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Eine Nummer zu groß

08-09-Pfertzel

Der Coup lag kurzzeitig in der Luft, aber der VfL verpasste die Überraschung: Gegen den FC Bayern unterlag Bochum auch, weil man erst die eigenen Chancen nicht nutzte, sich dann einlullen ließ und am Ende mit zehn Spielern keine Chance gegen eine routinierte Münchner Elf hatte.

Hätte Christoph Dabrowski den VfL in der 14. Minute in Führung geschossen - wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre. Aber Bayern-Keeper Rensing parierte. "Dann kommen die Bayern einmal vor unser Tor und der Ball ist drin", mochte es Marcel Koller auch nach dem Spiel noch nicht so richtig fassen. Ze Robertos Treffer in der 32. Minute war der Anfang vom Ende der Bochume Träume.

Allerdings nicht, weil das Star-Ensemble so überzeugend spielte. Im Gegenteil: Der VfL war engagierter, durchaus bemüht, aber doch noch nicht mutig und druckvoll genug. Bayern hingegen spielte lustlos und uninspiriert, lieber quer als in die Spitze und beschränkte sich auf die Ballkontrolle. "Konzentriert und ernsthaft" nannte Trainer Klinsmann später das, was die Zuschauer im ausverkauften rewirpowerSTADION gähnen ließ.

Der Erfolg indes gab dem Rekordmeister einmal mehr Recht. Zumal der VfL sich selbst schwächte, als Pfertzel unmittelbar nach der Pause Sosa nur mit einem Foul bremsen konnte und die Rote Karte sah. "Danach sind wir nicht mehr ins Spiel gekommen, haben uns dazu auch bei den Gegentoren taktisch nicht gut verhalten", ärgerte sich Marcel Koller. Lahm (60.) und Demichelis (90.) sicherten letztlich den glanzlosen, aber routiniert herausgespielten Bayern-Sieg.

Und der VfL? Der steht im Abstiegskampf jetzt wieder richtig unter Druck, zumal Bielefeld und Gladbach siegreich waren. Ausgerechnet auf dem Bökelberg muss Bochum am Freitag antreten. "Da müssen wir jetzt die Punkte abholen", meint Stanislav Setak. Recht hat er.

Text: Dietmar Nolte

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