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Sestaks Sperre trübt Siegesfreude

VfL-Sestak

Mit Kampfgeist, Herz und Moral hat der VfL Bochum die Mannschaft von Hannover 96 mit 2:1 niedergerungen. „Wir haben die Konsequenz gezeigt, die in der vergangenen Woche gefehlt hat“, lobte Marcel Koller. Tragischer Held war dabei Stanislav Sestak: Erst leitete er beide Treffer ein, dann kassierte er seine fünfte Gelbe Karte und ist damit im nächsten Heimspiel gegen Leverkusen gesperrt.

90 Minuten lang hatte Marcel Koller an der Seitenlinie getobt, gestikuliert, geflucht und geschimpft. Es sollte sich lohnen - nach dem verdienten 2:1-Erfolg über Hannover konnte sich der Bochumer Coach zufrieden zurücklehnen: „Wir haben diesmal die Zweikämpfe angenommen und auch gewonnen. Und wir haben mehr Druck nach vorne entwickelt als noch in Hamburg."

Spielerisch war längst nicht alles perfekt, „aber wir waren kämpferisch sehr gut und das war diesmal der Schlüssel zum Erfolg“, befand auch Daniel Imhof. Dabei überstand der VfL, bei dem erstmals Ono von Beginn an auflief und Fuchs den gesperrten Dabrowski ersetzte, die erste Druckphase der Gäste und übernahm nach rund 15 Minuten selbst immer konsequenter das Spiel. Verdienter Lohn war die 1:0-Führung in der 30. Minute: Nach schönem Pass von Zdebel lief Sestak allein auf Enke zu, dessen Abwehrversuch bugsierte Cherundolo zum Eigentor in die Maschen.
Dass Hannover auch danach offensiv kaum stattfand, lag nicht zuletzt daran, dass der VfL konsequent mit seinen Stürmern die Außenbahn zustellte. „Die Spieler haben die taktische Vorgabe heute eins zu eins umgesetzt", lobte Marcel Koller.

Direkt nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Hälfte gelang 96 zwar der Ausgleich durch Hanke (47.) - „da haben wir einfach gepennt“ meinte Koller, „aber zum Glück haben wir danach die Ruhe nicht verloren.“ Im Gegenteil: Nur fünf Minuten später schlug der VfL wieder zu: Antritt von Pfertzel, Zauberflanke aus vollem Lauf von Sestak und Flugkopfball von Auer - es stand 2:1 für den VfL (52.). Und diese Führung gab Bochum trotz einiger Unsicherheiten in der Deckung nicht mehr ab.
Kein Wunder, dass der Trainer nach der Partie einmal mehr den slowakischen Nationalspieler lobte, der "das erste Tor provoziert, das zweite super vorbereitet und insgesamt sehr aggressiv auch in der Verteidigung gearbeitet hat." Letztlich allerdings eine Spur zu aggressiv, denn die fünfte Gelbe Karte aus Minute 62 bedeutet für Sestak zugleich eine Sperre für das Heimspiel gegen Leverkusen am kommenden Sonntag (2. März).

Vielleicht schlägt dann wieder die Stunde von Joel Epalle, der gegen Hannover in den letzten sechs Minuten ran durfte und von den Fans mit Sprechchören gefeiert wurde. Letzteres übrigens gilt auch für Jan Lastuvka. Der umstrittene Keeper erhielt neben der moralischen Unterstützung von der Tribüne auch die Rückendeckung seines Trainers. „Nach der guten Leistung gegen 96“, legte sich Marcel Koller fest, „brauchen wir in dieser Woche nicht über den Torhüter zu diskutieren.“

Text: Dietmar Nolte

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