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Siebenmal Gold für TV 01

LA-Hinrichs
Denise Hinrichs

14 Medaillen, davon sieben goldene, fünf silberne und drei bronzene - so lautet die Bilanz der Leichtathleten des TV Wattenscheid 01 bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Ulm.

Janina Goldfuß ist Deutsche Meisterin über 800 Meter. Mit einem tollen Schlussspurt sicherte sich die Hallen-Vizemeisterin vom TV Wattenscheid in Ulm den Freiluft-Titel. Es war ein packendes Rennen, da das Feld lange eng beieinander lag. Und so machte sich die Wattenscheiderin 200 Meter vor dem Ziel schon so ihre Gedanken: „Auf der Zielgeraden hab ich dann gedacht: Los jetzt! Ich habe gewonnen, mehr kann man sich nicht wünschen, das ist super. Sprinten können nach hinten raus alle, aber meine letzten 100 Meter sind im Moment richtig stark!“ Goldfuß benötigte 2:03,96 Minuten.
Richtig happy über ihren zweiten Platz war 400 Meter-Läuferin Esther Cremer. Sie stellte nach der persönlichen Bestleistung am Samstag erneut eine Bestmarke auf. Eine bessere Bewerbung für die deutsche WM-Staffel konnte Cremer nicht abgeben. Ihre Zeit: 53,21 Sekunden. „Platz zwei war das Beste, das passieren konnte, es geht in kleinen Schritten aufwärts bei mir. Besonders froh bin ich über die Bestzeit“, sagte die neue Vizemeisterin.
Im Weitsprung belegten die Wattenscheiderinnen Karoline Köhler und Sosthene Moguenara die Plätze fünf und sieben. Köhler sprang 6,57 Meter weit, für Moguenara wurden 6,39 Meter gemessen.
Zweimal Platz zwei über 200 Meter, doch die Reaktionen der Wattenscheider Vizemeister waren höchst unterschiedlich. Bei den Männern wurde Alexander Kosenkow Zweiter hinter dem Jenaer Robert Hering. 20,43 Sekunden – das ist nicht nur eine Saisonbestmarke für Kosenkow, es ist natürlich auch die WM-Norm für den Wattenscheider! Dennoch war Kosenkow, der lange wie der Sieger aussah, nach dem Rennen untröstlich: "Ich bin sehr enttäuscht, denn mit so einer Zeit musst du Deutscher Meister werden. Ich wusste, dass Robert Hering in sehr guter Verfassung ist. Und auf den letzten 20 Metern sind mir ein bisschen die Körner ausgegangen. Die Zeit ist natürlich optimal. Aber nach dem Vorlauf habe ich schon gedacht, dass so eine Leistung möglich ist." Unmittelbar nach dem Rennen sinnierte der Wattenscheider schon darüber, inwieweit ein 200 Meter-Start in Berlin überhaupt Sinn macht angesichts der Finalchancen, die eine Sprintstaffel des DLV im Olympiastadion hat.
Maike Dix wurde bei den Frauen Zweite in 23,52 Sekunden – und war überglücklich: "Ich bin zufrieden, zumal ich schlecht aus den Blöcken gekommen bin. Auch fürs Wetter ist die Leistung gut, denn ich mag es nicht, wenn es so drückend feucht ist. Ich habe eine neue Bestzeit aufgestellt, und das wollte ich. Nun kann ich die nächsten Sachen selbstbewusst angehen. Aber es hat sich im Training angedeutet!" Christina Frewer belegte mit der Saisonbestleistung von 24,29 Sekunden Rang fünf. Über 1.500 Meter wurde Wattenscheids Christoph Lohse Fünfter. Die Zeit: 3:46,24 Minuten.
Nach der B-Norm hat er nun auch die A-Norm geknackt! Thomas Goller gewann in sensationellen 49,20 Sekunden das 400 Meter Hürden-Rennen. Damit setzte er sich auch gleich an die Spitze der europäischen Jahresbestenliste. „Es war technisch sauberer als im Vorlauf, ein runder Lauf. Ich wusste aber auch, dass es kein Selbstläufer wird, nachdem sich Christian Duma im Vorlauf stark präsentiert hat. Ich wollte den Titel, und ich wollte immer nach Berlin. Die Zeit kann ich noch gar nicht realisieren, ich muss das erst einmal sacken lassen. Jetzt brauche ich noch ein paar Rennen. Und da ist es sehr schade, dass die 400 Meter Hürden nicht bei der Gala in Wattenscheid vertreten sind“, sagte Goller. Henning Hackelbusch wurde mit 51,40 Sekunden Siebter.
Die Wattenscheiderin Denise Krebs hat in Ulm ihren Titel über 1.500 Meter souverän verteidigt. Die Überraschungssiegerin von Nürnberg verschärfte knapp 300 Meter vor dem Ziel das Tempo – und keine Gegnerin konnte ihr Tempo mitgehen. Krebs kam in 4:18,77 Minuten ins Ziel: „Ich wusste, dass es auf ein Spurtrennen hinausläuft, und da kann immer viel passieren. Aber natürlich habe ich auf den Titel gehofft. Und ich mag ja Spurtrennen. Der Druck war da, nachdem ich letztes Jahr noch die Außenseiterin war. Nun bereite ich mich auf die U 23-Europameisterschaft vor. In Kaunas will ich ins Finale.“
