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Rassiger Auftakt in der Westfalenliga

(ms) Zum Start in die Westfalenliga haben die Zuschauer an der Lohrheide ein packendes Derby gesehen. Die SG Wattenscheid 09 und DJK TuS Hordel trennten sich, begleitet von phasenweise sintflutartigen Niederschlägen, nach einem rassigen Spiel 4:4

Die mit Spannung erwartete Auftaktpartie in die neue Westfalenliga-Spielzeit fand aufgrund starker Regenfälle, die sich seit den Mittagsstunden über Wattenscheid ergossen, nicht die erhoffte Derbykulisse. Auf dem Spielfeld hingegen herrschte von Beginn an reges Treiben. Die SG Wattenscheid 09 erwischte einen Start nach Maß. Ridvan Güleryüz brachte sein Team früh in Führung. Erst düpierte er seinen Gegenspieler, dann schloss er gezielt ab und brachte den Ball via Innenpfosten im gegnerischen Tor unter (5.). Doch kaum war der Jubel verklungen, da schlug der Aufsteiger aus Hordel auch schon zurück. Karsten Dunklau konnte nach sieben Minuten zum 1:1 ausgleichen. Weiteres Unheil bahnte sich nach einer Viertelstunde an, als Kevin Rudolph die DJK per flach geschossenem Freistoß gar in Führung brachte. Zwar zeigte die SG 09 in Form von Ridvan Güleryüz erneut Aufbegehren, doch sein Schuss ging knapp über den Querbalken (16.). Quasi im Gegenzug erhöhte Hordel gar auf 1:3, als Chatsiioannidis sich eine Elfmeterchance nicht nehmen ließ (18.). Doch auch nach diesem Rückstand steckte die Wattenscheider Mannschaft nicht auf und erspielte sich hochkarätige Möglichkeiten. Issa Issa scheiterte aus kurzer Distanz an Keeper Felbick (25.). Wenig später wurde Timo Erdmann herrlich von Sarisoy bedient, verzog jedoch aus halbrechter Position. Schließlich bedufte es eines Strafstoßes, den Anschluss herzustellen. Carsten Sichler wurde am Strafraumeck zu Fall gebracht, Kapitän Issa Issa verwandelte sicher zum 2.3 (42.).

Mit Beginn der zweiten Halbzeit bekamen die Niederschlage in ihrer Heftigkeit eine völlig neue Dimension. Doch beide Teams trotzten den widrigen Bedingungen. Vor allem Wattenscheid war um den Ausgleich bemüht. Nach 57 Minuten konnte dieser schließlich auch bejubelt werden, als Issa Issa sich in den Strafraum tankte und das Spielgerät zum 3:3 in die Maschen setzte. Doch sechs Minuten später ein erneuter Nackenschlag für 09. Erneut ging Hordel in Führung, Mirko Krüger markierte das 3:4 (63.). Doch die Wattenscheider Moral blieb ungebrochen, denn nur wenige Sekunden später stand es durch Carsten Sichler bereits wieder 4:4 (64.). Die Ereignisse überschlugen sich in dieser Phase der Partie. Wattenscheid blieb in der Folge das spielbestimmende Team, konnte in der letzten Viertelstunde gar in Überzahl agieren. Auf der Jagd nach dem Siegtreffer klebte den 09ern allerdings das Pech an den Stiefeln. Speziell Spielführer Issa Issa hätte zum Helden des Spieles werden können, doch bei zwei technisch blitzsauberen Distanzschüssen klebte ihm das Pech an den Schuhen – beide Bälle krachten gegen das Aluminium (83., 89.).

Auch wenn das Unentschieden gegen den Aufsteiger aus dem Bochumer Norden gewiss kein Wunschergebnis aus Sicht der Wattenscheider Verantwortlichen war, hat die junge Mannschaft der SG Wattenscheid 09 die Herzen des Publikums im Sturm erobert und durfte sich während wie auch nach der Partie stürmischem Applaus des Publikums erfreuen. Denn mit Herz und Leidenschaft haben die jungen Fußballer diesem Derby eine ganz besondere Note verliehen und Vorfreude auf die kommenden Spiele geweckt.

