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Turn-WM für „Downies“ – Stand der Dinge

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Auf weltweit fünf Millionen, in Deutschland rund 50.000, werden die Zahlen der Menschen geschätzt, die mit dem Down-Syndrom – der Chromosomenstörung Trisomie 21 – geboren werden. Foto: LSB NRW/Andrea Bowinkelmann

In Bochum soll es eine deutsche Premiere geben: Vom 5. bis zum 9. Juli möchte das Turnzentrum Bochum/Witten die WM im Gerätturnen und der Rhythmischen Gymnastik für Menschen mit Down-Syndrom ausrichten. Die Sportler sind begeistert – die Sponsoren eher zurückhaltend.

Gegenwärtig, wie der Stadtsportbund Bochum im Gespräch mit Dietrich Spiegel, dem Stützpunktleiter des Turnzentrums Bochum/Witten erfuhr, liegen rund 130 Anmeldungen vor, darunter die von 35 Aktiven. „Es sind noch nicht so viele, wie wir erhofft hatten, aber es läuft, es läuft!“, sagt Dietrich Spiegel. Die Anmeldungen stammen aus 14 Ländern – darunter die USA, Russland, Mexiko, Südafrika, Australien und die Türkei – und 5 Kontinenten. Dietrich Spiegel freut sich auf die WM im Turnzentrum in der Harpener Heide: „Die Downies, wie sie sich selbst nennen, sind Menschen, die nicht nur tolle Leistungen zeigen, sondern die auch mit unglaublich viel Freude bei der Sache und sehr herzlich sind und sich gern begeistern lassen.“ Das gesamte Event soll auch sportliche und gesellschaftliche Strahlkraft entfalten.

Die WM im Gerätturnen und der Rhythmischen Gymnastik für Menschen mit Down-Syndrom wird das erste Mal in Deutschland ausgerichtet. Die Weltmeisterschaften für Menschen mit Down-Syndrom, ins Leben gerufen vom Weltverband „Sports Union for Athletes with Down Syndrome“, fanden in der Vergangenheit große Resonanz. Angestammte Disziplinen sind Schwimmen, Leichtathletik, Tischtennis, Fußball und Skifahren, und seit 2012 gehört das Turnen dazu. Die erste Turn-WM gab es in England, 2014, es folgte die Turn-WM in Italien 2016 – und nun kommt sie nach Deutschland.

Sponsoreninteresse bislang eher mau

Allerdings wird die Vorfreude getrübt. Denn es gibt es auch weniger erfreuliche Erfahrungen, die Dietrich Spiegel – bis jetzt zumindest – machen musste. Es geht um die Schwierigkeiten, den Etat von rund 160.000 Euro aufzubringen. Neben Fördergeldern, Teilnehmerbeiträgen, Eintrittserlösen usw. sollte ein Teil auch über Sponsorengelder gedeckt werden. Hier sind bislang jedoch nur 4500 Euro zusammengekommen. Dietrich Spiegel: „Das ist schon etwas mau. Aber es ist auch extrem schwierig einzuschätzen, wie deutsche Unternehmen mit dem Thema umgehen. Vielfach scheint dort der soziale und sportliche Stellenwert der WM unterschätzt zu werden. Wir hoffen, da noch die nötige Aufmerksamkeit zu wecken und entsprechende Resonanz zu erhalten.“

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