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Esther Cremer im Staffelfinale

Staffel-Power ist im Moment Frauensache beim DLV: am Samstag, dem vorletzten WM-Tag im Berliner Olympiastadion, hat sich erst die deutsche 4x100 Meter-Staffel sensationell die Bronzemedaille geholt. Anschließend qualifizierte sich die 4x400 Meter-Staffel vor heimischem Publikum für das Finale am heutigen Sonntag (17.50 Uhr).

 Auf Position drei rannte im DLV-Quartett der Viertelmeilerinnen die Wattenscheiderin Esther Cremer, und die Deutsche 400 Meter-Vizemeisterin machte ihre Sache gut; übernahm den Stab von der an vierter Stelle liegenden Leverkusenerin Sorina Nwachukwu, und an vierter Stelle liegend übergab die Studentin den Staffelstab an die Potsdamer Schlussläuferin Claudia Hoffmann, die fürs deutsche Team Platz drei und damit das direkte Weiterkommen sicherte.

3:25,08 Minuten wurden für die Power-Staffelfrauen gestoppt. So schnell war keine deutsche Staffel in den vergangenen acht Jahren! Dazu kommt die beruhigende Gewissheit: Deutschland war so gut, dass auch noch Rang fünf im Vorlauf genügt hätte, um in den Endlauf einzuziehen. Cremer & Co. landeten hinter Russland und Jamaika, aber vor Großbritannien, Kuba und Kanada. Die Wattenscheiderin war höchst zufrieden: "Wir haben die Erwartungen voll erfüllt; oder besser gesagt: übertroffen! Von allen Staffeln hätte man es wohl unsrer jungen Truppe am wenigsten übelgenommen, wenn wir nicht weitergekommen wären. Wir sind total stolz auf uns, auch weil wir uns nicht einmal über die Zeit qualifizieren mussten."

Für Esther Cremer, die im Juli bei der U23-Europameisterschaft mit der deutschen 4x400 Meter-Staffel Silber gewann, war der Auftritt im ausverkauften Olympiastadion der größte Augenblick ihrer bisherigen Laufbahn. Und sie hat eines ihrer besten Rennen hingelegt: "Vom Gefühl her bin ich so gut wie nie gelaufen. Normalerweise kommt irgendwann der Mann mit dem Hammer, aber diesmal habe ich durchgezogen." Sicher auch beflügelt durch die Anfeuerungsrufe auf den Rängen: "Ich war vorher schon nervös. Aber als ich ins Stadion reingekommen bin, hatte ich ein Grinsen im Gesicht. Die FLVW-Jugend ist ja vor Ort, und so gab es gleich bei unserem Einmarsch Esther Cremer-Sprechchöre."

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