Am Dienstag (6.5.) will der VfL Bochum einen dicken Strich ziehen, das Heim-Remis gegen Duisburg genauso vergessen machen wie die 0:2-Pleite in Bielefeld und die unrühmlichen Fan-Krawalle. Der FC Schalke kommt zum Derby - nicht nur für den vom Rivalen ausgeliehenen Mimoun Azaouagh ein Spiel mit ganz besonderem Reiz.
Ein Derby gegen einen der großen Nachbarn ist für den VfL immer außergewöhnlich reizvoll, spannend - und manchmal auch außergewöhnlich schön. So wie im Vorjahr, als Bochum den Favoriten - übrigens auch unter Flutlicht und wie diesmal unter der Leitung von Schiedsrichter Knut Kircher - mit 2:1 niederkämpfte und damit den Anfang vom Ende der Schalker Meisterträume einläutete. "Rückblickend war es eines unserer geilsten Spiele", erinnert sich auch Marcel Koller in diesen Tagen gern an das Match.
Was zählt, ist für den Coach aber die Gegenwart. Und da hat der VfL zuletzt geschwächelt, konnte vor heimischer Kulisse weder gegen Hertha BSC noch gegen Duisburg drei Punkte einfahren. Damit sich das diesmal ändert, schärft Koller seiner Mannschaft ein, "dass wir Verbissenheit und Leidenschaft zeigen müssen, um das Spiel zu gewinnen"! Vor allem im Spiel nach vorn muss der VfL zwingender und konsequenter agieren als zuletzt, weiß auch der Trainer.
Entscheidende Bedeutung wird dabei Mimoun Azaouagh zukommen - ausgerechnet dem Mann, der im Streit aus Gelsenkirchen flüchtete und vom VfL zunächst bis zum Saisonende ausgeliehen ist. "Natürlich ist es gerade für mich ein besonderes Spiel", bekennt der 25-Jährige, "und ich will die drei Punkte hier behalten." Für Azaouagh wäre das die Erfüllung seines ersten Wunsches, der zweite sieht ein dauerhaftes Engagment in Bochum vor: "Es macht mir hier viel Spaß, ich spüre das Vertrauen des Trainers und ich möchte gern bleiben. Aber Schalke hat das letzte Wort."
Hoffentlich nicht auch am Dienstagabend auf dem Rasen des rewirpowerStadions.....
Text: Dietmar Nolte