Siegerehrung mit (v. li.): Alexandra Sunduchkova (Russland), Lauren Scruggs (USA), Zander Rhodes (USA) und Aliya Dhuique-Hein (Deutschland). Foto: Sure
Bereits zum 34. Mal trug die Fecht- und Sportgemeinschaft Ruhr Wattenscheid das Weltcupturnier im Junioren-Damenflorett aus. Mit dabei waren auch wieder die Fechterinnen des Perspektiv- und Aufbaukaders vom Deutschen Fechterbund (DFB) im Pokal der Stadt Bochum.
Das Turnier am 1. und 2. Februar im Sportzentrum Westenfeld war überaus gut besucht: 140 Fechterinnen aus 27 Nationen gingen auf die Planche.
Die Vorjahressiegerin Martina Favaretto aus Italien, die derzeit die Weltrangliste im Juniorenbereich anführt, ging nicht an den Start. Jedoch waren sieben Fechterinnen aus den Top Ten gemeldet. Als beste deutsche Fechterin im Juniorinnen-Bereich stellte sich Aliya Dhuique-Hein der Konkurrenz. Die Tauberbischofsheimerin führte Anfang 2020 die deutsche Rangliste an und stand auf dem 44. Platz der Weltrangliste. Im Jahr 2019 konnte sich Aliya Dhuique-Hein nicht gegen die Italienerin Marta Ricci behaupten und belegte so den 16. Platz. In 2020 lief es anders: Diesmal konnte sich mit Aliya Dhuique-Hein nur eine der 25 DFB-Starterinnen im Einzel sich unter der internationalen Elite behaupten.
Nach der Vorrunde nur auf Platz 67 gesetzt, steigerte sich Aliya Dhuique-Hein gewaltig: Nach einem knappen Sieg (15:14) über die Amerikanerin Lam gewann sie auch gegen Marta Ricci aus Italien (15:11) und Isabela Sedlakova aus Tschechien (15:9). In ihrem Gefecht der letzten 16 traf sie auf die Französin Eva Lacheray – und behielt bei ihrem 15:10-Sieg erneut die Oberhand. In der nächsten Runde ging es erneut gegen eine Französin: Cyrielle Darde verlor deutlich 6:15 gegen Dhuique-Hein. Erst die Russin Alexandra Sunduchkova war zu stark: Am Ende holte Aliya Dhuique- verdient die Bronzemedaille. Im oberen Teil des Klassements blieb sie die einzige DFB-Fechterin.
Über den Turniersieg jubelte Lauren Scruggs (USA), die Alexandra Sunduchkova (Russland) auf den zweiten Platz verwies. Neben Aliya Dhuique-Hein holte auch Zander Rhodes (USA) Bronze. Mit Celia Hohenagel und Luca Holland-Cunz erreichten zwei Weinheimer Florettdamen die Plätze 37 und 38.
Im Jahr der olympischen Spiele in Tokio zeigt sich übrigens, dass die ehemaligen DFB-Juniorinnen, die einst in Bochum starteten, großen Erfolg haben: Leonie Ebert, die in den vergangenen Jahren erfolgreich in Bochum ihr Können zeigte, kämpft nun im Olympiakader Damenflorett des DFB um die Qualifikation für Tokio. Auch die anderen aktuellen Mitglieder des Olympiakaders Damenflorett zeigten in unserer Stadt bereits ihr Können: Anne Sauer (zuletzt 2009 in Bochum), Eva Hampel (zuletzt 2011 in Bochum) und Carolin Golubytskyi (zuletzt 2003 in Bochum).
Am zweiten Turniertag traten Aliya Dhuique-Hein, Celia Hohenagel, Luca Holland-Cunz gemeinsam mit Maike Erhardt (Weinheim) im Team-Wettbewerb an. Nach einem hohen Sieg gegen Dänemark (45:11) verlor die deutsche Equipe gegen Frankreich 33:45. Im Kampf um Platz 5 verbuchten sie zunächst gegen Großbritannien einen 45:35-Sieg, mussten sich dann aber den Italienerinnen 45:31 geschlagen geben. Am Ende blieb Platz 6 im Gesamt-Klassement.
Auch im Mannschaftswettbewerb triumphierten die USA vor Russland (Platz 2) und Frankreich (Platz 3).