Karateka Klaus Wiegand-Lammers ist verstorben. Foto: SSB
Der Gründer des Karatevereins Okinawa-te Karate Dojo Wattenscheid 1975 e.V. und weithin überaus respektierte Karateka Klaus Wiegand-Lammers ist verstorben.
Der leidenschaftliche Kampfsportler – er war Träger des 6. Dans – hat von 1975 an die Geschicke „seines“ Karate-Dojos in Wattenscheid geprägt. Unter der Leitung von Klaus Wiegand wurde der Wattenscheider Karateverein sportlich zu einem der führenden Clubs in Deutschland. Als Meilensteine stehen hier der erste Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1985/86, die drei ersten Plätze in der Karate-Bundesliga Anfang der 1990er Jahre und die damit verbundene Ehre, gleich zehn Wattenscheider Kämpfer im Bundeskader zu sehen. Bis heute haben 16 Wattenscheider für die Nationalmannschaft gekämpft. Der Okinawa-te Karate Dojo Wattenscheid hat seit 1995 durchgängig an den Finals bei nationalen Meisterschaften teilgenommen.
Die Wattenscheider unter Wiegands Leitung erwarben sich, auch dank seiner Fähigkeiten als Sport-Manager, einen internationalen Ruf. Klaus Wiegands Dojo richtete große regionale, nationale und internationale Wettkämpfe aus, darunter rund 30 Landesmeisterschaften, zehn Deutsche Meisterschaften, etliche Länderkämpfe, eine Europameisterschaft und eine Weltmeisterschaft; insgesamt nahmen 68 Nationen teil. Unter Wiegands persönlicher Führung erreichten mehr als 130 Sportler einen schwarzen Gurt und damit den Karate-Meistergrad. Ein in Deutschland bislang einzigartiger Rekord.
Klaus Wiegand hat jedoch nicht nur im Verein selbst gewirkt, er entwickelte sich vielmehr zu einer prägenden Gestalt, was die Vermittlung des fernöstlichen Kampfsports in Deutschland anbelangt. So führte er in Nordrhein-Westfalen den Landesverband Karate-NW und war auf Bundesebene als Sportdirektor tätig.
Auch der Stadtsportbund Bochum e.V. lernte Klaus Wiegand als prägende Gestalt der fernöstlichen Kampfsportszene in Deutschland und als ungeheuer kompetenten und zuverlässigen Trainer, Kampfrichter und Partner kennen. Für seine Verdienste um den Karatesport in Bochum wurde er, auf dem festlichen Empfang zum Sportjahr, am 4. Februar 2007 mit der Ehrenplakette des Stadtsportbundes ausgezeichnet. Er starb am 27. März 2020 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren.