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„Versucht es einfach mal!“

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Errang im Juni 2015 das Goldene Sportabzeichen: Rotraud Burchhardt-Kamplade beim Besuch der Sportabzeichen-Aktionswoche 2015 im Lohrheidestadion in Begleitung von SSB-Geschäftsstellenleiter Rüdiger Stenzel. Foto: Heinz-Werner Sure

Bochum im Juni 2015. Das Sportabzeichen ist nur etwas für Jüngere? Von wegen. Rotraud Burchhardt-Kamplade legt es seit zehn Jahren regelmäßig ab – und sie ist 79.

Mit dem Sportabzeichen ist Rotraud Burchhardt-Kamplade seit zehn Jahren per Du. Für die heute 79-Jährige jedes Jahr eine gute Gelegenheit, die eigene Fitness zu überprüfen und ihr gleichzeitig ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Das Besondere: Früher war Sport eher nicht ihr Ding. SSB-Pressesprecher Nils Rimkus sprach mit Rotraud Burchhardt-Kamplade über ihre späte Entdeckung namens Sportabzeichen.

Frau Burchhardt-Kamplade, Sie sind in Bochum bekannt durch Ihr ehrenamtliches Engagement, vor allem als Vorsitzende des Bochumer Kinderschutzbundes. Wie sind Sie zum Sportabzeichen gekommen? Waren Sie früher schon im Vereinssport aktiv?

Nein, gar nicht. Ich war bis zu meiner Pensionierung im Jahr 1999 als Schulleiterin der Schiller-Schule und Lehrerin für Geschichte und Französisch beruflich sehr stark eingespannt. Wenn sich die Arbeit häufte, bin ich joggen gegangen, um einen Ausgleich zu haben. Aber davon abgesehen war nie sonderlich sportlich. Zwei Freundinnen, die bei Rot-Weiß Stiepel aktiv sind, brachten mich zum Sportabzeichen.

… das Sie nun seit zehn Jahren regelmäßig erringen. Was reizt Sie an den Prüfungen?

Wenn man älter wird, muss man auf eine gute körperliche Verfassung achten. Und da sind die Sportabzeichenprüfungen für mich ein schöner Selbsttest über die eigene Fitness. Man erhält objektive, vergleichbare Daten.

Sie reizt es, mit sportlichem Ehrgeiz neue persönliche Rekorde aufzustellen …

Nein, genau das nicht. Beim Sportabzeichen geht es ja nicht darum, sklavisch Erfolge anzupeilen. Altersehrgeiz ist gut, aber Sporttreiben in Maßen ist besser. Beim Sportabzeichen wird die Beteiligung zum Selbstläufer. Denn man kann die Leistungen, die erforderlich sind, nicht aus dem Stand bringen. Ich selbst musste am Anfang die Angst vor den Prüfungen ablegen, und man muss sich schon ein bisschen vorbereiten. Dann hat man ein Ziel vor Augen und entwickelt eine sportliche Motivation.

Wie schätzen Sie die Anforderungen ein?

Beim Sportabzeichen geht es um die Bereiche Kondition, Kraft, Koordination und Schnelligkeit, verteilt auf viele Disziplinen. Die kann man je nach Neigung gut variieren; da ist für jeden etwas dabei. Und mit etwas Übung kann man gute Leistungen erbringen.

Sie sind schlank, sehen trainiert und fit aus: Was heißt für Sie „etwas Übung“?

(Lacht) Man muss nicht ins Trainingslager. Es reicht eine gewisse Grundfitness. Ich gehe mit einer Freundin regelmäßig laufen, alles andere mache ich je nach Lust und Laune. Schwimmen etwa, manchmal trainiere ich auch Seilchenspringen. Aber sich ein Jahr auf die faule Haut legen geht nicht: Dann fällt man im Alter schnell ab.

Gibt es denn etwas, was Sie am Sportabzeichen stört?

(Lacht) Ja, eine Sache: Viel zu wenig junge und ältere Menschen machen mit. Dabei sind die Anforderungen gar nicht hoch. Ich kann nur sagen: Versucht es einfach mal!

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