Es war der von allen erwartete Favoritensieg – Überrundung inklusive: Die Wattenscheider Geherin Sabine Krantz hat im 5.000 Meter Gehen souverän den Deutschen Meistertitel geholt. Krantz gewann im Ulmer Donaustadion in 21:14,75 Minuten. Sie hatte über zweieinhalb Minuten Vorsprung vor der Zweitplatzierten. Schon nach wenigen Sekunden hatte sich die Wattenscheiderin von dem Mini-Verfolgerfeld deutlich sichtbar abgesetzt. „Sie hat es so umgesetzt, wie sie es machen sollte. Entscheidend war der Titel, er ist auch wichtig für den Verein. Sabine hat das Rennen aus dem vollen Training heraus gestaltet“, sagte Trainer Heiko Schulze. „Es war für mich kaum mehr als ein Trainingsrennen, leider war die Bahn anfangs noch etwas nass. Jetzt beginnt die unmittelbare WM-Vorbereitung: noch sechs Wochen bis Berlin“, erklärte Sabine Krantz.
Die männliche 4x400 Meter-Jugendstaffel des TV Wattenscheid 01 hat sich praktisch genauso souverän den Titel gesichert. Das blau-weiße Quartett stellte obendrein einen neuen Meisterschaftsrekord auf. Die neue Marke liegt nun bei 3:11,05 Minuten. Dementsprechend lagen sich Sascha Eder, Niklas Fröhlich, Jörn Niedereichholz und Andreas Jenk nach dem Zieleinlauf jubelnd in den Armen. „Die Zeit ist unglaublich. Auch im Vorlauf hätten wir sicher schneller laufen können, aber da fehlte noch der Druck“, meinte Fröhlich. „Wir waren Favoriten, haben uns aber trotzdem riesig gefreut. Denn planen kann man so einen Erfolg nicht“, ergänzte Schlussläufer Jenk. Die weibliche Jugend vom TV 01 kam in 3:53,36 Minuten auf Platz sechs. Im Einsatz waren Inga Kassack, Carina und Angelina Baude sowie Katrin Tigges.
Die Wattenscheider 3x1.000 Meter-Staffel des TV 01 belegte Platz vier. Simon Krokowski, Alexander Ide und Martin Bischoff waren 7:29,11 Minuten unterwegs. Dabei startete Schlussläufer Bischoff noch eine schöne Aufholjagd: „Von Platz sieben auf vier war das Maximum in diesem Rennen.“ Über 3x800 Meter kam der TV Wattenscheid in 6:52,19 Minuten auf Rang sechs. Am Start waren Lisa Ollesch, Pia Bawey und Isabell Ollesch.
Diskuswerfer Michael Möllenbeck verabschiedete sich mit Rang fünf vom deutschen Leichtathletik-Publikum. Seine Weite: 59,76 Meter. Daniel Jasinski belegte mit 54,14 Metern einen respektablen neunten Platz.
Christian Glatting hat sich über 5.000 Meter die Bronzemedaille gesichert. Er benötigte im Donaustadion 14:01,37 Minuten und war nicht unzufrieden: "Arne Gabius war ohnehin weg, also ging es für mich um eine Medaille. Der zweite Platz war auch nicht ausgeschlossen, aber irgendwann war die Lücke zu den beiden Führenden zu groß. Es war nicht überragend, aber ich habe mein Ding durchgezogen. Im Laufe des Rennens wurde es immer heißer, aber verglichen mit meinem Lauf bei der Team-EM in Portugal war das gar nichts!"
Die 4x400 Meter-Staffel des TV Wattenscheid 01 hat sich zum Abschluss des zweiten Wettkampftages den Deutschen Meistertitel geholt. Im Einsatz für den TV 01 waren Alexander Meisolle, Hürden-Meister Thomas Goller, Henning Hackelbusch sowie Bastian Swillims, dessen Nicht-Einzug ins 400 Meter-Finale zu den Überraschungen in Ulm gehörte. Der ehemalige Hallen-Vizeeuropameister meinte: "Ich hatte einen Riesenhals nach der Einzelleistung, habe mir die Wut von der Seele gelaufen. Es war ein versöhnlicher Abschluss für mich. Gute Arbeit von den anderen drei Jungs!" Vor allem auch Startläufer Meisolle war rundum zufrieden: "Ein super Tag, nachdem ich im 200 Meter-Vorlauf noch eine persönliche Bestleistung von 21,46 Sekunden aufgestellt habe." Das Wattenscheider Quartett benötigte im Donaustadion 3:08,55 Minuten.

Die Wattenscheider Medaillengewinner von Ulm:

Gold:
Denise Hinrichs (Kugelstoßen)
4x100 Meter-Staffel (Frauen)
Sabine Krantz (5.000 Meter Gehen)
Denise Krebs (1.500 Meter)
Thomas Goller (400 Meter Hürden)
Janina Goldfuß (800 Meter)
4x400 Meter-Staffel (Männer)

Silber:
Birte Bultmann (5.000 Meter)
4x100 Meter-Staffel (Männer)
Maike Dix (200 Meter)
Alexander Kosenkow (200 Meter)
Esther Cremer (400 Meter)

Bronze:
Alexander Kosenkow (100 Meter)
Christian Glatting (5.000 Meter)

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