Mateusz Lewandowski (Mitte) holt Gold über 400 m Hürden bei der Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock. Foto: TV Wattenscheid 01 / Marcel Merkel
Soll mehr als erfüllt! Drei bis fünf Medaillen waren das formulierte Ziel des neuen Jugend-Cheftrainers Frank Bartschat. Insgesamt gab es dann zwei Mal Gold, zwei Mal Silber und ein Mal Bronze.
Am letzten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften die vom 30. Juli bis zum 1. August in Rostock ausgetragen wurden, gab es noch einmal drei Medaillen für den TV Wattenscheid 01. Damit hat das Nachwuchs-Team von der Hollandstraße die eigenen Erwartungen mehr als erfüllt.
Das erste Wattenscheider Gold gab es für Mateusz Lewandowski. In einem beherzten Rennen über 400 m Hürden, das nach einem Fehlstart im Zwischenlauf ohne den Favoriten Jordan Gordon (OTB Osnabrück) stattfinden musste, stürmte Lewandowski vorneweg zu 53,66 Sekunden. Auf den letzten Metern kam Jan-Lukas Schröder (TV Viktoria 1894 Dielheim) noch einmal gefährlich nah, konnte sich aber nicht durchsetzen. Lewandowski sicherte sich Platz eins in der U20-Konkurrenz. „Ich bin natürlich happy mit meinem Lauf. Das Ziel war immer Gold. Dadurch, dass mein größter Konkurrent im Vorlauf disqualifiziert worden ist, war ich noch motivierter“, so Lewandowski nach seinem Wettkampf. „Es gibt zwar noch viele Kleinigkeiten, an denen mein Trainer und ich arbeiten könnten. Es gibt noch Potenzial. Aber ich bin happy!“
Das zweite Gold des Tages gab es für Sprinter Lennart Hartenberg über die 100 m (U18). Der Favorit über diese Distanz, der in diesem Jahr als U18-Athlet bereits bei den U20-Europameistreschaften in Tallinn gestartet war, sprintete in einem spannenden Finale zu sensationellen 10,46 Sekunden. Das bedeutet nicht nur eine neue persönliche Bestzeit, sondern auch die zweitschnellste Zeit, die in diesem Jahr in der U18 gelaufen worden ist. „Ich bin sehr zufrieden. Mein Ziel war es natürlich, Deutscher Meister zu werden. Ich habe versucht, mir keinen Druck zu machen, und das hab ich zum Glück geschafft. Ich habe die Nerven behalten, bin locker geblieben. Ich wusste, wo ich stehe, und hab das dann zum Glück auch geschafft.“
Eine tolle Vorstellung lieferte Weitspringerin Nicola Kondziella. Sie stieg mit starken 6,20 m in den Weitsprung-Wettkampf ein. Das bedeutete nicht nur Saisonbestleistung, sondern auch vorübergehend die Führung. Mikaelle Assani (LG Region Karlsruhe), die Erstplatzierte der Meldeliste, war allerdings unschlagbar. Sie zeigte Weiten jenseits der 6,50 m und gewann damit die Goldmedaille. Nicola Kondziella konnte sich im Wettkampf-Verlauf aber auch noch steigern, auf 6,28 m. Das bedeutete nicht nur die Silbermedaille, sondern auch eine neue persönliche Bestleistung. „Ich bin total zufrieden. Vor allem nach der durchwachsenen Saison war das eine große Erleichterung und eine Bestätigung, dass ich es doch kann. Ich habe versucht, einfach locker zu bleiben, und mir gesagt, dass ich nichts zu verlieren habe und ich denke, das war der Schlüssel“, so die 19-jährige nach ihrem Wettkampf.
Pech hatte Sprinter Rodi Issa. Der U18-Athlet, der mit der drittschnellsten Zeit gemeldet war, sorgte in einem der 100-m-Vorläufe für einen Fehlstart und wurde disqualifiziert. Ähnlich unglücklich verlief der Wettkampf für Hürden-Sprinterin Madleen Malecki. Sie wurde zweite in ihrem Halbfinal-Lauf und qualifizierte sich als Schnellste über die Zeit für das Finale mit einer neuen persönlichen Bestleistung (13,92sec). Im Finale sah es erst gut aus. Sie lag auf Rang 3. Dann strauchelte sie – etwa 30 m vor dem Ziel – und rannte 14,10 Sekunden. Damit wurde sie Fünfte.
Für die Nachwuchs-Sprinterinnen war nach dem Vorlauf Schluss. Jolina Ernst rannte 12,44 Sekunden. Jolie Bomert 12,56 Sekunden und Hürden-Ass Aaliyah Mbenda 12,67 Sekunden. Auch Sophie Bleibtreu (24,93sec) und Maximilian Superniok (22,36sec) kamen über 200 m nicht über den Zwischenlauf hinaus.
Insgesamt gab es für das Nachwuchs Team des TV Wattenscheid 01 damit fünf Medaillen – an Tag zwei der Deutschen Jugendmeisterschaften hatte Pia Northoff mit 48,20 m die Silbermedaille im Diskus-Wettbewerb (U20) geholt. Für Noah Braida gab es Bronze über die 110 m Hürden (U18) in 13,84 Sekunden. Außerdem gab es zehn Top-8-Platzierungen. Mit diesem Ergebnis war auch Jugend-Cheftrainer Frank Bartschat mehr als zufrieden. „Das Team hat meine Erwartungen übertroffen. Nicht nur, dass es sportlich besser so super gelaufen ist, wie prognostiziert – unsere Nachwuchs-Mannschaft ist einfach als Team zusammengewachsen, sie haben sich angefeuert und unterstützt. Außerdem gab es viele persönliche Bestleistungen, und das ist das Entscheidende bei einer solchen Nachwuchs-Meisterschaft.“