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TSV Hordel 1912 – 100 Jahre im Zeitraffer

TSV Hordel

Das Gründungsjahr im Vereinsnamen signalisiert es deutlich, in diesem Jahr feiert der TSV Hordel 1912 sein 100-jähriges Bestehen. Anlass genug, aus dem Sportjahr 2012 etwas besonderes zu machen. Die Geburtstagsparty findet am 27.Oktober 2102 im Gemeindesaal der Epiphanias Gemeinde statt.

Etwa 50 Jahre nachdem der erste Schacht der Zeche Hannover abgeteuft und schon eifrig Kohle gefördert worden war, entstand in Bochum Hordel die Siedlung Dahlhauser Heide. Während die Siedlung noch im Wachstum war, wurde im Jahr 1912 der Turn- und Spielverein Hordel gegründet. In dem Verein, so war der Grundgedanke, sollte nicht nur der sportliche Ausgleich zur harten Arbeit Unter Tage gefunden werden, der Verein sollte auch als Stätte zur Pflege des gemeinsamen und geselligen Beisammenseins dienen.
Nach dem ersten Weltkrieg, hier war das Vereinsleben eingebrochen, wurden schon bald wieder die Vereinsaktivitäten aufgenommen und der TSV hatte bereits Anfang der 1920’er Jahre schon erneut 50 aktive Mitglieder – und zwar ausschließlich Männer. Dieses änderte sich aber bald, denn ab 1924 wurden die ersten Frauen aufgenommen und eine Turnerinnenabteilung gegründet. Aber nicht nur im Turnen, sondern auch im Faustball und in der Leichtathletik war der TSV Hordel über die Gaugrenzen hinaus bekannt. Erwähnenswert ist auch, dass die musikalische Begleitung der Gymnastikstunden damals noch auf dem Klavier erfolgte.
Geturnt und auch gefeiert wurde in der Gaststätte Stuckmann in Hordel. In dem Saalbau fanden unter anderem auch Schauveranstaltungen statt, wie in Bild 1 anlässlich der Vorbereitung anlässlich des Deutschen Turnfestes 1928 in Köln mit 100 Teilnehmern. Das Vereinsleben erreichte 1932 einen Höhepunkt, als der TSV das Wohnheim der Ziegeleiarbeiter in Hordel in ein Turnerheim umbaute. Dieses geschah übrigens in Eigenregie und durch freiwillige Arbeitsleistungen. Das Turnerheim mit großem Aufenthaltsraum, Umkleide- und Duschräumen war ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche aus Hordel und wurde eifrig genutzt. Neben den Möglichkeiten für das Turnen und für Ballspiele im Bereich des Turnerheims konnten auf der Aschebahn des nahe gelegenen Fußballplatzes auch das Lauftraining durchgeführt werden. Das Bild 2 stammt aus dieser Zeit und zeigt eine aktive Frauenriege mit Siegerurkunde.
Während des zweiten Weltkrieges kam nicht nur die Vereinstätigkeit zum Erliegen, auch fielen alle Gerätschaften und Unterlagen dem Krieg zum Opfer. Mit dem einzig verbliebenen Ball traf man sich 1948 auf dem Schulhof der evangelischen Schule oder auf dem Sportplatz an der Sechs-Brüder-Straße, denn das verbliebene Vereinsvermögen von etwa 6 Mark nach der Währungsreform erlaubte keine nennenswerten Anschaffungen.
Das Hallenturnen wurde erst 1950 wieder aufgenommen, als die Verwaltung der Zechen Hannover und Hannibal die werkseigene Turnhalle für den TSV Hordel freigab. Anfang der 1950’er Jahre wurde auch wieder mit dem Ballsport (Faust-, Schlag- und Handball) begonnen, wofür auch die Schulhöfe der Schulen in Hordel genutzt wurden.
Das eifrige Üben zahlte sich aus. Nachdem 1953 beim deutschen Turnfest in Hamburg nur ein Vereinsmitglied teilgenommen hatte, konnten beim deutschen Turnfest 1958 in München gleich mehrere Sieger gefeiert werden, z.B. im Geräte-Gymnastik Siebenkampf, im Geräte Achtkampf und auch im Geräte Zehnkampf.
1962 feierte der TSV Hordel sein 50jähriges Bestehen im Werkscasino der Zechen Hannibal/Hannover und es fand ein Schauturnen in der Turnhalle statt. In den folgenden Jahren wurde das Sportangebot erweitert. So wurde ab 1966 das Lehrschwimmbecken der Grundschule an der Rastenburger Straße für Nichtschwimmerkurse genutzt und 1971 die Volleyballabteilung gegründet. Durch die auf der Jahreshauptversammlung beschlossene Satzungsänderung wird 1979 erstmals eine Frau in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Die Vereinsmitglieder beteiligten sich in dieser Zeit sehr aktiv an den Sportabzeichenwettbewerben des Stadtsportbundes Bochum, so dass der TSV Hordel 1980 in seiner Gruppe den Platz eins belegte.
Zur 75-Jahr Feier lud der Verein seine Gäste in das Schulzentrum Gerthe ein. Ein fester Bestandteil der Vereinsaktivität in den 1980’er und 1990’er Jahren waren die Teilnahmen an den Landes- und den deutschen Turnfesten. Hieran beteiligten sich alle Gruppen und Altersklassen, so dass zum Teil mit mehreren Bussen angereist werden musste, wie zum deutschen Turnfest Berlin 1987 mit entsprechend langen Wartezeiten an der damaligen noch existierenden innerdeutschen Grenze.
Im März 1992 erscheint erstmals die Vereinszeitschrift „Flick-Flack“, in der die Vereinsmitglieder nicht nur über Neues aus dem Verein informiert werden. Viele neue Sportarten, die bei der Vereinsgründung noch kein Mensch kannte, wurden in den 1990’er und 2000’er Jahren in das Sportprogramm entweder als feste Stunde integriert oder als Kurs angeboten. Hierzu gehörten unter anderem das Inlinerfahren, Stepaerobic, Pilates oder auch Nordic Walking. Aber nicht nur der Sport sondern auch gemeinsame Feiern, Ausflüge oder Kinderspielfeste, wie im Jahre 2008 auf dem Gelände der Zeche Knirps mit etwa 200 Kindern, sind bis heute ein fester Bestandteil des TSV Hordel. Somit wird im Jahr des 100jährigern Bestehens an dem Grundgedanken des gemeinsamen Sports und der geselligen Miteinander immer noch festgehalten, auch wenn sich der Schwerpunkt vom Turnen im Gründungsjahr mehr auf den Schwerpunkt des Spielens verlagert hat. Zum 100-jährigen Bestehen sind eine Schauveranstaltung – siehe nachfolgender Hinweis – und eine Geburtstagsfeier fest geplant.

