Weniger Show, mehr Talk – das Konzept ging auf. Auch dank der charmanten Anke Feller, die freundlich und kenntnisreich den Jahresempfang des Stadtsportbundes Bochum e.V. (SSB) moderierte. Die 300 Gäste freuten sich über die Ehrungen für Paul Hannes und Alexander Kosenkow.
Rund 300 Gäste aus dem Bochumer Vereinssport, der Wirtschaft, der Stadtverwaltung und der Politik waren am 14. Februar 2016 (So.) der Einladung des SSB in die Mensa der Ruhr-Universität Bochum gefolgt. Die beeindruckende Gästeliste unterstrich den hohen Stellenwert des SSB-Empfangs – der in erster Linie ein großes Dankeschön an die Ehrenamtler im Vereinssport ist.
Die SSB-Vorsitzende Gabriela Schäfer begrüßte die Gäste herzlich und besonders diejenigen, die erstmals in ihrer neuen Funktionen anwesend waren: Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Sportdezernent Michael Townsend und die Bochumer Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier. Ausdrücklich dankte sie Sparkassen-Chef Volker Goldmann dafür, dass das Unternehmen den Sport in unserer Stadt und den SSB unterstützt, und ihr Dank galt hier auch Dietmar Spohn von den Stadtwerken.
In ihren Reden thematisierten Gabriela Schäfer und OB Thomas Eiskirch auch die Flüchtlingskrise und die Sporthallenproblematik (siehe „Im Fokus“). Für den sportlichen Pep sorgten die Darbietungen des Bewegungskindergartens Ki-Wi-Nest, der Zweitliga-Latein-Formation vom T.T.C. Rot-Weiß-Silber und der Rollkunstläufer der DJK Preußen 11. Im Foyer hatten die Fechter vom VfL Bochum eine Planche aufgebaut, auf der zwei große Talente ihren Sport demonstrierten: Dominik Schoppa und Tom Löhr. Beide stammen aus der Jugend des Fecht-Clubs e.V. im VfL Bochum und gehen nun beim Olympischen Fechtclub Bonn auch für Deutschland auf Medaillenjagd. Daneben nahmen die Gäste gern das Angebot an, ein paar Dartpfeile auf die Scheibe der Demo-Anlage zu werfen, die Mathias Dilcher und Kollegen von Wooden Dart Club Bochum aufgebaut hatten. Perfekt abgerundet wurde das Rahmen- und Showprogramm von klasse Live-Musik: SSB-Mitarbeiter Stefan Witzig (Klavier) und Sohn Milan (Saxophon) sorgten für die ideale Ergänzung zum Hauptprogramm: der Talk-Runde mit den „Legenden der Leichtathletik“.
Die frühere Weltklasse-Läuferin Anke Feller, jetzt beim WDR-Hörfunk tätig, warf einen Blick auf den Sport früher und heute, gemeinsam mit ihren Talk-Gästen: mit Walter Mahlendorf, Olympiasieger mit der Staffel 1960 in Rom. Mit Willi Wülbeck, in den 70ern und 80ern einer der weltbesten 800-Meter-Läufer. Mit Fredy Schäfer, der einst Top-Meetings wie die in Koblenz und Stuttgart veranstaltete und herrliche Anekdoten von Edwin Moses, Harald Schmid und Co. erzählen konnte. Mit TV 01-Sprinter Alexander Kosenkow, der mit fast 40 Jahren (!) noch immer ein Spitzenmann ist und in Rio mit der Staffel auf Medaillenjagd gehen möchte.
Spannend die Lebenswege der Gäste, bedenklich ihre einhellige Meinung: Zwar sei das Betreuungsspektrum in Deutschland viel besser geworden, aber die jungen Athleten hätten es dennoch immer schwerer, sich voll und ganz auf den Sport einzulassen. Sicher sei, dass der Abstand zur Weltspitze in den Lauf- und Sprung-Disziplinen immer größer werde.
Bevor Gaby Schäfer traditioneller Weise das erste Exemplar der „Sportschau Bochum 2015“ an Volker Goldmann überreichte, wurde Paul Hannes die SSB-Ehrenplakette für sein ehrenamtliches Engagement verliehen. Paul Hannes lenkt seit über 30 Jahren im Vorstand der PSV Bochum die Geschicke des Vereins und war – unterstützt von Ehefrau Margret – als Sportler, Kampfrichter, Betreuer, Repräsentant, Organisator und überhaupt als „Mädchen für alles“ immer zur Stelle, wie SSB-Vorstand Ulrich Liebert in seiner Laudatio betonte. „Und das in einem Verein mit bis zu zehn Abteilungen und über 1000 Mitgliedern!“
Die Ehrennadel für seine großen sportlichen Leistungen ging an Alexander Kosenkow. Der Kirgisistandeutsche sprintet seit 1997 im Trikot des TV Wattenscheid 01 mit beeindruckenden Zeiten über 100 und 200 Meter. Der mehrfache Deutsche Meister ist international mit der Deutschen Sprint-Staffel sehr erfolgreich. Ulrich Liebert: „Konstant hohe Leistungen zeichnen sich aus – und so haben wir allen Grund, ihn auszuzeichnen!“