Bei den Westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund haben die Leichtathleten des TV Wattenscheid 01 zahlreiche Titel und Medaillen geholt.
Wie üblich dominierten die Wattenscheider die Sprintwettbewerbe: Über 60 Meter setzten sich Sebastian Ernst und Yasmin Kwadwo durch. Ernst gewann in 6,86 Sekunden. "Ich bin damit nicht zufrieden, ich wollte gern unter 6,80 Sekunden bleiben", meinte der Olympia-Halbfinalist von Athen. Im Vorlauf war er nah dran, da war er 6,82 Sekunden schnell. Mit einem Augenzwinkern schilderte der Wattenscheider hinterher seine Theorie: "Vor dem Vorlauf hatte ich ein Hähnchenschnitzel gegessen und meine persönliche Bestleistung eingestellt. Vor dem Endlauf habe ich dann nichts mehr gegessen..." Drei weitere Wattenscheider standen im Finale: Jan Quade (Platz drei/6,99 sec), Nils Büker (Platz sieben/7,04 sec) und Robin Erewa (Platz acht/7,05 sec). Chris Gleichmann wurde in 7,20 Sekunden Sechster des B-Finales.
Bei den Frauen siegte Yasmin Kwadwo, die nach überstandener Erkältung 7,51 Sekunden benötigte. "Es war ein guter Einstieg, besonders nach der Krankheit. Am kommenden Wochenende will ich bei den Westfälischen A-Jugend-Meisterschaften den nächsten Titel. Und dann soll es eine Zeit im 40er-Bereich sein", meinte Kwadwo. Wattenscheids Christina Frewer kam mit 7,77 Sekunden auf Rang vier, Mareike Baldino wurde Sechste (7,95 sec).
Über 200 Meter blieb Wattenscheids Esther Cremer als einzige Teilnehmerin in der Helmut-Körnig-Halle unter 25 Sekunden - und zwar klar: Mit 24,36 Sekunden war sie nicht zu schlagen. "Eine starke Leistung", freute sich TV 01-Sportwart Michael Huke. Und Slawo Filipowski, der Trainer der 400 Meter-Expertin, erklärte: "Im Training hat sich schon angedeutet, dass sie eine gute Grundlage hat. Man konnte eine gute Zeit erwarten. Das lässt jetzt auch für die 400 Meter hoffen."
Bei den Männern setzte sich Alexander Kosenkow über 200 Meter durch. 21,18 Sekunden standen am Ende zu Buche, obwohl der Deutsche Hallen-Vizemeister des Vorjahres unterwegs von einem Stabhochsprungcoach auf der Laufbahn etwas ausgebremst worden war. Er sei gut drauf, schilderte der Schützling von Ronald Stein hinterher, im Training laufe er derzeit regelmäßig Bestzeiten: "Nach unserem Trainingslager in Kienbaum hatten wir ursprünglich nur einen Staffelstart geplant. Da es aber nicht mehr viele 200 Meter-Rennen geben wird, habe ich dann doch noch den Einzelstart absolviert." Nun gelte das Hauptaugenmerk aber der kürzeren Sprintstrecke, so Kosenkow. Platz zwei belegte Hürden-Experte Thomas Goller, der sich über seine persönliche Bestleistung von 21,52 Sekunden weit mehr freute als über seinen 400 Meter-Sieg etwas später: "Für mich persönlich bin ich in einer sehr guten Form. Im Training läuft alles planmäßig." Neuzugang Falco Lausecker war mit seinem Saisoneinstand (Platz fünf/22,23 sec) gar nicht zufrieden. Andreas Jenk kam auf Platz acht (22,33 sec), Niklas Fröhlich wurde Dreizehnter.
