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Sabine Krantz musste aussteigen

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Sabine Krantz vom TV Wattenscheid 01 verteidigte bei den Deutschen Gehermeisterschaften ihren Titel.

Es ging einfach nicht mehr: Die Wattenscheider Geherin Sabine Krantz ist bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft im derzeit brütend heißen Berlin nach etwas mehr als 10 Kilometern ausgestiegen. Der Traum von einem Platz in den Top Ten ist geplatzt.

Dabei fing es so gut an, die Stimmung vor dem 20 Kilometer Gehen war prächtig. Vor dem Start kündigte selbst Berlins "Regierender" Wowereit an, der gebürtigen Potsdamerin "alle Daumen" zu drücken. Und nach dem Start nahm die Deutsche Rekordinhaberin vom TV Wattenscheid 01 das Heft mutig in die Hand. Sie leistete auf dem ersten Drittel der 20 Kilometer nicht nur Führungsarbeit, sie präsentierte sich zunächst sogar an der Spitze - sehr zur Freude der Fans an der Strecke, insbesondere im Start/Ziel-Bereich am geschichtsträchtigen Brandenburger Tor. Doch dann fiel die Olympia-Fünfzehnte, die bei der letzten WM in Osaka immerhin Rang acht belegt hatte, immer mehr zurück. Schließlich das Aus.

Die Hitze war es nicht, meint Heiko Schulze mit ein bisschen Abstand. Die drückende Wärme in der Hauptstadt sei nicht der Hauptgrund dafür gewesen, dass Sabine Krantz im weltmeisterlichen Gehen von den 20 Kilometern nur die Hälfte geschafft hat. "Die Hitze war nicht ihr Ding", stellt der Coach fest, "aber das hat sie nicht mehr so beschäftigt wie früher." Eigentlich, sagt Schulze, eigentlich habe alles gepasst. So paradox kann Sport sein: "Eigentlich hätten wir Erfolg haben müssen. Trainingsmäßig lief alles, sie hatte immer Druck unter dem Bein. Aber am Tag, wo es drauf ankommt, hat sie es dann doch nicht umsetzen können. Als das Tempo angezogen wurde, hätte sie mitgehen müssen. Wenn man wartet, wird man fest, und dann klappt es nicht mehr. Da muss sie gnadenlos mitfeuern, und das kann sie auch." Doch beim WM-Gehen vor 90.000 Besuchern an der Strecke im Herzen Berlins gab Krantz nur zu Beginn richtig Gas, ehe sie zurückfiel. Bitter, so ein verlorenes Heimspiel. Und auch der Trainer der gebürtigen Potsdamerin sagt: "Natürlich ist man unendlich traurig, wenn so etwas bei einer WM im eigenen Land passiert. Da steckt so viel Arbeit drin, so viel Entwicklung. Sie ist fix und fertig, und ich bin es auch."

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