Heimspiel gewonnen – jedenfalls zwei Mal. Bei den Deutschen U23-Meisterschaften in der Wattenscheider Lohrheide am 23. und 24. Juli aben die Athletinnen und Athleten vom TV Wattenscheid 01 zwei Titel und insgesamt sechs Medaillen geholt.
Gold ging an Mittelstreckler Marius Probst und die männliche 4x100-Meter-Staffel. Marius Probst gewann über 1.500 Meter den dritten U23-Titel in Folge. Und dabei war das Finale in seinem „Wohnzimmer“ eine besonders harte Nuss – wetterbedingt. Doch der Zweite der Deutschen Hallenmeisterschaften von Leipzig setzte sich bei brütender Hitze im Lohrheidestadion in 3:54,32 Minuten souverän vor dem Magdeburger Julius Lawnik durch. „Die Bedingungen waren hart“, meinte Probst nach dem Rennen, „es war sehr warm, drückend schwül.“ Doch Probst hat sich taktisch geschickt verhalten und 250 Meter vor dem Ziel seinen unwiderstehlichen Spurt angezogen: „Ich war immer in Lauerstellung.“ Und nun: Saison beendet – jedenfalls fast. „Nächste Woche laufen wir mit Wattenscheid noch mal bei den Deutschen Staffel-Meisterschaften im Rahmen der Jugend-Meisterschaften in Mönchengladbach 3x1.000 Meter“, sagte ein zufriedener Marius Probst. Bei den Juniorinnen war für Janine Lins mit 4:34,96 Minuten nicht mehr als Rang acht drin.
Gold sicherte sich auch die Wattenscheider 4x100-Meter-Staffel der Junioren in der Besetzung Maximilian Ruth/Kevin Ugo/Carlo Weckelmann/Noel-Philippe Fiener. Der TV 01 siegte mit zwei Hundertsteln Vorsprung vor dem eigentlich höher gewetteten Quartett von Bayer Leverkusen in 40,34 Sekunden. Umso größer die Freude beim TV Wattenscheid – vor allem bei Schlussläufer Noel Fiener: „Nach hinten raus war es sehr knapp, ich habe meinen Konkurrenten nur aus dem Augenwinkel wahrgenommen. Und dann hab ich mich in die Ziellinie geschmissen!“ Im Einzel über 200 Meter belegte 01-Sprinter Carlo Weckelmann Platz sechs (21,96 sec).
Auch die 4x100-Meter-Juniorinnen holten Edelmetall – Silber hinter der unschlagbaren MTG Mannheim. Monika Zapalska, Synthia Oguama, Desiree Bomba und Maike Schachtschneider benötigten 46,08 Sekunden. „Ich hatte da ja schon die Stadionrunde in den Knochen und bin um mein Leben gerannt“, erzählte Schlussläuferin Schachtschneider, „unser Ziel war Silber, das haben wir geschafft!“
Zwei der Wattenscheider Staffel-Frauen waren auch in Einzeldisziplinen erfolgreich. Monika Zapalska gewann in 13,60 Sekunden die Silbermedaille über 100 Meter Hürden und freute sich über die Platzierung: „Eine Medaille war das Ziel. Dass es wieder Silber ist, ist schon gut. Was die Zeit betrifft: Die Luft ist irgendwie raus.“ Wattenscheids Annika Michaelis wurde Vierte im B-Lauf (14,53 sec). Zwei Medaillen staubte auch Maike Schachtschneider ab. Sie gewann im 400-Meter-Lauf Bronze – 54,21 Sekunden wurden gestoppt. „Die Medaille war mir schon wichtig“, meinte sie nach dem Rennen, „am Anfang bin ich ein bisschen langsam angegangen, dann habe ich aber Gas gegeben. Und im Endspurt habe ich mir gedacht: Jetzt legst du alles rein!“ Einen Riesen-Job machte Wattenscheids Youngster Florian Colon Marti bei den Junioren. Auf der ungünstigen Innenbahn trommelte er die 400 Meter in 47,78 Sekunden herunter – persönliche Bestleistung, dazu Rang fünf: „Darauf habe ich die ganze Zeit gehofft, ich freue mich immens. Endlich ist der Knoten geplatzt! Als 18-Jähriger Platz fünf bei der U23 – das ist schon geil.“ Mit Blick auf die Deutschen Jugend-Meisterschaften in Mönchengladbach sagte er: „Jetzt kann die nächste Woche kommen!“
Die Deutsche Hochschulmeisterin im Hochsprung Viktoria Gottlieb schaffte 1,65 Meter und 1,70 Meter jeweils im ersten Durchgang und scheiterte dann dreimal an 1,74 Metern – Rang sieben. Speerwerfer Patrick Held wurde bei seinem Lohrheide-Heimspiel Zehnter (62,27m), David Spohn mit dem Speer Dreizehnter.
Gold
Silber
Bronze