Die 400 Meter gewann Thomas Goller in 48,65 Sekunden. Er ärgerte sich über die Zeit, meinte aber, er sei selber schuld. Nach einer Runde habe er auf die Zeitmessung geschaut und sich etwas verguckt, gedacht, er sei im Soll: "Das war nach der Bestleistung über 200 ein emotionaler Dämpfer. Aber es ist mein Fehler. Das ist unakzeptabel. Im Sommer will ich solche Zeiten über die Hürden laufen." Mirko Schmidt, wie Kosenkow durch einen ungebetenen Gast auf der Bahn behindert, freute sich dennoch über Rang drei (50,01 sec). Platz fünf belegte Jörn Niedereichholz (50,57 sec).
Bei den Frauen war Inga Kassack die bestplatzierte Wattenscheiderin über 400 Meter. In 59,30 Sekunden wurde sie Vierte. Carina Baude wurde vor Katharina Grollmann Siebte. Rang zehn für Angelina Baude.
Die 800 Meter gewann 01-Youngster Philipp Schulz mit deutlichem Vorsprung von über zwei Sekunden. Die Zeit: 1:55,21 min. "Ich freue mich über den Sieg, ich war schon mit hohen Erwartungen gekommen. Ich fühle mich auch noch super-fit, da ist noch Luft nach oben", meinte er unmittelbar nach dem Lauf. Bei den Frauen hat Janina Goldfuß doch nicht starten können. Der Fluch der Trainingsgruppe: Auch Goldfuß hat nun einen Infekt.
Über 3.000 Meter setzte sich Wattenscheids 1.500 Meter-Experte Christoph Lohse durch. Der Deutsche Hallen-Vizemeister gewann in 8:19,18 Minuten vor seinen Teamkollegen Christian Glatting (8:21,89 min) und Jannis Töpfer (8:43,73 min). Lohse: "Es war ein kontrolliertes Rennen, wie abgesprochen habe ich mich mit Christian in der Führungsarbeit abgewechselt. Jetzt wird trainiert, die ersten 1.500 laufe ich dann wohl beim Meeting in Leipzig am 1. Februar." Thorsten Graw wurde Achter.
Die 4x200 Meter-Staffel der Männer war wie erwartet nicht zu schlagen. Alexander Kosenkow, Sebastian Ernst, Julian Reus und Jan Schulte gewannen in 1:25,09 min. Platz drei in der Gesamtabrechnung belegte das zweite Wattenscheider Sprint-Quartett, das in der Besetzung Jürgens/Flohr/Quade/Jenk 1:28,31 min unterwegs war. Wattenscheids schnelle Frauen verpatzten den zweiten Wechsel - das Aus.
Erstmals in neuer Besetzung am Start war die 4x400 Meter-Staffel des TV Wattenscheid 01. Bastian Swillims übergab als Startläufer an Neuzugang Falco Lausecker, ihm folgte Routinier Thomas Goller, Neuzugang Alexander Meisolle brachte den Staffelstab ins Ziel und war mit seinem ersten Auftritt im Wattenscheider Dress ganz zufrieden: "Das war zum Reinkommen, bei den Westdeutschen am 1. Februar folgt an gleicher Stelle der erste Einzelstart über 400 Meter." Die Zeit der Wattenscheider: 3:14,36 Minuten.
Und noch ein Staffelsieg: Eine ganz junge Wattenscheider 3x1.000 Meter-Staffel gewann in 7:42,90 Minuten. Martin Bischoff, Alexander Ide und Lukas Mantay waren die Garanten des Erfolgs.
Die Weitsprung-Konkurrenz dominierte Sosthene Moguenara - Sieg mit 6,30 Metern, erzielt im letzten Versuch. Melanie Schmidt landete auf Platz zehn, Kristina Knocks auf Rang 13. Im Hochsprung kam Saskia Kropp auf Platz zwei (1,59 m).
Über 60 Meter Hürden glänzte Pamela Dutkiewicz mit dem zweiten Rang (8,63 sec). Mareike Baldino wurde in 8,96 Sekunden Siebte. Bei den Männern standen zwei Wattenscheider im Endlauf, Nils Büker (Platz sechs) und Daniel Kost (Platz acht). Der favorisierte David Filipowski trat im Vorlauf gegen die erste Hürde und musste aufgeben.
