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Gold für Denise Hinrichs

LA-Hinrichs
Denise Hinrichs

Die Wattenscheider Kugelstoßerin Denise Hinrichs hat sich nach dem Titel der Deutschen Hallenmeisterin auch den Freiluft-Titel geschnappt. Bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm gewann sie mit 19,06 Metern vor den Rivalinnen Nadine Kleinert und Christina Schwanitz. Mit allen sechs Stößen blieb die Hallen-Vizeeuropameisterin aus Wattenscheid über der WM-Norm von 18,20 Metern.

Der Titel habe eine große Bedeutung für sie, meinte Denise Hinrichs unmittelbar nach dem Wettkampf: „Es ist mein erster Freilufttitel. Und nach den Rückenproblemen der letzten Wochen wusste ich nicht, wo ich stehe. Ich konnte erst in dieser Woche wieder Kugelstoßtraining absolvieren. Aber die Schmerzen sind deutlich weniger geworden, ich kann auch wieder Techniktraining bestreiten. Mein Trainer Miroslaw Jasinski hat mir sehr geholfen, mir den Druck genommen. Ich bin froh, dass wieder eine stabile Serie herausgekommen ist und es wieder eine Siegesweite jenseits der 19,00 Meter gab! Für die WM in Berlin bin ich auf jeden Fall optimistisch.“
Über 110 Meter Hürden verfehlte David Filipowski knapp den Einzug ins Finale. In seinem Vorlauf benötigte er 14,04 Sekunden, damit wurde er Fünfter. Bei den Frauen war Pamela Dutkiewicz Vorlauf-Fünfte über 100 Meter Hürden. Mit 13,98 Sekunden schaffte auch sie es nicht in den Endlauf.
Thomas Goller vom TV Wattenscheid 01 sorgte für einen frühen Paukenschlag am ersten Wettkampftag der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften von Ulm. Der 400 Meter Hürden-Läufer knackte im Vorlauf die B-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die WM in Berlin. Und das nicht einfach nur so; mit 49,37 Sekunden konnte der Wattenscheider auch eine richtig gute Zeit in der Nähe der A-Norm anbieten. Und so berichtete Goller auch nach dem Rennen von einem „schönen Gefühl“. Die Aussichten auf einen Start in Berlin seien nun deutlich gestiegen: „Ich bin, so glaube ich, jetzt Zweiter in Europa. Da kann man einen alten Mann auch mal nach Berlin schicken! Ich habe nach den ersten beiden Vorläufen gewusst, dass was geht. Und ich hatte noch zwei Schnitzer drin.“ Es wird ein spannendes Finale am morgigen Sonntag, in das es auch der frühere Deutsche Meister Henning Hackelbusch vom TV Wattenscheid geschafft hat. Mit seinen 50,90 Sekunden im Vorlauf (Platz zwei) war er richtig zufrieden. Mirko Schmidt wurde in seinem Vorlauf Siebter (54,73 sec). Bei den Frauen präsentierte sich Katharina Grollmann über 400 Meter Hürden (1:03,83 sec).
Über 400 Meter packte der ehemalige Hallen-Vizeeuropameister Bastian Swillims nicht den Einzug ins Finale. Mit 47,00 Sekunden war er Zweiter seines Vorlaufes. Von einem „nicht optimalen, unrhythmischen Rennen“ berichtete er. Alexander Meisolle vom TV 01 belegte in seinem Vorlauf in 47,77 Sekunden Rang sechs. Bei den Frauen lief für Esther Cremer alles wie gewünscht. Sie wurde Zweite ihres Vorlaufes und steht somit im Endlauf morgen. Mit 53,32 Sekunden stellte sie obendrein eine neue Saisonbestmarke auf.
1.500 Meter-Läuferin Denise Krebs hat in Ulm ihren Vorlauf in 4:24,86 Minuten gewonnen; damit steht die Deutsche Juniorenmeisterin von Göttingen im Finale morgen. „Es war locker, mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, meinte Krebs nach dem Rennen. Bei den Männern qualifizierte sich Christoph Lohse als Vorlauf-Zweiter in 3:48,71 Minuten für den Endlauf. Auch er war mit seinem ersten Auftritt im Donaustadion zufrieden: „Es war gut, ich musste nicht knautschen“, meinte er kurz und bündig. Die 800 Meter-Vorläufe der Frauen entfielen, so dass Mitfavoritin Janina Goldfuß erst im morgigen Finale erstmals zu sehen ist.
Richtig gute Nachrichten gibt es von den Wattenscheider Jugendstaffeln. Alle vier Staffeln des TV 01 erreichten die Finals. Die 4x400 Meter-Staffel der weiblichen Jugend gewann ihren Vorlauf in der Besetzung Inga Kassack, Carina Baude, Angelina Baude und Katrin Tigges in 3:52,82 Minuten. Die männlichen Jugendlichen glänzten in der Besetzung Sascha Eder, Niklas Fröhlich, Jannis Klatt und Andreas Jenk mit der besten Vorlauf-Zeit von 3:16,17 Minuten. Über 3x1.000 Meter präsentierte sich das Wattenscheider Trio ebenfalls gut gerüstet und mit der besten Zeit der beiden Vorläufe. Niklas van Lil, Alexander Ide und Martin Bischoff benötigten 7:35,59 Minuten. Über 3x800 Meter kamen Pia Bawey sowie Lisa und Isabell Ollesch im Vorlauf auf Rang vier (6:58,40 min). Auch sie sind im Finale morgen!
