Es sei alles recht aufregend - so fasst Tono Kirschbaum, Cheftrainer des TV Wattenscheid 01, seine erste Woche in China zusammen. Dabei denkt er an seine Suche nach dem Hotel, das auch dem Taxifahrer völlig unbekannt war.
Oder an den Zwischenfall im Bus. „Erst kommt ein Mann auf mich zugeschossen, kann sich aber nicht verständlich machen. Dann werde ich von zwei Personen aus dem Bus geführt. Die suchen dann draußen erst mal jemanden, der Englisch spricht. Ganz offensichtlich hat man sich nur Sorgen gemacht, ob ich mich nicht verfahren hätte. Ich war auch die einzige Langnase im Bus“, erklärt der Chefcoach des TV 01.
Bisher hat Tono Kirschbaum immer gefunden, was er gesucht hat. Auch im „Vogelnest“ genannten Olympiastadion von Peking war er: „Beeindruckend. Und die Stimmung ist toll.“ Und dort war er gestern Zeuge, als der schnellste Mann der Welt gesucht und gefunden wurde: „Das war unglaublich. Ich habe erst gedacht, da stimmt was mit der Zeitmessung nicht.“ Die Kugelstoß-Qualifikation mit Denise Hinrichs hat er natürlich auch verfolgt.
Mit besonderem Interesse hat Kirschbaum heute den 7. Frauen-Marathon in der Olympia-Historie beobachtet. Die Rumänin Constantina Tomescu setzte sich bei unerwartet guten klimatischen Bedingungen in 2:26:44 Stunden durch. Der Wattenscheider Trainer dachte natürlich vor allem an eine Läuferin, die nicht dabei war: „Es ist so schade. Bei diesen Top-Bedingungen hätte Irina sicher ein gutes Bild abgegeben.“ Die Wattenscheiderin Irina Mikitenko, Gewinnerin des diesjährigen London-Marathons, hatte ihren Olympiastart wegen Rückenproblemen absagen müssen.
Am morgigen Montag trifft TV 01-Geherin Sabine Zimmer in Peking ein, dann wird sich Tono Kirschbaum vorrangig um die Deutsche Rekordinhaberin kümmern.
