Warum der Mann ewig jung geblieben ist, ist kein Geheimnis: Erwin Steden hat sich Zeit seines Ehrenamtlerlebens um den Nachwuchs gekümmert und hat den Kontakt zur Jugend nie verloren. Am heutigen Mittwoch, 29. April, wird das Bochumer Urgestein 75 Jahre – und das versetzt den ein oder anderen zweifelsohne in Erstaunen.
Der langjährige Jugendleiter des VfL Bochum – fast 50 Jahre (1950 - 1998) hat er die Geschicke bei den Blau-Weißen geleitet – blickt auf ein bewegtes und aktives Leben zurück. Während seiner Amtszeit erreichte die VfL-Jugend drei Mal das Endspiel um die deutsche Meisterschaft und holte sich verdient den Titel. Dazu gesellten sich zahlreiche westdeutsche und westfälische Meisterschaften aller Altersklassen.
Der Jugendleiter ging mit „seinen Jungs“ auf Reisen. Mit ihm fuhr die VfL-Jugend nach Moskau, Wolgograd, Odessa, Jerusalem, Tel Aviv, London, Sheffield, Prag, Nizza und Rotterdam, seine Sommer- und Herbstferienlager in den deutschen Mittelgebirgen besitzen noch heute einen legendären Ruf.
Das Buch „Bochumer Bekannte 3“ porträtierte 2005 die Stimme des VfL Bochum“ (Aussage von WDR-Reporter Manfred Breuckmann), denn er war über 30 Jahre Stadionsprecher des VfL Bochum.
Doch es war und ist nicht allein der Sport allein, den Erwin Steden in den Fokus rückt. Er ist Zeit seines Lebens im Dienste der Demokratie, Integration und Toleranz unterwegs. Er ist „Zweiter Vater“, Vormund, Dozent, Pate und Mentor für Kinder und Jugendliche in Bochum und hat für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche eine Privat-Stiftung gegründet.
Er selbst hat sich außerdem seit den Fünfziger Jahren journalistisch und schriftstellerisch durch Berichte und Kommentare in der Sport- und Lokalpresse betätigt, zahlreiche Dokumentationen angefertigt und trat als Zeitzeuge, Rezitator und Referent vor Schulklassen und Vereinen auf. Seine Aktionen zur Jugendkriminalität und Beseitigung der Jugendarbeitslosigkeit fanden Zustimmung und Anerkennung von drei Ministerien der NRW-Landesregierung. Der Westdeutsche Rundfunk berief ihn als Zeitzeugen in die Berichterstattung über den 2. Weltkrieg.
Beim Stadtportbund gehört er seit vielen Jahren zum Vorstand, kümmert sich um den Breitensport und den Bereich Sportabzeichen.
Die Auszeichnungen, die er erhielt, sind kaum noch zu zählen. Neben dem Bundesverdienstkreuz gehören eine Vielzahl an Gold- und Ehrennadeln dazu.