Jan Fitschen vom TV Wattenscheid 01 hat beim 10.000 Meter-Europacup im französischen Marseille die DLV-Norm für die Europameisterschaft (28:45,00 min) klar unterboten. Der amtierende Europameister benötigte 28:32,20 Minuten und wurde damit im A-Finale, das der Brite Mo Farah gewann, Sechster.
Fitschen setzte sich mit dieser Zeit an die Spitze der deutschen Jahresbestenliste. "Es fühlt sich phantastisch an. Ich bin einfach happy, dass es hingehauen hat. Ich habe einen ganz schönen Druck verspürt, denn nach der langen Verletzungspause war ich schon nervös. Aber ich bin total erleichtert, dass ich nach den ganzen Problemen mit so einer Zeit zurückgekommen bin. Das war ja erst mein zweiter Wettkampf seit zwei Jahren, und ganz so wie früher fühlt es sich noch nicht an", meinte ein erleichterter Europameister, für den das Rennen gar nicht besonders gut losging: "Auf den ersten drei Kilometern war ich der Allerletzte, und das bin ich ganz ungern! Aber dann habe ich ein paar Leute überholt. Und die letzte Runde war richtig schnell!" Nun freut sich der Schützling von Wattenscheids Chefcoach Tono Kirschbaum, dass er "ein, zwei Rennen ganz ohne Druck bestreiten" kann.
In dieser Woche zieht es ihn aber aller Wahrscheinlichkeit nach zunächst ins Trainingslager nach St. Moritz. Jan Fitschen ist einer von vier Deutschen, die nun die EM-Norm über 10.000 Meter in der Tasche haben. Die anderen sind neben dem Tübinger Filmon Ghirmai die TV 01-Langstreckler Christian Glatting und Musa Roba-Kinkal. "Es wäre schon toll, wenn Filmon bei der EM auf der Hindernisstrecke antritt und drei Wattenscheider in Barcelona über 10.000 an der Startlinie stehen. Wir haben einfach ein gutes Team", sagt Fitschen, der nach seiner langwierigen Sehnen-Verletzung einen richtig glücklichen Abend in Südfrankreich verlebt hat: "Es gibt so brutale Momente, wo man einfach leidet. Und dann so was! Ich liebe diesen Sport."
Irina Mikitenko vom TV 01 wurde in Marseille Neunte. Mit 32:48,69 Minuten verfehlte die Marathon-Expertin aus Wattenscheid die Norm für die EM in Barcelona (32:25,00 min) deutlich.