Keshia Kwadwo erhält beim TV Wattenscheid 01 erstmals einen Fördervertrag. Der immer junge Alexander Kowenkow verlängert seinen Vertrag beim TV 01 um ein weiteres Jahr, und Daniel Jasinski bleibt sogar bis 2018.
Belohnung für eine herausragende Saison: Nachwuchssprinterin Keshia Kwadwo erhält beim TV Wattenscheid 01 erstmals einen Fördervertrag. Kwadwo glänzte in diesem Jahr nicht nur auf nationalem Parkett – unter anderem als Deutsche U18-Meisterin über 100 Meter; sie war auch im Nationaltrikot ausgesprochen erfolgreich. Bei der U20-Weltmeisterschaft in Bydgoszcz holte sie Bronze mit der Staffel, bei der ersten U18-EM in Tiflis gewann sie wenige Tage vorher den Titel über 100 Meter. Der ereignisreiche Sommer 2016 ist für Kwadwo noch immer sehr präsent: „Als wäre es gestern gewesen!“ Fürs kommende Jahr hat das Wattenscheider Eigengewächs neue Ziel: „Die Hallensaison nehme ich mit, auch wenn da nicht der Fokus drauf liegt. Mein großes Ziel ist, bei der U20-EM im Juli in Grosseto in Italien dabei zu sein.“ Wattenscheids Manager Michael Huke freut sich, dass Kwadwo und der TV 01 auch in Zukunft zusammengehören: „Keshia stammt aus unserem eigenen Nachwuchs, wir wollen ihr eine langfristige Perspektive beim TV Wattenscheid geben und sie auf ihrem Weg bestmöglich unterstützen. Wir sind froh, dass wir sie haben!“
Es ist eine Nachricht, auf die man sich im Herbst verlassen kann wie auf das Herabfallen der goldgelb gefärbten Blätter: Alexander Kosenkow hat sich entschieden, mindestens ein weiteres Jahr dranzuhängen. Jetzt hat der Sprinter seinen Vertrag beim TV Wattenscheid 01 um ein weiteres Jahr verlängert. Als 39-Jähriger hat „Zülle“ in diesem Jahr die zweitbeste 100-Meter-Zeit seiner Karriere abgeliefert, als er Ende Juli in Mannheim 10,22 Sekunden schnell war. Damit gehört er zur deutsche Spitze – wie eh und je. Bei den Olympischen Spielen in Rio war er als Staffel-Ersatzmann dabei, wobei dies nicht unbedingt seine Lieblingsrolle war: „Ich war sehr gut drauf, vielleicht so gut wie noch nie. Ich wäre sicher kein Schwachpunkt in der Staffel gewesen, aber der Bundestrainer hat so entschieden.“ Seit gut zwei Wochen ist der Wattenscheider Routinier jetzt wieder im Training, 2017 setzt er noch mal alles auf die Karte Sport. Eine Hallensaison ist geplant – und wenn es dann Richtung Sommer geht, wird Kosenkow 40 Jahre jung sein: „Ich möchte noch mal alles geben – und dann gucken wir, wie es weitergeht. Mein Ziel ist wie immer, mich für die DLV-Staffel zu empfehlen. Natürlich muss man dafür im Einzel gute Leistungen bringen. Wichtig ist für mich, dass ich die Rückendeckung vom DLV habe.“ Die Europameisterschaft in Berlin 2018 wäre auch für Alex Kosenkow ein attraktives Ziel, aktuell verschwendet er aber keinen Gedanken an einen weiteren Start im Olympiastadion der deutschen Hauptstadt. Der Staffel-Vizeeuropameister von 2014 freut sich aufs neue Jahre, auf neue Rennen im Dress des TV Wattenscheid 01: „Das ist mein Verein, in guten wie in weniger guten Zeiten. Da werde ich dann sehr wahrscheinlich auch meine Karriere beenden.“ Ja, vorstellen kann er sich sein Karriereende tatsächlich, dieser blau-weiße Dauerrenner.
Er war der erfolgreichste Wattenscheider Leichtathlet 2016 – der erste vom TV 01, der in diesem Jahrtausend eine Olympische Medaille gewonnen hat. Jetzt hat Diskuswerfer Daniel Jasinski seinen Vertrag bei den Blauhemden von der Hollandstraße gleich um zwei Jahre bis 2018 verlängert. „Er ist ein Eckpfeiler unseres Vereins“, sagt Manager Michael Huke, „wir planen mit Daniel auf jeden Fall für die nächsten vier Jahre und erhoffen uns natürlich weitere – auch internationale – Medaillen von ihm.“
Jasinski war in diesem Jahr eigentlich immer präsent, wenn es drauf ankam. Persönliche Bestleistung mit 67,16 Metern im Mai, tolle Performance bei einer irre spannenden Konkurrenz bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel, wo am Ende Platz drei heraussprang. Exzellente Quali bei den Europameisterschaften in Amsterdam – im Finale reichte es dann aber „nur“ zu Rang acht. Und dann kam der magische Moment im Olympiastadion von Rio, als sich Jasinski im letzten Durchgang zurück auf den Bronzerang katapultierte. Und am Ende war er dabei, bei der meistdiskutierten Siegerehrung der Spiele von Brasilien – und durfte dank des Sieges seines DLV-Kollegen Christoph Harting auch noch die Hymne genießen. Daniel Jasinski auf dem Treppchen, das war eine der dicksten Überraschungen des Sport-Sommers. Und auch durch seine bescheidene und unaufgeregte Art sammelte der Wattenscheider Pluspunkte.
Nun aber schaut Jasinski nach vorn. 2017 gibt es eine WM in London, und da will der Riese vom TV 01 dabei sein: „Da will ich ins Finale, und dann schauen wir wie immer weiter! Ich bin auf jeden Fall motiviert und arbeite schon jetzt sehr hart, um im nächsten Jahr fit zu sein.“ Der Wattenscheider weiß, dass die Konkurrenz auch im kommenden Jahr nicht schlafen wird: „Es wird ein harter Kampf, wir haben fünf Leute, die ganz oben mitmischen und die internationalen Startplätze unter sich ausmachen werden. Und dann müssen wir auch mal schauen, was eventuell noch hochkommt. Aber Konkurrenz belebt ja das Geschäft. Deutschland ist im Diskuswurf auf jeden Fall auf Weltniveau.“
Dass er beim TV Wattenscheid 01 jetzt gleich für zwei weitere Jahre unterschrieben hat, ist für den Schützling seines Vaters Miroslaw Jasinski keine große Sache: „Ich bin ja von Kind an da, war immer zufrieden. Ich werde hier gut gefördert, daher spricht nichts gegen zwei Jahre.“ Und dass der Verein sogar bis zu den Olympischen Spielen 2020 mit ihm plant, überrascht den Dritten von Rio nun auch nicht – denn seine Überlegungen gehen in eine ähnliche Richtung: „Tokio ist auf jeden Fall das Ziel!“