Ab in die Sonne Richtung Süden heißt ab sofort die Devise des Team Sparkasse. Statt im mitteleuropäischen Schmuddelwetter sitzen die Männer von Teamchef Mark Claußmeyer zurzeit in Kroatien im Sattel, besser gesagt bei der „Istrien Spring Trophy“.
Das schöne Frühjahrswetter in Istrien ist die eine Seite der Medaille, die schlechten Erinnerungen an das Vorjahr die andere. Immerhin erlitt das Team vor Jahresfrist einen so genannten Totalschaden. Noch am ersten Abend nach der Ankunft in Kroatien entwendeten Diebe fast alle Rennmaschinen aus dem abgeschlossenen Hotelkeller. Unverrichteter Dinge mussten die Fahrer samt Teamleitung ihre Sachen packen und die Heimfahrt antreten. Der Fall ist übrigens bis heute nicht aufgeklärt. Daran mag Werner Salmen, der als Sportlicher Leiter seit gestern Richtung Süden unterwegs ist, natürlich nicht denken. „Ich schlafe vor dem Keller und passe höchstpersönlich auf, dass nichts wegkommt“, scherzte Salmen, der in Istrien allerdings nicht mit seiner besten Truppe an den Start gehen kann. Der Grippevirus hat auch vor dem Team von Mark Claußmeyer nicht Halt gemacht. Eric Baumann und Dirk Müller, die beiden zuletzt stärksten Fahrer mit viel beachteten Leistungen bei der Mallorca Challenge und in der Argentinien-Rundfahrt, hat es ebenso erwischt wie Neuzugang Erik Mohs. Der leidet seit einigen Wochen an den Folgen einer Infektion und beginnt erst in diesen Tagen wieder zaghaft mit dem Training, was aber kein wirkliches Problem darstellt, besteht das Team Sparkasse ja nicht nur aus drei Rennfahrern. Mit Andreas Schillinger steht zudem ein Mann an der Spitze, der erst vor zehn Tagen beim Eintagesrennen im belgischen Beverbeek seine Klasse bewies und den zweiten Saisonsieg für die Mannschaft einfuhr. „Andreas macht schon einen guten Eindruck, besonders bei seinem Erfolg in Belgien hat er mich stark beeindruckt“, setzt Salmen auf seinen Kapitän, ohne allerdings zu großen Druck aufzubauen. „Die Saison beginnt ja gerade erst und durch die Siege von Baumann und Schillinger liegen wir absolut im Soll.“
Die Truppe, die per Auto nach Istrien gereist ist, kann sich dennoch sehen lassen. Neben Andreas Schillinger sowie den beiden Routiniers Lars Wackernagel und Rene Obst kommen die Nachwuchsfahrer Mike Willam, Marcel Fischer und Patrick Schachtner zum Einsatz in dieser Drei-Etappenfahrt, die nach einem kurzen Prolog mit jeweils 150 km langen Etappen durch das wellige Hinterland der Mittelmeerküste eine ideale Vorbereitung auf kommende Aufgaben darstellt.
Das Programm des Teams hat es in den kommenden Wochen in sich: Nach der Rückkehr aus Kroatien geht’s nach Belgien, wo am Mittwoch (18. März) der Halbklassiker „Nokere-Koerse“ ansteht. Dort sollen auch die in Istrien fehlenden Baumann und Müller wieder dabei sein. Nach dem traditionellen deutschen Frühjahrsauftakt „Köln-Schuld“ am 29. März dürfen die Jungs von Teammanager Mark Claußmeyer wieder in die Sonne. Aufgrund ihrer guten Leistungen bei der Mallorca Challenge erhielt das Team eine Einladung zur Etappenfahrt Cinturion Mallorca (1. bis 5. April).
