Vor einem Jahr lief Hendrik Pfeiffer in Flagstaff – dass er nun wieder dort ist, ist nach seiner schweren Verletzung überaus erfreulich. Foto: TV Wattenscheid 01
Seit 20 Jahren ist Tono Kirschbaum um diese Jahreszeit nicht zu Hause. Dann nämlich weilt der TV-01-Cheftrainer mit den Mittel- und Langstrecklern des TV Wattenscheid 01 und der Nationalmannschaft in Flagstaff in Arizona (USA).
„Für mich ist das ein kleines Jubiläum“, sagt Kirschbaum, „1992 war der Start, unter anderem mit dem 1500-Meter-Läufer Rüdiger Stenzel, der sich dann im selben Jahr für die Olympischen Spiele in Barcelona qualifizieren konnte. Und auch Ex-Europameister Jan Fitschen hat hier unzählige Kilometer in den Wäldern des Hochplateaus absolviert“.
Ausgewählt wurde der Ort im warmen amerikanischen Südwesten damals aufgrund seiner Höhenlage von rund 2100 Metern. Während in Europa in diesen Höhen noch Schnee liegt, kann in Flagstaff fast ohne Einschränkungen trainiert werden. „Allerdings werden wir hier auch ab und an morgens von einer Schneedecke überrascht“, berichtet Tono Kirschbaum, „aber spätestens Mittags sind die Straßen wieder frei. Und Tempoläufe können zur Not auch im Sky-Dome absolviert werden. So haben wir uneingeschränkt einen Höheneffekt, den die Läufer wollen. Zudem sind die Rahmenbedingungen mit Gym, Leichtathletikanlagen, Schwimmbad oder Mensa hervorragend.“
Auch dieses Jahr hat sich am „Tor des Grand Canyons“ wieder fast die gesamte deutsche Laufelite versammelt: allen voran der Wattenscheider 1500-Meter-Läufer Marius Probst, der nach seinem sechsten Platz bei den Hallen-Europameisterschaften seine rapide Leistungsentwicklung der letzten Jahre mit einem erfolgreichen Trainingslager weiter vorantreiben will. 170 Kilometer werden pro Woche gelaufen, in eins bis drei Einheiten am Tag. Mit Probst schwitzen die Wattenscheider Teamkollegen Amanal Petros, Julius Scherr, Nils Voigt, Jonathan Dahlke, Jonas Beverungen, Tom Gröschel und: Hendrik Pfeiffer, der sich nach einer Achillessehnen-OP wieder zurückmeldet. „Dass Hendrik wieder dabei ist, ist besonders erfreulich“, sagt Trainer Tono Kirschbaum, „sogar den 30-Kilometer-Long-Run rund um den Mormon Lake konnte er ohne Probleme hinter sich bringen. Insgesamt läuft im Moment alles nach Plan.“