Wenn Eric Baumann an den Sparkassen Giro des vergangenen Jahres zurückdenkt, dann muss er heute noch immer leicht schmunzeln. „Na ja“, sagt der Sprinterkapitän aus dem Team Sparkasse, „vor einem Jahr lief alles perfekt. Meine Form stimmte und dann kam der große Regen.“ In der Tat kamen Baumann die unglaublich schwierigen Verhältnisse entgegen, als er im Sprint sowohl Marcel Sieberg als auch Christian Knees besiegte.
Baumann, der 28-jährige Sprinter, gilt als exzellenter Techniker, ein Profi ohne Angst, der gerade bei regennasser Fahrbahn seine Fahrkünste ausspielen kann. Natürlich, so Baumann, sollen am 2. August bei der bereits zwölften Auflage des Sparkassen Giro nicht wieder derart widrige Witterungsverhältnisse herrschen: „Aber meinen Titel würde ich schon gerne verteidigen“, gibt der Sparkassen-Fahrer zu verstehen.
Wer allerdings in Bochum nach 180 km ganz vorne sein will, darf nichts dem Zufall überlassen. Und das tut Baumann auch nicht. Nach einem glänzenden Frühsommer mit zahlreichen Platzierungen und Siegen bei holländischen Weltranglisten-Rennen hat sich der gebürtige Rostocker in der Rangliste der Europa Tour bis auf Platz acht vorgearbeitet, das Team Sparkasse rangiert in der Mannschaftswertung auf einem stolzen 16. Platz und ist damit die mit Abstand erfolgreichste Continental-Mannschaft und hinter dem Pro-Tour-Team Milram die Nummer 2 in Deutschland.
Ein wenig Zeit bleibt nich bis zum Sparkassen Giro am 2. August, die Baumann zusammen mit Teammanager Mark Claußmeyer und dem Sportlichen Leiter Werner Salmen exakt durchgeplant haben. Nach einer kurzen Wettkampfpause steht Baumann wieder mitten im Training, hat bereits vor gut einer Woche ein Rennen in Görlitz gewonnen und hat sich als ideale Vorbereitung für den Sparkassen Giro die Sachsen-Tour ausgesucht. „Der Giro wirft seinen Schatten bereits voraus, jetzt muss ich nur sehen, dass ich ohne Stürze durch die Rundfahrt komme“, sagte Baumann. Am kommenden Mittwoch startet die Sachsen Tour in Dresden, dann geht es über 860 km kreuz und quer durch das östliche Bundesland. Den Vorteil sieht Baumann in der Qualität der Rundfahrt: „Die Hotels sind gut, die Straßen ebenfalls. Und von der Topographie der Strecke ähnelt das Profil stark dem des Sparkassen Giro.“