Im Rahmen des Jubiläumsjahres stellt der Verein der Öffentlichkeit in der Turnhalle Rastenburger Straße Ende September sein Sportangebot vor. In einer bunten Folge zeigten die Kinder und Jugendlichen der verschiedenen Sportgruppen ihr Können im Turnen, Tanzen, am Großtrampolin und beim Einradfahren. Eingeladen waren auch Angelika & Robinson vom Zauberkasten, die die zahlreichen Zuschauer in ihren Bann schlugen. Robinson animierte immer wieder zum Mitmachen und Mitzaubern, und alle Kinder hatten viel Spaß dabei.
Mit der Veranstaltung unterstützen der TSV die Aktion „Kinder stark machen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Informationsmaterialien zur Verfügung stellte. Die Kampagne zur Suchtprävention zielt auf die Stärkung des Selbstvertrauens von Kindern und Jugendlichen sowie die Förderung der Konflikt– und Kommunikationsfähigkeit. Dazu zählt auch, gegen einen entsprechenden Gruppendruck „Nein“ zu Suchtmitteln zu sagen.
Der TSV Hordel 1912 e.V. hat zurzeit 330 Mitglieder und belegt feste Hallenstunden in den Turnhallen in Hordel und Hofstede – alles Weitere kann der Internetseite www.tsv-hordel.de entnommen werden.

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