Nach dem überlegenden Titel bei den Bezirksmeisterschaften sorgte Gianna Lietz von der Polizei Sportvereinigung Bochum in der Gewichtsklasse bis 48 kg für die nächste Überraschung und wurde in ihrer Heimatstadt Bochum Westdeutsche Meisterin. Mit dem fünften Platz bis 100 kg qualifizierte sich ihr Vereinskamerad Nico Papajewski für die Deutsche Pokalmeisterschaften.
Die diesjährigen Westdeutschen Meisterschaften im Judo wurden von Judoka Wattenscheid ausgerichtet.
Die Polizei Sportvereinigung Bochum hatte zwei Bezirksmeister mit Gianna Lietz und Nico Papajewski am Start.
Für Gianna Lietz begann der Wettkampf nicht erfolgreich. Im Vierer-Pool verlor sie ihren Auftaktkampf gegen die Mönchengladbacherin Annika Kral vorzeitig mit einer Würgetechnik.
Nun musste sie unbedingt beide nachfolgende Kämpfe für sich entscheiden, um nicht vorzeitig aus dem Turnier aus zu scheiden.
Diese Aufgabe meisterte sie überlegen. Mit zwei vorzeitigen Siegen gegen Jenny Häseler aus Lünen und Stephanie Gallenkämper aus Salzkotten qualifizierte sie sich für das Halbfinale.
Dort traf sie auf die Dortmunderin Ramona Sudhoff. Nach nur 1:33 Minuten beendete sie den Kampf mit einem Haltegriff vorzeitig.
Im Endkampf traf sie erneut auf ihre Auftaktgegnerin Annika Kral.
Nachdem sie von ihrem Trainer Jürgen Wagner auf den Kampf neu eingestellt wurde, lief der Kampf ausgeglichener. Keine der beiden Akteurinnen konnten sich entscheiden durchsetzen.
Kurz vor Schluss gelang Gianna Lietz mit einem Schulterwurf die entscheidende Wertung, welche sie über die Zeit brachte und sich so überraschend den Titel der Westdeutschen Meisterin sicherte.
Hiermit gelang ihr auch die direkte Qualifikation für die Deutschen Einzelmeisterschaften in Duisburg.
Mit Nico Papajewski ging der nächste Kämpfer der PSV Bochum am Start. Für die Einzelmeisterschaften startete er diesmal eine Gewichtsklasse höher, bis 100 kg.
Direkt im ersten Kampf traf er auf den starken Nachwuchskämpfer Leon Kary von TSV Bayer 04 Leverkusen, den Fünften der U 21 Deutschen Meisterschaften.
Er ließ sich durch Karys starken Griff nicht aus der Ruhe bringen und warf ihn mit einem Schulterwurf nach 1:31 Minuten auf den Rücken.
Im Kampf um den Poolsieg besiegte er den Münsteraner Hendrik van der Stork bereits nach 1:20 Minuten mit einem Fußfeger.
Nun hatte er es im Halbfinale mit Jannis Leonhardt von JC Bushido Köln zu tun.
Durch eine Unachtsamkeit lag er mit einer mittleren Wertung zurück. Obwohl er noch einmal aufdrehte und seinen Gegner mehrmals in Bredouille brachte, gelang ihm nicht mehr die entscheidende Wertung.
Im Kampf um Platz 3 musste er dem hohen Tempo im Halbfinale Tribut zollen und unterlag Peter Wiese aus Velbert.
Mit dem Fünften Platz qualifizierte er sich aber für die Deutschen Pokalmeisterschaften in Kirchberg an der Murr (Baden-Württemberg), der Vorentscheidung zur Deutschen Meisterschaft.
Pech hatte den übrigen angetretenen Bochumer.
Nils Zelinski (BSC Linden) musste bis 60 kg im zweiten Kampf verletzt aufgeben.
Sein Vereinskamerad Henrik Reikat schied bis 73 kg in der Vorrunde aus.
Phillip Hillmann (Kentai Bochum) bis 81 kg und Isabell Thal (Budoka Höntrop) bis 57 kg schieden in der Trostrunde aus.