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Größter Erfolg seiner Karriere: WM-Silber für Jürgen Wagner

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Stolzer Gewinner der Silbermedaille bei der Judo-Veteranen-WM: Jürgen Wagner von der PSV Bochum. Foto: privat

Für einen Paukenschlag sorgte Jürgen Wagner von der Polizei-Sportvereinigung Bochum: Bei den Judo-Weltmeisterschaften in Olbia / Sardinien gewann er die Vizeweltmeisterschaft in seiner Altersklasse.

Nach EM-Bronze und der Goldmedaille bei den World Police and Firegames komplettierte Jürgen Wagner mit WM-Silber in diesem Jahr den Medaillensatz auf internationaler Ebene. Eine Selbstverständlichkeit war der Erfolg sicherlich nicht. Bisher konnte Jürgen Wagner zweimal Bronze bei einer WM holen.

In diesem Jahr war das Ziel, eine Medaille zu erkämpfen, in weite Ferne gerückt. Denn die Konkurrenz in der Gewichtsklasse bis 81 kg war nicht nur quantitativ, sondern insbesondere qualitativ sehr stark. Schließlich war die gesamte Welt- und Europaspitze am Start.

Im Auftaktkampf traf der Bochumer auf den Kasachen Nikolay Adayev. Hier behielt Jürgen Wagner mit zwei Wertungen die Oberhand und zog in die nächste Runde. Dort stand er dem Russen Andrei Gulai gegenüber. Nach abtastenden Beginn warf Jürgen Wagner den Russen nach rund 45 Sekunden mit einem Handwurf auf den Rücken und beendete den Kampf vorzeitig.

Im Viertelfinale ging es gegen den Italiener Fabio Acerbi auf die Matte. Zunächst lief es für Jürgen Wagner sehr gut. Er zwang dem Italiener schnell zwei Strafen auf und ging mit einem Schulterwurf in Führung. Eine Unkonzentriertheit führte dazu, dass Wagner sich durch eine Innensichel von Acerbi überraschen ließ und dieser ausgleichen konnte. Nun setzte Wagner den Italiener unter Druck. Kurz vor Ende der regulären Kampfzeit, bei Wertungsgleichheit, ging es in die Verlängerung. Hier konnte Wagner seinen Gegner mit einem Tai-otoshi/Handwurf werfen und sicherte sich so das Halbfinale.

Gegen Titelfavorit Kerroum im Halbfinale

Nun wartete im Halbfinale auf Wagner eine schier unlösbare Aufgabe: Sein Gegner dort war kein Geringerer als einer der Topfavoriten der Weltmeisterschaft – der Franzose Hamed Kerroum. Kerroum, Europameister von 2016 und Dauerabonnent auf Treppchenplätze bei Welt- und Europameisterschaften, hatte bis dahin alle seine Kämpfe vorzeitig gewinnen können und ist als Kraft- und Powerkämpfer bekannt. Gleich zu Beginn setzte er Jürgen Wagner mit seinem starken Griff unter Druck. Dieser konnte jedoch bereits nach 30 Sekunden den Franzosen mit einem Ausheber überraschen und in Führung gehen.

Nun musste sich Jürgen Wagner den ständigen Angriffen des Franzosen zur Wehr setzen. Einen Hüftwurfansatz von Kerroum konterte Wagner und baute seine Führung aus. Trotz des Powerkampfes des Franzosen gelang es Jürgen Wagner, seinen Vorsprung über die Zeit zu bringen – und so konnte sich der Bochumer über den erstmaligen Finaleinzug bei einer Weltmeisterschaft freuen.

Im Finale traf er auf den Vizeweltmeister aus dem Jahr 2016, den Österreicher Reinhold Kurz. Diesen hatte er überraschend bei den diesjährigen Europameisterschaften schlagen können. Als Jürgen Wagner nach dem Halbfinalsieg die Matte verlassen hatte, stand schon sein Namen auf dem Finalplan angeschlagen. Einen Finalblock, welcher in der Regel zwei Stunden später stattfindet, gab es diesmal nicht. Und so musste Jürgen Wagner ohne große Pause wieder auf die Matte – und musste dem harten Halbfinalkampf Tribut zollen.

Nach der Hälfte des Kampfes konnte Kurz den Bochumer in einen Haltegriff zwingen, aus dem sich dieser nicht mehr befreien konnte. „Nach dem Powerkampf gegen Kerroum fehlten mir nach der sehr kurzen Pause einfach die Körner!“, zog Jürgen Wagner sein Resümee des Finalkampfes. Trotzdem war Jürgen Wagner über den Gewinn der Silbermedaille sehr zufrieden und freute sich über den bisher größten Erfolg seiner Karriere.

Insgesamt gab es für Deutschland bei den Veteranen-Weltmeisterschaften sechs Gold-, 18 Silber- und zwölf Bronzemedaillen.

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