Diese Devise vertritt dass Hoffnungstalent des Linden-Dahlhauser Kanu-Clubs, Nico Pickert.
Nachdem der Deutsche Kanu-Verband (DKV) nun seine Nominierungskader für die Weltmeisterschaften im Kanu-Rennsport bekannt gegeben hat, steht fest: Nico vertritt die deutschen Farben in Minsk / Weissrussland am letzten Juli-Wochenende.
Eine lange Strecke bis hierhin: Die vielen Qualifizierungskriterien, die der Verband vorgibt, begannen bereits im letzten Jahr, nachdem die Deutschen Meisterschaften im August in München Geschichte waren. Hier hatte sich Nico mit allein 5 Medaillen in Klein- und Mannschaftsbooten für den DKV-Kader empfohlen.
Die ungezählten Leistungslehrgänge, Testregatten und Ranglisten sind nicht allein in der abgelaufenen Zeit zu bewältigen gewesen. Wie so üblich, stehen auch dem Nachwuchs im Kanu hierfür nur begrenzte Zeitkontingente zur Verfügung. Die Schulausbildung, die ebenfalls gleiche Anteile fordert, muss immer wieder für die sportlichen Ziele in Balance gehalten werden.
Allerdings hat das Bochumer Talent bereits in dieser Saison national und auch international unter Beweis gestellt: „Mit mir müßt Ihr rechnen“. So hat er bereits bei dem so wichtigen Leistungstest, der Frühjahrsregatta in Essen, nur die ersten Plätze belegt. Alle folgenden internationalen Einsätze für den Verband waren ebenso vielversprechend. Seine Präsenz zeigt Nico am liebsten im Einer-Canadier. Hier sind die Mittelstrecken seine Spezialität.
Der DKV hat ihn hier für seine Lieblingsdistanz über 1.000 Meter im Einer-Canadier nominiert. Diesen Kilometer wird er in seinem eigens für ihn konzipierten Boot, einem nur14 Kilo schweren und 30 Zentimerter breiten Boot, Fachjargon „Dachrinne“, absolvieren. Allerdings wird er genauso das Mannschaftsboot, dem Vierer-Canadier, mit den ihm bestens bekannten Kollegen aus den Wettkämpfen, Moritz Adam (Berlin) Torben Daetermann (Bochum) und Aaron Wiedermann (Schwerte) über die Strecken bringen. Vielleicht läßt auch noch der Zweier-Canadier einen Beweis der Qualitäten zu. Hier hat sich der Verband jedoch noch nicht festgelegt.
Höchst interessant dabei ist, dass die Weltmeisterschaften in diesem Juli im Zentrum der Kanu-Leistungsdichte, dem früheren „Ostblock“ stattfinden. Hier haben die Sportler ungleich mehr Möglichkeiten, sich dem Leistungssport zu verschreiben als immer noch im Vergleich dazu der bescheidenen Verhältnisse der mitteleuropäischen Länder. Die Konkurrenz ist jedoch ausgelotet: Allein bei der letzten Regatta in Piestany in der Slowakei hat Nico über 1.000 Meter den vierten Platz bewiesen. Und seine Leistungskurve ist längst nicht ausgereizt.
Bewiesen hat er dies schon bei den Hope-Olympic-Games, einer Art Nachwuchs-Olympiade, im letzten Jahr, wo er den 3. Platz mit nach Bochum brachte.
Zur Zeit läuft die letzte Steigerung der Kondition in einem 2wöchigen Training im bekannten Leistungszentrum Kienbaum/Brandenburg. Danach geht es noch zur „Westdeutschen“ nach Duisburg und dann in den Flieger gen Osten.
Schon früh hat Nico auf dieses Ziel hingearbeitet: Seine Verbundenheit mit dem Wasser hat er immer wieder schon frühem Alter festgestellt. „Ich mag es, dem Wasser so nahe zu sein.“ Geweckt wurde die Leidenschaft bei Nico, als der Vater eines Mitschülers ihn und andere Klassenkameraden mal mit zum Kanufahren nahm. „Da hat es mich zu ersten mal begeistert, und das mache ich nun neun Jahre, Tag für Tag.“
Wenn heute es immer auch möglich macht, ist er mit seiner Trainingsgruppe im Kanu-Club in Dahlhausen zusammen. „Acht Trainingseinheiten in der Woche sind schon hart, da bleibt nicht viel Freizeit neben der Schule.“ Große Probleme hat der Bochumer damit jedoch nicht: „Die meisten Freunde habe ich im Kanusport und mit denen kann ich wunderbar entspannen.“ Denn diese Phase ist für die anstehende Leistungsprüfung genau so wichtig.