Bei den Riemker Handballerinnen wird momentan kräftig geschwitzt - und das ohne zu murren. “Das Vorbereitungsprogramm ist wirklich hart, aber wir haben eine junge, lernwillige Mannschaft, die jede Menge Spaß bringt und sich jetzt schon als wahrer Sympathieträger erweist.”
Völlig anders als in der vergangenen Saison sei die Stimmung beim momentan fast täglichen Training. “Wir haben keine ‘Ja, aber-Typen’ mehr in der Mannschaft. Von daher ist das Arbeiten viel einfacher, entspannter und macht weitaus mehr Spaß”, so die Sportlehrerin, die gemeinsam mit Thomas Lücke ein neues Perspektiv-Team formen möchte und dazu einen neuerlichen Komplett-Umbruch vollzogen hat.
Gleich sieben Spielerinnen haben die Teutonia verlassen. Andrea Keczko (München), Barbara Schaefers (Königsborn), Susanne Möller (Remscheid), Mirella Tahirovic (Borussia Dortmund), Sandra Wellsow (unbekannt) und Silvia Klaile (Studium) haben das Riemker Trikot ebenso abgelegt wie Torfrau Victoria Teworte, die sich studienbedingt bereits im März verabschiedet hatte.
Dass ihr damit ein komplettes Team verlorengegangen ist, das reichlich Erfahrung auf dem Bundesligaparkett auf sich vereinen konnte, sieht die 27-Jährige nicht als Problem. “Die in sie gesetzten Erwartungen konnten diese Spielerinnen nur sehr bedingt erfüllen. Schließlich kamen wir nach dem Abstieg auch eine Klasse tiefer nur mühsam in Tritt und haben uns lange Zeit bedrohlich dicht in der Nähe der Abstiegszone aufgehalten”, hakt Vogler kritisch nach. „Einigen war nicht klar, dass die Regionalliga nicht zum Selbstläufer wird, nur weil man mal schon mal ein wenig in der ersten oder zweiten Liga gespielt hat.“
Und so kam es dem Trainergespann beim Zusammenstellen der neuen Mannschaft vor allem darauf an, dass “die Spielerinnen zusammenpassen, lernen wollen und Spaß am Handball haben.” Herausgekommen ist ein junges Team, das sich vor allem beweisen will und mit viel Elan zu Werke geht. Aus dem Kader der vergangenen Saison sind einzig Torhüterin Nicole Bonna, Kreisläuferin Amina Niang, Außenspielerin Denise Grzegorczyk und Rückraumspielerin Laura Ißleib übrig geblieben. Dazu stoßen mit der erst 16-jährigen Ricarda Scheffler (Tor), Jenny Dietrich und Tanja Behrens (beide Außen) hoffnungsvolle Talente aus dem eigenen Nachwuchsbereich zum Team. Zudem gehört auch Marta Wozniak wieder zum Kader. Die 18-jährige Mittelspielerin hatte bereits in der vergangenen Saison die ersten Gehversuche im Seniorenbereich gemacht, ehe eine Schulterverletzung sie zurückwarf. „Sie ist ein Riesentalent, hat einen guten Blick und ist überdies enorm abwehrstark.“
Mit Britta Borchert (Bruckhausen), Maria Müller (ASV Hamm) und Susanne Dohe (TV Lenzinghausen) kommen drei weitere talentierte Spielerinnen dazu, die es studienbedingt nach Bochum zieht. Und Alice Vogler selbst wird sich in diesem Jahr nicht allein auf ihre Trainertätigkeit beschränken, sondern von Beginn an auch als Spielerin zum Team gehören. Sie selbst sieht sich in der Rolle der Kreisläuferin. “Aus dieser Position habe ich einen guten Blick auf das Spiel und kann von dort aus korrigierend eingreifen.” Ein Schritt, den Trainerkollege Thomas Lücke begrüßt. “Ich hätte sie bereits in der vergangenen Spielzeit gerne auch als Spielerin gesehen. Mit ihrer Erfahrung, Torgefährlichkeit und ihrem Überblick gibt sie einer jungen Mannschaft viel Sicherheit.”
So ganz allein auf die Jugend will sich Vogler aber dann doch nicht verlassen. Und so hat man bei der Teutonia noch einen echten Hochkaräter in der Hinterhand. Von der SG Knetterheide-Schötmar soll Lena Kampmann nach Bochum wechseln. Die 32-jährige Linkshänderin hat ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin abgeschlossen, hat beste Kontakte zu Amina Niang und kennt Alice Vogler noch aus gemeinsamen Zeiten bei der SG Blomberg. „Lena wäre natürlich eine Bereicherung und sie möchte gerne bei uns spielen. Allerdings sind wir noch auf der Suche nach einer Stelle als Physiotherapeutin.“
Bis zum Saisonstart am Sonntag, 16. September, beim VT Kempen, stehen neben unzähligen Übungseinheiten noch zwei Trainingslager sowie drei Turniere auf dem Plan. „Und dann starten wir ganz gelassen in die neue Spielzeit“, so Alice Vogler.
Weitere Infos: www.teutonia-riemke.de