Das Spiel- und Sportfest des Projektes schwer mobil an der Ruhr-Universität Bochum unter dem Motto „Spielend um die Welt!“ war ein voller Erfolg. Der Landessportbund Nordrhein-Westfalen hatte mehr als 200 Kinder und Eltern aus den schwer mobil-Gruppen dazu eingeladen, sportliche Aktivitäten auszuprobieren. Teamgeist war gefragt, als Fußballweltmeisterin Annike Krahn mit den Kindern das Spielfeld stürmte.
Eine positive Bilanz zieht die projektbegleitende Studie der Deutschen Sporthochschule Köln: Viele übergewichtige Kinder fangen dank der schwer mobil-Gruppen an, Sport zu treiben. Die Sportvereine werden durch sie zu einer wichtigen Anlaufstelle für diese Kinder, denn das Sport- und Ernährungsangebot von schwer mobil hat eine höhere Akzeptanz bei betroffenen Familien als „gewöhnliche“ Sportangebote.
Als eine Initiative des Handlungsprogramms 2015 „Sport und Gesundheit für das Land Nordrhein-Westfalen“ will schwer mobil Kinder mit Übergewicht für eine „bewegte“ und gesunde Lebensweise begeistern. Schwer mobil wird vom Innenministerium des Landes, der Sportjugend im Landessportbund Nordrhein-Westfalen, dem BKK-Landesverband Nordrhein-Westfalen und der METRO Group getragen.
Stimmen und O-Töne:
Werner Stürmann, Innenministerium des Landes NRW, Leiter der Sportabteilung: „Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter stellen vielfach ein zunehmendes Problem dar. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es viele übergewichtige Kinder. Die wichtigsten Ursachen hierfür liegen in falschen Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsmangel. Viele Kinder bewegen sich zu wenig und sitzen
stattdessen vor dem Fernseher oder dem Computer. Die Zahl der Bewegungsmuffel steigt. Leider haben viele übergewichtige Kinder durch Misserfolge und Hänseleien den Spaß an Bewegung und Sport verloren. Mit unserem Programm schwer mobil wollen wir das ändern und die Kinder zu langfristiger sportlicher Aktivität motivieren. Denn: Bewegung, Spiel und Sport sind für die Persönlichkeitsentwicklung und die Gesundheit von Kindern unerlässlich.“
Dr. Klaus Balster, Vorstandsmitglied der Sportjugend im Landessportbund NRW: „Viele übergewichtige Kinder haben Freude an der Bewegung, scheuen sich aber, an Standard-Sportangeboten teilzunehmen. Das Angebot von schwer mobil passt sich an die Bedürfnisse dieser Kinder an und bietet ihnen so Zugang zum Sport. Dieser Erfolg ist nachhaltig, denn viele Kinder bleiben auch nach dem Ende ihrer schwer mobil-Gruppe im Verein.“
Thomas Wagemann, Referent für Gesundheitsförderung des BKK Landesverbandes NRW, unterstrich ebenfalls die Notwendigkeit, durch gezielte Angebote die Kinder und Jugendlichen für eine Änderung ihres Bewegungs- und Ernährungsverhaltens zu gewinnen: „In Deutschland ist fast jedes fünfte Kind und bereits jeder dritte Jugendliche übergewichtig. Die Folgen sind dramatisch. Psychische und physische Probleme treten oft schon in jungen Jahren auf. Später, im Erwachsenenalter, drohen noch gravierendere gesundheitliche Auswirkungen. Zur frühzeitigen Prävention gibt es daher keine Alternative. Der erfolgreiche Verlauf von schwer mobil zeigt, dass dies in Sportvereinen durch Begeisterung und nicht mit erhobenem Zeigefinger in großem Maße nachhaltig gelingt.“
Annike Krahn, Weltmeisterin Fußball, Nationalmannschaft Frauen: „Kids, die etwas mehr Gewicht haben, müssen an die Hand genommen werden, um Spaß an Sport und Bewegung zu entdecken und „schwer mobil“ zu werden. Leider ist oft das Gegenteil der Fall – mit zunehmendem Gewicht hören die Kinder auf, Sport zu treiben. Das Projekt schwer mobil wirkt dem entgegen und bietet den Kindern die Möglichkeit, im Sportverein unter Gleichgesinnten den Spaß an der Bewegung (wieder) zu entdecken. Deshalb ist schwer mobil ein absolut richtiger und unterstützenswerter Ansatz.“
Weitere Infos unter: www.schwer-mobil.de
