Als erste Wattenscheider Spitzenathletin hat jetzt Esther Cremer ihren Vertrag beim TV 01 um ein Jahr verlängert. Mit neuem Schwung ins Olympia-Jahr – das ist das Motto der 400-Meter-Läuferin, die in diesem Jahr verletzungsbedingt nicht in Erscheinung treten konnte.
Eine Entzündung der Plantar-Sehne am rechten Fuß hat die Deutsche Meisterin und EM-Halbfinalistin des Vorjahres monatelang Schachmatt gesetzt. Jetzt ist sie wieder im Training – und in der Gruppe von Slawo Filipowski gebe es für sie keine „Schonbehandlung“, wie sie sagt: „Seit rund dreieinhalb Wochen bin ich ganz normal im Training, und es läuft ganz gut – auch wenn es gelegentlich mal zwickt. Aber ich habe in den letzten Wochen alles in der Gruppe mitgemacht.“ Parallel strickt Esther Cremer gerade an ihrer Master-Arbeit im Fach Maschinenbau – aber sportliche Pläne und Ziele fürs neue Leichtathletik-Jahr hat sie auf jeden Fall schon im Hinterkopf. Starts unter dem Hallendach seien auf jeden Fall geplant – übertreiben will die Wattenscheiderin es aber nicht: „Eventuell werde ich mich auch verstärkt auf der Unterdistanz zeigen. Die Hallen-WM ist aber auf keinen Fall ein Thema.“ Zu wichtig ist halt der Sommer mit einer Europameisterschaft in Amsterdam und natürlich den Olympischen Spielen in Rio. Esther Cremer hat beide Wettkämpfe auf der Liste: „Die EM ist ein gutes Ding, um noch mal schnelle Rennen zu bekommen. Und natürlich ist Olympia mein Ziel, auch im Einzel. Aber dafür muss man auch gut durchkommen.“ Und dann hofft Cremer, wieder Teil einer ambitionierten deutschen 4x400-Meter-Staffel zu sein: „Wir werden eine starke Truppe haben, für die auch Olympia das Ziel sein kann.“ Esther Cremer ist zurück – aber von einem „verlorenen Jahr“ will die Viertelmeilerin trotz ihres Verletzungspechs nicht sprechen: „Ich habe 2015 ganz gut genutzt, um mich zu erholen und auch mal mental runterzukommen.“