Im Weitsprung belegte Nils Büker Platz zwei (7,20 m), Dreispringer Jens Maurer wurde Vierter (13,75 m). Im Stabhochsprung wurde Dennis Michaelis mit 3,70 Metern Siebter.
Viele Erfolge gab es auch bei den Westfälischen Meisterschaften der B-Jugendlichen an gleicher Stelle. "Wir sind sehr zufrieden, freuen uns über viele Medaillen und Bestleistungen", erklärt der verantwortliche Wattenscheider Jugendcoach Markus Kubillus, "überragend war der Weitsprung-Sieg von Benedikt Kölsch, außerdem gab es super Sprintleistungen. Herausstreichen möchte ich aber auch unsere A-Jugendlichen, die sich bei den Erwachsenen hervorragend geschlagen haben, etwa Philipp Schulz und Pamela Dutkiewicz."
Benedikt Kölsch drückte der Weitsprung-Konkurrenz seinen Stempel auf, er siegte erst im letzten Versuch. 6,53 Meter war seine Siegerweite. Obendrein wurde er mit 11,79 Metern Vierter im Dreisprung.
Luca Baldino heißt der junge Wattenscheider Sprint-König, der die 60 Meter in 7,16 Sekunden gewann. Nur eine Hundertstel langsamer war der Zweitplatzierte, auch ein Wattenscheider: Roman Kabucov. Bastian Knocks wurde in 7,31 Sekunden Fünfter, Benedikt Kölsch war Siebter des B-Finales. Einen klaren Sieg gab es für die 4x200 Meter-Staffel (1:32,19 sec), die in der Besetzung Luca Baldino/Roman Kabucov/Jannis Klatt/Bastian Knocks unterwegs war.
Über 800 Meter wurde Simon Krokowski in 2:03,16 Minuten Zweiter. Lukas Griesbeck wurde Siebter (2:09,54 min). Bei den weiblichen B-Jugendlichen durfte sich Isabell Ollesch über Platz zwei freuen (2:19,35 min), Natalie Falk wurde Fünfte, Kimberley Drew Elfte. Über 1.500 Meter kam Lisa Ollesch in 4:56,56 Minuten auf Platz zwei, Pia Bawey landete in 4:59,00 Minuten auf dem Bronzerang. Den belegte auch Katrin Tigges über 400 Meter (61,81 sec). Jannis Klatt belegte über 400 Meter ebenfalls Rang drei (52,74 sec).
Hochspringer Till Gloger wurde Vierter (1,81 m), den gleichen Rang belegte Bastian Knocks im Stabhochsprung (3,70 m). Noch zwei Wattenscheider waren im Stabhochsprung dabei: Claudio Ferri (Rang zehn) und Nils Vohl (Rang zwölf).
Zwei Wattenscheider standen im A-Finale über 60 Meter Hürden: Claudio Ferri als Vierter (8,85 sec) und Bastian Knocks als Siebter (8,93 sec). Nils Vohl gewann den B-Endlauf, in dem Vincent Nadrowski Sechster wurde.
Ins B-Finale über 60 Meter lief Maren Grzenia (Platz fünf/8,11 sec), Rang sieben für Lea Hilgert. Im Hochsprung kam Romina Rüger auf 1,61 m und Platz sechs. Im B-Finale über 60 Meter Hürden war Rüger ebenfalls vertreten (Platz vier); Sandra Peilert war im A-Endlauf disqualifiziert worden, nachdem sie den zweiten Fehlstart verursacht hatte. Ihren Vorlauf hatte sie gewonnen. Im Weitsprung wurde sie Dreizehnte, auf Platz 19 sprang Leonie Salewski.
Weitere Infos: www.tv-wattenscheid-01.de