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Finanzielle Ausstattung des Leistungssports in NRW ist defizitär

Olympia
Für mehr Effizienz in der Förderung des Leistungssports (v.l.) Bronzemedaillengewinner im Judo Andreas Tölzer, LSB-Präsident Walter Schneeloch, LSB-Vizepräsidentin Leistungssport Gisela Hinnemann und LSB-Vorstandsvorsitzender Dr. Christoph Niessen.

Auf einer Pressekonferenz in Duisburg hat Landessportbundpräsident Walter Schneloch mehr Effizienz in der Leistungssportförderung gefordert. 113 von 392 Mitgliedern der deutschen Olympiamannschaft (29 Prozent) kamen aus Nordrhein-Westfalen, von 44 Medaillen entfielen 16 auf NRW. Damit nimmt NRW in der Bundesländerwertung deutlich den Spitzenplatz ein.

Aber auch Kritik deutscher Olympioniken an der Professionalität in der Spitzensportförderung und der finanziellen Entlohnung von Spitzensportlern wurde in den Medien laut. Festzuhalten ist zudem, dass NRW-Athleten in 19 Sportarten gar nicht oder nur einmal vertreten waren, was hinsichtlich der vom DOSB geforderten „breiten Aufstellung“ Klärungsbedarf aufwirft.

Immer noch zu wenige und zu wenig gut ausgebildete Trainer
Gisela Hinnemann, Vizepräsidentin Leistungssport des Landessportbundes NRW, kann diese Kritik nachvollziehen, auch auf NRW bezogen: „In Nordrhein-Westfalen gibt es immer noch zu wenige und zu wenig gut ausgebildete Trainer. Die finanzielle Ausstattung des Leistungssports reicht nicht aus. Statt benötigter 13 Millionen Euro stehen nur 6 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Hinzu kommt, dass wir bei der Zusammenarbeit mit dem DOSB und den Spitzenverbänden eine klare Führung vermissen. Außerdem werden die Potenziale der Sportwissenschaft zu wenig genutzt.“

Förderungsstrukturen müssen überdacht werden
LSB-Präsident Walter Schneeloch: „Wollen wir erfolgreich sein, müssen wir unsere Strukturen in NRW überdenken. Dass teilweise ein und derselbe Trainer sowohl von uns als auch der Sportstiftung NRW gefördert wird, halte ich für nicht effizient. Außerdem ist die Förderung von NRW durch den Bund nicht angemessen. Der Bund fördert beispielsweise den Olympiastützpunkt Berlin stärker als die drei nordrhein-westfälischen Olympiastützpunkte zusammen, obwohl diese deutlich mehr Athleten betreuen. Wichtig ist auch ein rigoroses Umdenken beim Schulsport. Körperliche Fitness und Leistungsfähigkeit, Laufen, Springen und Werfen müssen wieder im Mittelpunkt des Sportunterrichts stehen.“

LSB NRW baut Beratungs- und Schulungsprogramm im Leistungssport aus
LSB-Präsident Walter Schneeloch verspricht, alles daran zu setzen, die Zuschüsse für Trainerinnen und Trainer im Leistungssport im Jahr 2013 um 10 Prozent zu erhöhen. Außerdem wird der LSB NRW sein Beratungs- und Schulungsprogramm im Leistungssport ausbauen und mehr leistungsdiagnostische Untersuchungen für Kaderathleten anbieten.

Der Landessportbund NRW fördert primär den Nachwuchsleistungssport. Seit Peking 2008 kann der LSB NRW schon einige Verbesserungen bilanzieren. Gisela Hinnemann: „Wir haben viele unsichere Beschäftigungsverhältnisse von Trainerinnen und Trainern stabilisiert und auch damit begonnen, den Einsatz von Managementpersonal im Leistungssport zu fördern. Unsere Regionalkonzepte sind auf den gesamten olympischen Zyklus angelegt und das ist weit mehr als jede Zielvereinbarung mit quantitativen Vorgaben.“

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