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Zwei Gesichter - keine Punkte

08-09-Freier01

Eine Halbzeit lang leistete der VfL gegen Hertha BSC einen Offenbarungseid, kassierte drei Tore und wütende Pfiffe. Dann folgte die Aufholjagd - mit Leidenschaft, Aggressivität und Tempo. Genutzt hat es nichts mehr. Die 2:3-Pleite bedeutete nach 90 Minuten Spiel Nummer zehn ohne Sieg.

Laut sei er in der Pause geworden, teilte Marcel Koller nach der Partie ab. Und es gab den ein oder anderen im rewirpowerStadion, der meinte, den sonst so stillen Schweizer tatsächlich bis auf die Tribüne gehört zu haben. Mitgenommen hatte ihn das, was seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten gegen Hertha BSC gezeigt hatte, wohl ebenso wie die deutlichen Sprechchöre der Fans. "Wir ha'm die Schnauze voll", skandierten sie lautstark - und nachvollziehbar.

Wie ein überforderter Zweitligist war der VfL über den Rasen gestolpert, schwerfällig, ideenlos, unkonzentriert. Koller empfand die Darbietung als ebenso katastrophal wie unverständlich nach dem zuletzt guten Auftritt in Hannover. "Es gab extrem viele Abspielfehler, wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen. Ich hatte das Gefühl, jeder kämpft für sich allein." Auch Vorstand Thomas Ernst konnte nur noch den Kopf schütteln: "Wenn man so spielt, kann man die Liga nicht halten!"

Folgerichtig ging der VfL mit drei Gegentreffern von Raffael (25.), Kacar (33.) und Cicero (39.) in die Pause und kam zur zweiten Halbzeit mit Fuchs und Sestak anstelle von Bönig und Kaloglu wieder heraus. Und zeigte plötzlich das, was die 18000 im Stadion zuvor vermisst hatten: Engagement, druckvolles Spiel, aggressives Auftreten und Offensivgeist. "Da haben wir auch gezeigt, dass die Qualität da ist", meinte Christian Fuchs. Verdienter Lohn: Treffer von Sestak (50.) und Mieciel (74.).

Dass es am Ende trotz weiterer guter Chancen - und insgesamt 24 Torschüssen - nicht mehr zum Remis reichte, lag an der bekannten Abschlussschwäche. "Wir hatten 52 Flanken, aber es kommt zu wenig dabei raus. Das ist zu wenig Torgefahr. Wir müssen noch entschlossener in die Bälle gehen", monierte Marcel Koller, der damit auch im zehnten Ligaspiel in Folge mit dem VfL auf einen Sieg wartet.

Die nächste Gelegenheit besteht am Sonntag (30.11.) gegen den Hamburger SV - wieder im heimischen rewirpowerStadion.

Text: Dietmar Nolte

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