Zur Vorbereitung auf die Olympiasaison geht das TV-01-Laufteam neue Wege: Im kenianischen Iten – dem "Home of the Champions" – trainiert die Laufgruppe von Cheftrainer Tono Kirschbaum auf 2.400 Metern Höhe für die kommende Saison, in der neben Olympia auch die Europameisterschaft in Amsterdam ansteht.
Mit dabei sind der frisch gebackene Deutsche Hallenvizemeister Marius Probst, U20-Vizeeuropameister Fabian Gering, Hendrik Pfeiffer, Janine Lins, Jonas Beverungen und Raphael Stedler, die zusammen mit einem Großteil des DLV-Kaders untergebracht sind. „Hier im kenianischen Hochland ist nicht nur die große Höhe eine enorme Herausforderung für die Athleten, sondern insbesondere das extrem anspruchsvolle Gelände“, sagt Kirschbaum, der wie seine Athleten zum ersten Mal in Kenia ist. „Auch für mich ist Kenia eine neue Situation, gleichzeitig aber ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte“, sagt der Trainer.
Der kleine Ort Iten hat den Ruf, das Zentrum der kenianischen Läufübermacht zu sein. Schon am Ortseingang steht unübersehbar ein Bogen mit der Aufschrift „Home of Champions“. „Es wimmelt hier nur so von Läufern, die wohl alle in Deutschland sehr weit vorn wären“, sagt TV-01-Langstreckler Hendrik Pfeiffer. „Besonders dienstags sind im Stadion nicht dutzende, sondern manchmal weit über hundert Läufer gleichzeitig unterwegs, von denen einige zur absoluten Weltklasse gehören.“ Dabei ist das kenianische Flair allgegenwärtig: „Wir laufen bei den Dauerläufen fast täglich durch Kuhherden und selbst im Stadion tauchen häufig Schafe auf der Innenbahn auf“, sagt Jonas Beverungen. Anders als im Wattenscheider Lohrheidestadion ist die Bahn in Kenia eine Aschebahn, von der niemand genau weiß, wie lang sie ist. „Wir bekommen hier einen ganz neuen Ansatz vom Laufen mit. Es wird hier viel mehr auf das Körpergefühl geachtet, als auf die Uhr“, sagt Hendrik Pfeiffer.
„Die Trainingslager in Flagstaff in den letzten Jahren sind nichts im Vergleich zur Belastung hier“, sagt Marius Probst. „Es ist zwar alles wirklich fordernd, aber es macht Spaß und härtet mich für den Sommer ab“, sagt Probst. Etwas mehr als eine Woche vor dem Ende zieht Tono Kirschbaum ein positives Zwischenfazit: „Trotz der großen Herausforderungen vor Ort schlägt sich die Truppe gut und ich bin optimistisch, dass sich das Trainingslager auszahlen wird.“ Durch das Training auf 2.400 Metern Höhe erhoffen sich die Athleten nach der Rückkehr ins flache Deutschland einen Schub, da sich der Körper an eine hohe Leistungsfähigkeit bei wenig Sauerstoff gewöhnt hat.