Alexander Kosenkow sicherte sich in Ulm die Bronzemedaille über 100 Meter. Bei heftigem Gegenwind war er 10,28 Sekunden schnell. Schneller waren nur Tobias Unger (10,18 sec) und Marius Broening. Er habe einen schlechten Start erwischt, sagte der Wattenscheider: „Von dem Gegenwind hat man gar nichts gespürt. Wer weiß, was hier heute bei anderen Windverhältnissen möglich gewesen wäre! Ich habe mich gut gefühlt, wusste, dass ich so eine Zeit drauf habe. Nach dem Frauen-Finale war klar, dass es auch bei uns schnell wird. Morgen über 200 Meter soll es wieder genauso spannend wie heute werden. Und ich bin wieder dabei!“ Jan Schulte wurde mit 10,48 Sekunden Siebter. In den Vorläufen waren vom TV 01 noch Jan Quade (10,60 sec) und Nils Büker (10,72 sec) am Start.
Bei den Frauen standen zwei Wattenscheiderinnen im Endlauf über 100 Meter. Yasmin Kwadwo, die im Vorlauf mit 11,38 Sekunden glänzte, wurde mit 11,48 Sekunden Sechste. Katja Wakan kam auf Rang sieben. Ihre 11,50 Sekunden bedeuteten eine neue Saisonbestmarke. Karoline Köhler (11,69 sec im Vorlauf) und Christina Frewer (11,82 sec) schafften es nicht in den Endlauf.
Über 3.000 Meter Hindernis belegte Jannis Töpfer Platz fünf. Das sei in Ordnung, meinte der Wattenscheider. So richtig zufrieden war Töpfer aber nicht, da die Bronzemedaille in Reichweite war. 9:10,90 Minuten wurden gestoppt. „Mein Ziel war es, unter die ersten Acht zu kommen, ich wollte eine Urkunde. Irgendwann war die Lücke zu groß, um noch um Platz drei zu kämpfen. Ich bin nicht gut reingekommen, auch nicht gut über die Hindernisse gekommen. Nach hinten raus wurde es dann besser. Ich nehme den Lerneffekt mit“, sagte der Youngster vom TV Wattenscheid 01.
Langstrecklerin Birte Bultmann hat sich die Silbermedaille hinter der einmal mehr unbezwingbaren Sabrina Mockenhaupt gesichert. Eine positive Erkenntnis dabei ist, dass „Mocki“ diesmal gar nicht so extrem weit weg war: 16:15,65 Minuten wurden für die Kölnerin gestoppt, die Wattenscheiderin war bei drückender Hitze im Ulmer Donaustadion 16:27,82 Minuten unterwegs. Und da hatte sie sich noch am Vorabend ein hübsches Gewitter gewünscht! Zufrieden war sie dennoch: „Es war mein bestes Hitzerennen. Mein Trainer Tono Kirschbaum hatte mir geraten, erst einmal die Ruhe zu bewahren. Zwei Runden vor Schluss kam Bewegung in das Verfolgerfeld, aber für mich wurde es nicht mehr wirklich gefährlich. Die letzte Runde allerdings war hart und tat weh. Ich wusste aber, dass ich eine gute Form habe. Die Stimmung in Ulm ist immer super, genauso wie in Wattenscheid!“ Im vergangenen Jahr war Bultmann noch Dritte geworden, die Steigerung auf Rang zwei freute sie besonders.
Enttäuschend verlief das Speerwerfen der Männer für den früheren Deutschen Meister Christian Nicolay: 70,87 Meter, Platz neun.
Einen deutlichen Sieg feierten die Wattenscheider Sprinterinnen am Ende des ersten DM-Tages über 4x100 Meter. Karoline Köhler lief als Startläuferin bereits einen deutlichen Vorsprung heraus, den Katja Wakan, Maike Dix und Yasmin Kwadwo in 43,83 Sekunden ins Ziel trugen. Damit war es ein perfekter Wettkampftag für die Wattenscheider Sprinterin Yasmin Kwadwo: erst die Steigerung auf 11,38 Sekunden über 100 Meter, dann der Staffelsieg mit dem 4x100 Meter Quartett des TV Wattenscheid. „Die Staffel war nach meinem super 100 Meter-Lauf ein krönender Abschluss. Natürlich war der Titel ein bisschen eingeplant. Ich habe ja immer gesagt, dass wir alle erfahrene Staffelläuferinnen sind. Mein Saisonhöhepunkt ist jetzt die U 20-EM im serbischen Novi Sad. Da will ich mit unsrer Nationalstaffel ganz vorn landen und eine Medaille über 100 Meter“, sagte die Deutsche Juniorenmeisterin von Göttingen.
Die Männer-Kurzstaffeln bildeten den Abschluss des ersten Tages der Deutschen Meisterschaften im Donaustadion. Dem TSV Bayer 04 Leverkusen gelang hier das Kunststück, die Siegesserie des TV Wattenscheid 01 zu durchbrechen. Nach acht Meistertiteln in Folge musste sich das Quartett aus Wattenscheid in 39,83 Sekunden mit Rang zwei zufrieden geben. Platz zwei also für Alwin Flohr, Julian Reus, Sebastian Ernst und Jan Schulte. Die Zeit: 39,83 Sekunden.

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