Deutsche Meisterschaft im Rollstuhlbasketball: RTB Uni Bochum kann Titel nicht verteidigen
An ihre Glanzzeit Ende der 90er Jahre konnten die „Femmes Fatale“ nicht ganz anknüpfen – 1998 hatten die Rollstuhlbasketballerinnen des RTB Uni Bochum einen Titelhattrick landen können – eine Neuauflage 2006 blieb ihnen verwehrt. Die Titelträgerinnen aus 2004 und 2005 fanden bei den Titelkämpfen 2006 in der Spielgemeinschaft Niedersachsen ihren Meister.
Der Heimvorteil half den Bochumerinnen nicht - neuer Deutscher Damenmeister 2006 wurde die Spielgemeinschaft Niedersachsen, die in einem überzeugenden Endspiel Gastgeber und Titelverteidiger RTB Uni Bochum mit 69:46 besiegte. Im kleinen Finale setzten sich die Nusse Rams gegen Rekordmeister RSC Hamburg mit 53:42 durch.
Zum 14. Mal trafen die besten Damenteams im Rollstuhlbasketball bei einer Deutschen Meisterschaft aufeinander, um bei der zweitägigen Veranstaltung ihren Titelträger zu ermitteln. Die acht teilnehmenden Teams spielten zunächst in zwei Vierergruppen, in denen sich die beiden jeweils Erstplatzierten für das Halbfinale qualifizierten. Diese wurden dann am zweiten Tag ausgetragen, wobei Gastgeber Bochum und die Nusse Rams aus Schleswig-Holstein sowie der sechsmalige Meister RSC Hamburg und der SG Niedersachsen die beiden Endspielteilnehmer ermittelten.
Während sich im ersten Semifinale beim 60:49 des Titelverteidigers aus dem Ruhrgebiet noch der erklärte Favorit durchsetzte, war das frühe Scheitern des hanseatischen Rekord-Titelträgers beim klaren 46:63 gegen die Spielgemeinschaft aus Niedersachsen schon eine kleine Überraschung. Vom Halbfinal-Aus konsterniert unterlagen die Hamburger dann auch im Spiel um Platz drei in einem Nordderby den Nusse Rams mit 42:53.
In einem dominanten Endspiel setzte sich schließlich erstmals das Team aus Niedersachsen durch. Bereits im Auftaktviertel erkämpfte sich der spätere Sieger dabei einen ersten Vorsprung, von dem das Team von Trainer Harald Fürup in weiteren Verlauf der Partie zunächst zehrte. Unter den Brettern kam es dabei zum Duell der beiden Nationalspielerinnen Marina Mohnen (Turnier-Topscorerin mit 104 Punkten) und Maren Butterbrodt. Den Ausschlag gab jedoch die taktische und mannschaftliche Geschlossenheit der Spielgemeinschaft, die in den Schlussminuten den Vorsprung auf über 20 Punkte ausbauen konnte.
Bochum: Marina Mohnen (28), Nora Schratz (12), Annika Zeyen (4), Meike Norgall (2), Jammoul Gada, Birgit Meitner, Sonja Mohnen, Anna-Maria Müller, Petra Wittich, Sandra Winter (n.e.).
Niedersachsen: Maren Butterbrodt (26), Simone Kues (14), Verena Klein (11), Sabine Bussmann (8), Yvonne Hermann (8), Alke Behrens (2), Sonja Strote, Stefanie Schortz (n.e.), Tina Würtz (n.e.).