathon Weltmeisterschaft fand vom 23. – 26.09. in Banyoles/Spanien statt. Der Austragungsort liegt zwischen der Costa Brava und den Pyrenäen, ca.120 KM von Barcelona entfernt. Die äußeren Bedingungen waren optimal für Kanu-Marathonis, die eine Strecke von 25,6 KM im Einer-Canadier zurücklegen mussten. Matthias Ebhardt konnte sich gleich zu Beginn des Rennens in einer vierköpfigen Spitzengruppe von dem Hauptfeld absetzen.
In diesem Kanu-Marathon wurden insgesamt sechs Runden a 4,3 Kilometer gepaddelt. Zwischen den Runden mussten die Starter eine Strecke von ca. 150 Meter mit ihrem Boot laufend zurücklegen. Diese sogenannten Portagen sind ausgesprochen publikumswirksam, da insbesondere dieser Rennabschnitt mit rennentscheidend sein kann. Für den Wikinger Ebhardt lief bei den Portagen alles perfekt, er konnte sich mit dem Spanier und dem Portugiesen im Rennverlauf deutlich von den Verfolgern absetzten. Diese Dreiergruppe lieferte sich während des gesamten Rennens erbitterte Kämpfe um die Führung.
Nach der letzten Portage war allerdings klar, zum Sprung ganz nach vorne würde es für den Kanuten vom KC Wiking in diesem Jahr nicht reichen. Der Portugiese Barros hatte auf den letzten 1.000 Meter mehr zuzusetzen und gewann letztendlich vor dem Spanier Campos Garcia. Für Matthias Ebhardt war die Bronzemedaille der krönende Abschluss einer tollen Saison, über die er sich richtig freuen konnte. Der Podiumsplatz für Ebhardt war erst die dritte Medaille bei einer Kanu-Marathon Weltmeisterschaft für den Deutschen Kanu Verband überhaupt. Bei den Damen hatte es Frederike Leue im K1 in diesem Jahr mit ihrem dritten Platz bereits vorgemacht. Damit konnte der DKV seine Medaillenbilanz gegenüber dem letzten Jahr verdoppeln.
In Banyoles starteten noch zwei weitere Wikinger. Sebastian Degenkolb und Simon Zissmann gingen als WM-Neulinge im Zweiercanadier ins Rennen. Ihre Zielsetzung war durchzuhalten und abzuwarten, was nach vorne geht. Am Ende wurden sie mit einem 10. Platz bei ihrer ersten WM Teilnahme belohnt.
Neben den beiden 19-Jährigen zeigte auch der Wikinger Kanu-Oldie Bruno Pieperbeck sein Können. Er erzielte im C1 bei den Masters in der Altersgruppe der 50-54 jährigen einen hervorragenden 6. Platz.
Auf der iberischen Halbinsel ist Kanu-Marathon ähnlich wie in Ungarn eine Art Volkssport. Dies wurde in diesem Jahr auch wieder durch die Vielzahl der Zuschauer bei den Wettkämpfen belohnt. Das spanische Kanuteam und die Ungarn waren die erfolgreichsten Mannschaften. Das deutsche Nationalteam hat es dagegen deutlich schwerer. Die Sportler bekommen keine Zuschüsse von ihrem Verband. Sie müssen Flüge und Hotelunterbringung selbst finanzieren, sogar ihre Nationalmannschaftsbekleidung müssen sie aus eigener Tasche bezahlen. Der Austragungsort der nächsten Kanu-Marathon WM ist Singapur. Da wird es schwierig, Flug, Unterbringung und Bootstransport zu finanzieren, da auch die Vereine nur in sehr begrenztem Maße finanzielle Unterstützung leisten können.

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