Startschuss zu Gesund durch Bewegung in WAT (v. li.): Michael Sprünken (Gesundheitsamt), Stadtsportbund-Vorsitzende Gabriela Schäfer, Rüdiger Stenzel (Stadtsportbund), Anna Lottermoser (Stadtteilbüro WAT), Manfred Molszich (Bezirksbürgermeister), Projektleiter Hendrik Straub, Ulrich Adler und Ute Erdenberger (beide Techniker Krankenkasse). Foto: Peter Mohr
„Gesund durch Bewegung in WAT“. Dies ist der Name eines neuen Projektes, das der Stadtsportbund Bochum e.V. (SSB) gemeinsam mit dem Stadtteilbüro Wattenscheid, der Hochschule für Gesundheit und dem Gesundheitsamt der Stadt Bochum ins Leben gerufen hat. Förderer dieses Vorzeigeprojektes ist die Techniker Krankenkasse (TK).
Die TK finanziert dieses Vorhaben zum größten Teil. In Zahlen heißt dies: über einen Zeitraum von fünf Jahren mit einer Gesamtsumme von rund 260.000 Euro. Der Startschuss fiel am Dienstag, 3. März 2020, im Stadtteilbüro Wattenscheid bei einem Pressegespräch, zu dem sich die Vertreter der Initiatoren einfanden.
„Wir möchten die Bevölkerung in Wattenscheid gesund und fit machen“, brachte Gabriela Schäfer, die Vorsitzende des SSB, anlässlich der Präsentation das Ziel von „Gesund durch Bewegung in WAT“ auf den Punkt und unterstrich gleichzeitig den Pilotcharakter dieses Vorhabens: „Solch eine Kooperation zwischen einem Stadtteilprogramm und einem SSB hat es zumindest NRW-weit noch nicht gegeben. Wir wollen die Erkenntnisse, die wir in Wattenscheid gewinnen, in Zukunft auch auf andere Stadtteile und Programme übertragen.“
Das Projekt, das erst durch die Förderung der Techniker Krankenkasse realisierbar wurde, wird von SSB-Mitarbeiter Hendrik Straub geleitet. Somit ist er in Wattenscheid der direkte Ansprechpartner für Menschen, Vereine, öffentlichen Einrichtungen und Institutionen. Die enge Verzahnung zwischen dem Stadtteilmanagement Bochum-Wattenscheid und dem SSB bei diesem Projekt wird auch räumlich deutlich. Straub arbeitet in einem Büro unmittelbar neben dem Stadtteilbüro Wattenscheid in der Westenfelder Straße 1.
In einem ersten Schritt arbeitet Straub an einer Netzwerkentwicklung und wird dabei verschiedene Akteure an einen Tisch bringen. Am 19. März findet ein erstes Treffen von Wattenscheider Vereinen, Schulen, Kitas, Altenheimen und öffentlichen Einrichtungen statt, um Möglichkeiten der Kooperation zu erkennen und zu erarbeiten und in weiteren Schritten in die Realität umzusetzen. „Es ist spannend, wie diese unterschiedlichen Akteure miteinander agieren können und werden“, sagt Ulrich Adler von der Techniker Krankenkasse interessiert. Mehr als 30 Institutionen haben ihre Zusage zu diesem Premierentreffen gegeben und wollen neue Bewegungsangebote gemeinsam in Wattenscheid schaffen und natürlich der breiten Bevölkerung anbieten. Und damit auch gerade Menschen für die Bewegung und für den Sport gewinnen, die aus verschiedensten Gründen bisher kein Sportangebot wahrnehmen wollen oder wahrnehmen können. In einem zweiten Schritt stehen dann auch die Qualifizierung und Ausbildung von Übungsleitern im Blickpunkt. Diese sind für ein qualifiziertes und effizientes Bewegungsangebot unerlässlich.
Der Stadtteil Wattenscheid wurde ganz bewusst für dieses Programm ausgewählt. In Wattenscheid wohnen überdurchschnittlich viele übergewichtige Kinder und Jugendliche. Auch der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen, die auf Hartz IV angewiesen, sind liegt über dem Durchschnitt. „Ja, es gibt in Wattenscheid einige beunruhigende Zahlen, aber dafür auch riesige Ressourcen“, glaubt Anna Lottermoser vom Stadtteilmanagement Bochum-Wattenscheid an den Erfolg des Projektes. „Ich bin gespannt, was für Bewegungsformate wir gemeinsam entwickeln werden.“ Ein bereits etablierter Alltags-Fitness-Test für Senioren kann hier als Vorbild dienen.