Kommentare zum Spiel:
André Pawlak (Trainer SG Wattenscheid 09):
„In den neunzig Minuten bin ich um zehn Jahre älter geworden. Solche Spiele will man als Trainer nicht zu oft erleben. Wir sind gut in die Partie reingekommen, haben durch eine schöne Einzelaktion die frühe Führung erzielt, haben aber trotzdem keine Sicherheit bekommen. Bei den Gegentoren sind wir in der Verteidigung schlecht gestanden, waren ungeordnet. Den Elfmeter zum 1:3 konnte man geben. Aber die Mannschaft hat zum wiederholten Mal eine tolle Moral bewiesen, konnte ausgleichen und hat auch nach dem 3:4 wieder toll reagiert. Nach dem 4:4 haben wir zweimal Pech mit Aluminiumtreffern gehabt, insgesamt standen uns im Spiel viermal Pfosten oder Latte im Weg. Auf der anderen Seite haben wir aus dem Spiel heraus wenig zugelassen, dafür aber drei Tore aus Standards kassiert. Wir müssen in der Defensive konsequenter gegen den Mann arbeiten. Mit dem Unentschieden als solches bin ich natürlich nicht zufrieden. Aber meine Mannschaft hat nie aufgesteckt. Beide Teams haben für den Auftakt ein Super-Derby gespielt, obwohl der Boden extrem seifig und schwer zu bespielen war.“

Frank Wagener (Trainer DJK TuS Hordel):
„Ich finde es sensationell, was beide Mannschaften gemessen an ihrem Durchschnittsalter abgeliefert haben. Auf diesem schwierigen Boden mit so viel Begeisterung und spielerischen Mitteln zu agieren, finde ich großartig. Da hätten sich in höheren Spielklassen viele Mannschaften schwerer mit getan. Natürlich könnte ich nach solch einem Spiel lamentieren, dass wir eine 3:1-Führung nicht über die Zeit gebracht haben oder dass der Platzverweis nicht angemessen war. Aber nach diesem Spiel will ich mich auf die positiven Aspekte konzentrieren. Diese Art Fußball zu spielen, wie es beide Mannschaften heute getan haben, ist mir ungemein sympathisch.“

Mannschaftsaufstellungen:
SG Wattenscheid 09: Fronczyk, Kljajic, Adade (34. Keller), Sarisoy, Güleryüz (82. Mouelle), Erdmann, Sichler El Lahib (42. Rudnik), Issa Issa, Kemler, Davulcu
DJK TuS Hordel: Felbick, Thormann, Chatsiioannidis, Wagener, Dunklau (64. Sell), Kevin Rudolph, Dragicevic (32. Wilhelm), Bastürk, Wojatkowski, Krüger (75. Nehlson), Patrick Rudolph

Schiedsrichter: Christoph (Bergkamen)

Zuschauer: 343

Tore:
1:0 ( 5.) Güleryüz
1:1 ( 7.) Dunklau
1:2 (15.) Rudolph
1:3 (18.) Chatsiioannidis (FE)
2:3 (42.) Issa Issa (FE)
3:3 (56.) Issa Issa
3:4 (64.) Krüger
4:4 (65.) Sichler

Gelb-Rote Karte: Rudolph (76.)

Nächste Spiele:
SG Wattenscheid 09 – FC 96 Recklinghausen
Mittwoch, 18. August 2010 – 19:00 Uhr
Freundschaftsspiel
Platzanlage Espenloh

ASC 09 Dortmund – SG Wattenscheid 09
Sonntag, 22. August 2010, 14:00 Uhr
Verbandsliga Westfalen 2 – 2. Spieltag
Waldstadion Aplerbeck, Schwerter Straße 238, 44287 Dortmund

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