Die 1. Judo-Mannschaft der Polizei-Sportvereinigung Bochum bleibt mit dem Sieg gegen den Tabellenführer SV 08/29 Friedrichsfeld weiterhin im Aufstiegsrennen zur Regionalliga.
Ein Kampftag mit Hindernissen liegt hinter den Judokas der PSV Bochum. Zusammen mit dem Spitzenreiter aus Friedrichsfeld musste man beim Tabellenletzten JCKoriouchi Gelsenkirchen antreten. In der Halle am Schürenkamp gab es eine unerwartete Überraschung. Die Halle, welche nicht die Trainingsstätte der Gelsenkirchener ist, wurde renoviert und die dort gelagerten Judomatten hatten offensichtlich Feuchtigkeit mitbekommen. Die Matten wöllbten sich wie "altes Schwarzbrot" und waren deshalb für einen Judowettkampf nicht geeignet. Kurzerhand einigten sich alle Beteiligten sich und fuhren zur Ausrichtung nach Bochum. Mit Unterstützung aller konnte die Veranstaltung durchgeführt werden.
Gleich in der ersten Begegnung kam es zum Spitzenkampf zwischen dem Tabellenführer SV 08/29 Friedrichsfeld (13:1 Punkte) und dem Tabellendritten PSV Bochum (11:3 Punkte). Bei einem Sieg konnten die Bochumer Judokas mit Friedrichsfeld gleichziehen. Zum Auftakt trat in der Klasse bis 100 kg Nikolay Shirotskiy gegen Timo Engelhardt an. Nikolay Shirotskiy war gleich der dominierende Kämpfer der Begegnung , warf Engelhardt zweimal mit einem Ausheber und fuhr den ersten Bochumer Sieg ein. Mario Rasche (bis 73 kg), hatte sich vor den Sommerferien noch am Arm verletzt und man durfte gespannt sein, wie er die Trainingspause verkraftet hatte.
Er hatte sie gut verkraftet. Direkt zu Beginn konnte er Tim Gerpheide mit seinem Sumi-gaeshi (Seitfallzug) zu Fall bringen und ging mit einer großen Wertung (Wazari) in Führung. Obwohl Gerpheide versuchte Mario Rasche unter Druck zu setzen, gelang diesem die zweite Wazari-Wertung und der Kampf war beendet.
Zu seinem ersten Oberligakampf in dieser Saison kam nach einer Verletzungspause Schwergewichtler Christian Bentke. Er hatte es mit dem leichteren Ruben Wojnowski (Westdeutscher U 20 Meister bis 73 kg) zu tun. Dieser versuchte mit seiner Schnelligkeit Christian Bentke aus dem Konzept zu bringen. Christian Bentke stellte ihn jedoch und warf ihn mit einem Harai-goshi (Hüftfeger). Für diesen Wurf erhielt er eine Wazari-Wertung. Im Verlaufe des Kampfes setzte Christian Bentke im Boden nach und betonierte Wojnowski in einem Haltegriff.
In der Klasse bis 81 kg setzte Trainer Jürgen Wagner auf Renè Föbus, einem etatmäßigen 73 kg-Kämpfer. Trotz starker Gegenwehr unterlag er dem Friedrichsfelder Hendrik Lohmann mit einem blitzsauberen Uchi-mata (Schenkelwurf). Ein Punkt fehlte den Bochumern noch zum Sieg und diesen sollte Martin Garic (bis 90 kg) holen. Er traf auf den sehr starken Jörn Lohmann (Westdeutscher Vizemeister der U 20), der in dieser Oberligasaison 2011 noch ungeschlagen war. In einem vom Griffkampf bestimmten Durchgang, konnte Martin Garic Lohmann drei Mal mit einer mittleren Wertung (Yuko) werfen und brachte diesen Kampf mit eisernem Willen nach Hause. Damit stand es 4:1 und der vorzeitige Bochumer Sieg war perfekt!
Aber die Bochumer wollten in der Unterbewertung gegenüber Friedrichsfeld Boden gut machen und legten sich weiterhin richtig ins Zeug. Jan-Philipp Bobeth trat bis 60 kg gegen den Routinier Hubert Swiech an. Im letzten Jahr hatte er noch klar gegen Swiech verloren. Swiech wurde im letzten Jahr auch Dritter bei den Westdeutschen Meisterschaften und war als Favorit anzusehen. Davon ließ sich Jan-Philipp Bobeth nicht beirren und hielt sich an die Marschroute, die ihm Trainer Jürgen Wagner vorgegeben hatte. Zur Überraschung warf Jan-Philipp Bobeth seinen Gegner direkt mit seinem Harai-goshi, wofür er eine Wazari-Wertung erhielt. Danach bestimmte er weiterhin den Kampf, legte mit einer weiteren Wazari-Wertung nach und ging als Überraschungssieger nach einer sehr starken Leistung von der Matte. Nun musste nur noch das Geburtstagskind Eyke Ehrenberg, der 45 Jahre alt wurde, bis 66 kg auf die Matte. Er traf auf den aktuellen Westdeutschen U 20 Meister bis 60 kg, Ron Hendricks. Ron Hendricks war der wesentlich beweglichere Kämpfer, aber der Bochumer Eyke Ehrenberg setzte seine ganze Erfahrung ein und hielt dagegen. Trotz einiger brenzliger Bodensituationen rettete Eyke Ehrenberg dass Unentschieden und den überraschend hohen 5:1-Sieg für die Polizei-Sportvereinigung Bochum.
In der zweiten Begegnung des Tages gewann Friedrichsfeld mit 6:1 gegen Gelsenkirchen. Trainer Jürgen Wagner ermahnte sein Team zur vollen Konzentration, da jeder Unterbewertungspunkt benötigt wird, um Friedrichsfeld auf den Fersen zu bleiben. Und das Team hielt sich an diese Marschroute. Mit 7:0 gewannen Nikolay Shirotskiy, Mario Rasche, Sebastian Podsadoczny (über 100 kg), Renè Föbus, Jan-Philipp Bobeth und Eyke Ehrenberg gegen die Gelsenkirchener.
Durch diese Siege schloss die PSV Bochum auf Friedrichsfeld auf, beide Teams haben nun 15:3 Punkte und stehen gemeinsam an der Tabellenspitze. Nur die bessere Unterbewertung der Friedrichsfelder verweist die PSV Bochum auf Platz zwei.
Am 8. Oktober kommen am letzten Kampftag die beiden starken Aufsteiger aus Langenfeld und Mülheim nach Bochum zur Harpener Heide. Bei zwei Siegen bleiben die Bochumer auf Platz zwei und haben je nach Ausgang der übrigen Kämpfe sogar einen Chance Friedrichsfeld noch von der Spitze zu verdrängen. Je nach Auf- und Abstieg in den oberen Ligen, kann aber auch der zweite Platz für den Aufstieg in die Regionalliga ausreichen.
In der Bezirksliga macht die 3. Mannschaft der PSV Bochum weiter von sich reden. Nach den drei Siegen zum Auftakt holte die Mannschaft beim 1.JJJC Hattingen einen 4:3-Auswärtssieg. Für die Punkte sorgten Michael Graw, Sebastian Czylok, Witali Kusznezow und Vladimir Alimov. Sven Lukies, Frederick Reikat und Andreas Bazynski verloren ihre Begegnungen. Mit diesem Sieg liegt die Mannschaft verlustpunktfrei auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Kentai Bochum.